Die Trendprognosen für das Jahr 2017 sind:
1. Virtuality
Technische Innovationen erweitern unsere Wahrnehmung der Welt und führen uns von der Zweidimensionalität hin zu Bildern, die uns vollständig in das Geschehen eintauchen lassen. Technologie und Bildmaterial konvergieren zu einem neuen Höhepunkt des Storytellings. Mithilfe von VR können Marken uns in den Mittelpunkt ihrer Geschichten stellen und so hochemotionale Gemeinschaftserlebnisse schaffen, die eine Markenbindung über Produkte und Dienstleistungen hinaus ermöglicht.
2. Gritty Woman
Unterschiedliche Trends, die wir in den letzten Jahren beobachten konnten, haben einen neuen Typ Frau hervorgebracht: Sie widersetzt sich Konventionen und reißt Mauern ein – was sie tut, ist ihr wichtiger, als ihr Aussehen. Sie ist tough. Sie ist hartnäckig. Sie ist zielstrebig. Und sie ziert sich nicht davor, sich die Hände schmutzig zu machen. Man tut gut daran, sie nicht zu verärgern, zu übersehen oder zu unterschätzen. Sie tritt für ihre Überzeugungen ein, ohne sich dafür zu rechtfertigen.
3. Unfiltered
Neue Marken bedienen sich der Ästhetik des Fotojournalismus, um mit jüngeren Kunden zu kommunizieren und ihrem Storytelling eine ungefilterte und spontane Note zu geben. Der Trend „Unfiltered“ ist der Gegenentwurf zur Hochglanzwerbung; er illustriert eine neue Richtung in der kommerziellen Fotografie, hin zu einer dokumentarischen Ästhetik. So entsteht eine neue und dynamische Art, Bilder umzusetzen, die aus der Masse hervorstechen und die Aufmerksamkeit der Endverbraucher auf sich ziehen.
4. Colour Surge
Farbe avanciert von einer reinen Bildkomponente zum Star. Wir sind visuell aus unseren Kinderschuhen herausgewachsen. Diese Evolution erlaubt es uns, Regeln zu brechen und auf unnatürliche Farbenkombinationen zurückzugreifen. Dieser Trend unterstreicht die Freiheit von Designern, sich von konventionellen Farbpalletten ebenso zu lösen, wie von den etablierten Theorien darüber, „wie etwas aussehen soll“. Farbe kann nun das Design führen und die Komposition dominieren.
5. New Naivety
Endverbraucher emanzipieren sich zunehmend und sprechen immer weniger auf eine kuratierte, artifizielle Ästhetik an, die in der Anfangszeit der sozialen Medien entstanden ist. Stattdessen wenden sie sich ungezwungenen und unsachlichen Konzepten zu. Eine Entwicklung, die Marken entsprechend aufnehmen. „New Naivety“ nutzt Bilder, die spontan und verspielt sind – und manchmal auch unbequem. Es geht um Bilder, die nicht immer „on brand“ sind und einen unkonventionellen oder sogar unbeholfenen Eindruck vermitteln. Es ist an der Zeit, sich verrückt und ungeschminkt zu zeigen und andere dabei zum Lachen zu bringen.
6. Global Neighbourhood
Die ständige Zirkulation von Waren, Informationen und auch Menschen rund um die Welt beeinflusst unsere Gesellschaft nachhaltig und birgt das Potenzial, unsere Sichtweise auf uns selbst zu verändern. „Global Neighbourhood“ bedeutet, sich auf den stetigen Wandel einzulassen und unsere kollektive kulturelle Identität weniger darüber zu definieren, woher wir kommen, als vielmehr darüber, mit wem wir in Kontakt treten und an was wir glauben. In einer Zeit, in der Marken selbst wandlungsfähiger werden und lernen, auf die Veränderungen ihrer zunehmend komplexen Kundenidentitäten zu reagieren, werden sich Bilder, die über kulturelle und soziale Grenzen hinausgehen, immer weiter verbreiten.
„Wir versuchen unseren Kunden immer die passenden Bilder anzubieten – deshalb ist ein Verständnis dafür, wie und warum sich Bildvorlieben in unserer sich rasant verändernden visuellen Welt entwickeln, wichtiger als je zuvor“, sagt Andrew Saunders, Senior Vice President of Creative von Getty Images.
Die visuellen Trends von Getty Images für das Jahr 2017 wurden im Rahmen des jährlich erscheinenden Handbuchs „Creative in Focus“ veröffentlicht. Die Publikation enthält neben weiteren tiefgehenden Analysen der visuellen Trends einen detaillierten Einblick in Suchdaten.