UMTS-Erfolg wird deutlich zu hoch eingeschätzt

Nur ein Drittel der Deutschen ist daran interessiert, die neuen UMTS-Dienste zu nutzen und per Handy im Internet zu surfen. Das ergab eine vom Anlegermagazin "Börse Online" bei forsa in Auftrag gegebene Umfrage.

Demnach könnten sich die hohen Erwartungen in den Mobilfunkstandard UMTS als Milliarden-Falle erweisen.
Nur sechs Prozent planen laut Umfrage derzeit eine häufige Nutzung. Noch deutlicher wird die Ablehnung bei einem Blick auf die Zahlungsbereitschaft. Ganze 41 Prozent derjenigen, die sich vorstellen können, mobil per Handy zu surfen, sind keinesfalls bereit, für diese Dienste eine höhere Handyrechnung in Kauf zu nehmen. Zusätzlich wollen nur 49 Prozent maximal 20 Prozent mehr für das mobile Internet zahlen.

Das Anlegermagazin schließt daraus, dass die Aktien der großen Mobilfunk-Anbieter nach wie vor überbewertet sind. Dazu erklärte der amerikanische Mobilfunkanalyst Nigel Deighton: „Bis 2004 prognostizieren wir für die Mobilfunk-Firmen einen Rückgang der durchschnittlichen Erlöse pro Kunde von jährlich knapp zehn Prozent. Frühestens 2005 werden die Firmen mit mobilen Internetdiensten nennenswerte Umsätze erzielen. Die Investitionen in UMTS-Lizenzen werden sich für Netzbetreiber in Deutschland und England nicht vor 2010 rechnen.“

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