Von
Jack Dorsey bleibt Kursgift für Twitter-Aktionäre. Nachdem der 140-Zeichen-Dienst im Juli um 12 Prozent nach Vorlage der Konzernbilanz eingebrochen war, schickten Aktionäre Twitter nach dem neusten Zahlenwerk für den Geschäftszeitraum von Anfang Juli bis Ende September nach Handelsschluss erneut zweistellig nach unten.
Dabei konnte sich die Bilanz auf den ersten Blick durchaus sehen lassen: Im dritten Quartal konnte der frühere Social Media-Liebling seine Umsätze immerhin um 58 Prozent auf 569 Millionen Dollar steigern. Die Wall Street hatte zuvor mit 560 Millionen Dollar gerechnet.
Nutzwachstum enttäuscht
Unterm Strich fielen jedoch weiter deutliche Verluste an. Nach 175 Millionen im Vorjahreszeitraum verlor Twitter nach GAAP-Bilanzierungsstandard im abgelaufenen dritten Quartal erneut 132 Millionen Dollar. Operativ verdiente Twitter 67 Millionen Dollar oder 10 Cent je Aktie und konnte damit deutlich die Analystenschätzungen schlagen, die noch bei 5 Cent je Anteilsschein gelegen hatten.
So weit, so positiv. Zum Verhängnis wurde dem 140-Zeichen-Dienst jedoch erneut das immer langsamere Nutzerwachstum. 320 Millionen monatlich aktive Nutzer tummelten sich bis Ende September auf Twitter – das entspricht einem Zuwachs von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, aber nur von einem Prozent gegenüber dem Juni-Quartal. Die Wall Street hatte mit 324 Millionen Twitter-Nutzern gerechnet.
Aktie stürzt nach Handelsschluss weiter ab
Ebenfalls enttäuscht reagierten Anlegern und Analysten auf den Ausblick auf das Weihnachtsquartal, in dem Twitter nun Umsätze zwischen 695 und 710 Millionen Dollar erwartet – die Wall Street hatte noch mit 741 Millionen Dollar gerechnet.
Die Folge: Ein erneuter Sturzflug, der bei Bilanzverkündung inzwischen bei Twitter fast zur Routine geworden ist. Nach einem Einbruch von diesmal 13 Prozent notieren die Anteilsscheine des neun Jahre alten Internet-Unternehmens nun wieder bei 27 Dollar – und damit 27 Prozent unter dem Startniveau des Jahres.