Der Nielsen-Studie zufolge wissen mehr und mehr Konsumenten in Deutschland die Features eines Smartphones zu schätzen. Dabei sind die Smartphone-Nutzer im Vergleich zur Allgemeinheit der mobilen User jünger (53 Prozent unter 35 Jahre), besitzen einen Handyvertrag (72 Prozent), haben ein höheres Haushaltseinkommen (32 Prozent über 50 000 Euro) und sind eher männlichen Geschlechts (61 Prozent). Die höchsten Marktanteile entfallen auf Nokia (25 Prozent) und Apple (23 Prozent), gefolgt von Samsung (15 Prozent) und HTC (14 Prozent). In Bezug auf Lieblingsmarkengeräte der Smartphone-Nutzer besitzt Apple (24 Prozent) die größte Fangemeinde. Android hält mit einem Marktanteil von 30 Prozent die Spitze unter den Smartphone Betriebssystemen in Deutschland, dicht gefolgt von Symbian mit 29 Prozent und iOS mit 23 Prozent.
Die internationale Studie der GfK untersucht, welche Wirkung verschiedene Aspekte wie Markentreue und das Nutzungserlebnis (User Experience) auf die Kaufentscheidung bei einem neuen Smartphone haben. In der Untersuchung zeigen sich klare Unterschiede zwischen den Verbrauchern, die in den fünf größten westeuropäischen Ländern sowie Brasilien, China, Japan und den USA befragt wurden. In Deutschland wird eine Veränderung der Plattform von ähnlich vielen Befragten (zehn Prozent) als sehr schwierig empfunden wie der Wechsel der Hausbank oder des Versicherungsanbieters. Ein knappes Drittel der deutschen Smartphone-Nutzer begründet dies mit der Tatsache, dass sie dann ihre Daten wie Filme, Musik, Bücher und die genutzten Apps auf das neue Betriebssystem übertragen müssten. Im internationalen Vergleich erreicht dieser Aspekt nur 28 Prozent. Der Verlust individuell am Smartphone vorgenommener Einstellungen, dazu zählen eingerichtete Accounts für E-Mail oder Facebook, hält etwas über ein Viertel der deutschen Nutzer vom Modellwechsel ab. Wichtigster Hinderungsgrund für deutsche Smartphone-Nutzer ist jedoch die Markenbindung. Insgesamt 35 Prozent der Befragten geben an, dass sie andere Smartphones einfach nicht mögen. Im internationalen Durchschnitt votieren gerade einmal 18 Prozent für diese Option.
Je intensiver Menschen ihr Smartphone nutzen und durch Installation von Apps auf die eigenen Bedürfnisse hin zuschneiden, umso höher ist die Loyalität. Ab einer Zahl von sieben oder mehr genutzten Apps erreicht die Loyalität international einen Wert von rund 70 Prozent. In Deutschland ist dies immerhin bei 45 Prozent der Smartphone-Nutzer der Fall – und die Deutschen belegen damit im internationalen Vergleich eher einen der hinteren Ränge. Bei Verbrauchern in den USA ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sie sieben oder mehr Apps verwenden (61 Prozent), gefolgt von China (56 Prozent) und Brasilien (53 Prozent). Die anderen europäischen Länder bewegen sich in etwa auf dem Niveau von Deutschland: In Frankreich und Italien liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sieben oder mehr Apps im Einsatz sind, bei 46 Prozent, in Spanien bei 43 Prozent und Großbritannien bei 42 Prozent. Auch die Art der genutzten Anwendungen unterscheidet sich im internationalen Vergleich. Deutsche Smartphone Nutzer schauen gegenüber dem Durchschnitt aller Länder seltener Videos, lesen weniger häufig Bücher oder Zeitschriften auf ihrem Telefon und auch bei Spielen sind sie zurückhaltender. Überdurchschnittlich stark wird das Smartphone hierzulande hingegen zur Organisation des Alltags mittels Kalender und ähnlicher Applikationen genutzt.
Ebenfalls untersucht wurden drei zentrale Faktoren der User Experience: Einfachheit, Integration und Content. In Deutschland geben 83 Prozent der Verbraucher an, dass ihnen das Finden und Öffnen von Apps sowie die Navigation auf ihrem Smartphone leicht fällt. Der internationale Durchschnitt liegt bei 72 Prozent. Die Einfachheit hat eine entscheidende Bedeutung für einen möglichen Wechsel des Smartphone-Typs beim nächsten Kauf. Je einfacher den Verbrauchern die Nutzung fällt, umso unwahrscheinlicher wird ein Wechsel des Betriebssystems. Dass die verschiedenen Anwendungen auf ihrem Smartphone reibungslos miteinander funktionieren, also integriert sind, sagen immerhin 77 Prozent der befragten Deutschen. Der globale Vergleichswert liegt bei 71 Prozent. Der Möglichkeit, gleiche Inhalte von verschiedenen Geräten wie Tablet-Computer, PC und Smartphone aus nutzen zu können, messen die Verbraucher hierzulande im Vergleich weniger Bedeutung zu. In Deutschland wird dies von 64 Prozent der Befragten als wichtig erachtet, der internationale Durchschnitt liegt bei 72 Prozent. Dieser Wert steigt mit der Anzahl der genutzten Geräte.