Das belegt die neue Ausgabe der Jugendstudie „Timescout“ des Hamburger Marktforschungsinstituts Tfactory. Danach wächst die Gruppe der jungen Deutschen, die Filme und Serien nicht mehr über TV, sondern via Internet konsumieren. Dem TV gingen sie damit als Seher verloren, heißt es in dem Bericht. Die Vorteile der in einer rechtlichen Grauzone agierenden Downstream-Seiten benennen die Medienforscher mit „kostenlos“, „einfach zu handhaben“, „die Bildqualität ist gut“ und „man kann genau dann sehen, wenn man Zeit, Lust und Laune hat“.
Das TV-Gerät werde zum bloßen Hintergrundgeräusch des Alltags degradiert, resümieren die Forscher. Laut Studie lassen 40 Prozent der 11- bis 39-jährigen das TV-Gerät laufen, ohne ihm gezielt Beachtung zu schenken. Folglich werde von den unaufmerksamen NutzerInnen insbesondere Fernsehwerbung kaum mehr wahrgenommen. Auch Printmedien sind der Erhebung zufolge Internetopfer: Gerade noch 15 Prozent der 15- bis 19-jährigen lesen eine Jugendzeitschrift. Unter den 11- bis 39-jährigen finden sich nur noch 25 Prozent Leser und Leserinnen von Stadtmagazinen. Im Jahr 2002 waren es noch fast 50 Prozent.
Unerfreuliche Folgen sehen die Medienbeobachte auch für Eventveranstalter und Gastronomen. Jugendliche gingen seltener in Discotheken, Clubs und Kneipen. Selbst die Partnersuche erledige ein wachsender Prozentsatz der jungen Deutschen via Computerbildschirm.