Wer im Internet unterwegs ist, klickt sich regelmäßig durch die Cookie-Banner der Webseiten. Hier können Nutzer*innen die Targeting-Methode zu Marketing- und Werbezwecken ablehnen. Laut einer Umfrage im Auftrag der European netID Foundation will jede*r Zweite (50 Prozent) die Banner wieder abschaffen, die sich beim Aufrufen einer Webseite automatisch öffnen.
Ähnlich viele klicken sich nicht unbedacht durch die Consent-Buttons, sondern lassen nur essentielle Cookies zu. Das gilt für 47 Prozent der Befragten. Die technisch notwendigen Cookies lassen sich schließlich nicht ablehnen. Darüber hinaus löschen 44 Prozent der befragten Personen ihre Cookies regelmäßig.
Allerdings scheinen besonders Personen mit höherer Bildung sensibel zu sein, wenn es um ihre persönlichen Daten geht. So ist den Ergebnissen der Umfrage zufolge in dieser Gruppe der Anteil derjenigen, die nur essentielle Cookies zulassen und ihre Einstellungen regelmäßig verwalten, höher als in der Gesamtbevölkerung.
European netID Foundation sieht steigendes Datenbewusstsein
Die European netID Foundation sieht darin ein Zeichen zunehmender Datensensibilität. „Dass deutsche Verbraucher:innen zunehmend konkrete Schritte zum Schutz ihrer persönlichen Daten im Internet unternehmen, verdeutlicht das steigende Bewusstsein in der Gesellschaft“, meint Vorstandsvorsitzender Jörn Strehlau. „Mit regulativen Maßnahmen wie dem TTDSG will der Gesetzgeber die Privatsphäre der User besser schützen, doch in der Praxis führt das zu einem noch komplexeren Einwilligungsmanagement und noch mehr Bannern. Das System ist in eine Sackgasse geraten“.
Ab 2024 verbannt der Branchengigant Google die Third-Party-Cookies aus dem Chrome-Browser. Mit dem netID Standard will European netID Foundation einen geräteübergreifenden einheitlichen Identifier etablieren.
Methode
Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Umfrage von Innofact unter knapp 1.000 Personen zwischen 18 und 69 Jahren.