Dabei greift Elections `08 das Prinzip des Videoportals auf. Zuschauer können selbst entscheiden, wann sie welche Sendung ansehen wollen. Abhängig vom Wohnort der Abonnenten können diese mittels Abstimmung zudem darüber bestimmen, ob als nächstes eine Wahlkampfrede oder eine Dokumentation laufen soll.
„Damit wollen wir verhindern, dass noch mehr Werbekunden vom TV ins Internet abwandern“, erläutern die Macher des Senders. Die User können dort auf eine Vielzahl von On-Demand-Beiträgen zurückgreifen. Canoe Ventures verspricht sich von dem Konzept eine ganz neue Form von Werbeplattform. Langfristiges Ziel sei es, dass für jeden Haushalt maßgeschneidert Werbung eingespielt werden könne.
Bei Elections `08 können Werbekunden derzeit nach Region Werbespots schalten. So hat Barack Obama unter anderem in 15 Staaten, in denen er nicht als Favorit gilt, seinen siebenminütigen Werbespot platziert. Mitchell E- Daniels Jr., Gouverneur von Indiana, hat für die Ausstrahlung eines 30-minütigen Wahlkampfvideos, das nur im Raum Chicago laufen soll, 10 000 Dollar bezahlt.
„Aber wahrscheinlich haben die meisten der gut 32 Millionen angeschlossenen Haushalte noch nicht einmal mitbekommen, dass es diesen Sender überhaupt gibt“, zitiert die New York Times einen Fernsehmarktexperten. Denn beim Kabelnetzbetreiber Time Warner befände sich Elections `08 beispielsweise auf Sendeplatz 1 279 und bei Cablevision auf Platz 500. Bisher haben Zuschauer erst 500 000 Sendungen abgerufen.
Eine Zahl, die auch David Porter, Vice President vom Kabelnetzriesen Cox Media, überrascht: „Wöchentlich laufen in den Regionalprogrammen mehr als 100 Werbespots für Elections `08. Von daher ist die Zahl schon recht niedrig.“ Zudem bemängeln Kritiker von Elections `08 noch eine zweite Schwachstelle. „Warum sollen Firmen Geld für Werbung ausgeben, wenn sie im Internet auch On-Demand-Angebote finden, in denen sie ihre Werbung oftmals billiger schalten können“, äußert ein Marktexperte. pte