Top 1: Asien führend im Bereich Mobile Advertising
Werbetreibende im asiatischen Raum setzen häufiger auf „Mobile only“, während in anderen Märkten das Budget noch auf alle Endgeräte verteilt wird. Vier von zehn Unternehmen im asiatischen Raum schalten Werbung in Apps und liegen damit im weltweiten Vergleich vor den USA und Europa. In den USA investiert knapp ein Drittel und in Europa* erst jeder fünfte Werbetreibende in diese Werbeform. Das ergab die Studie „Digital Advertising 2017“ von Marin Software (NYSE: MRIN), für die im Dezember 2016 weltweit 500 Digital Marketing Manager aus Agenturen und von Marken befragt wurden. Auch im Bereich SMS-/MMS-Werbung liegen die Asiaten mit 39 Prozent klar vorn. In Europa* investiert nur jeder Sechste und in den USA sogar nur einer von zehn Marketing Managern in diese Werbeform.
„Grund für diesen Unterschied ist, dass die digitale Entwicklung im asiatischen Raum wesentlich schneller und vollkommen anders fortgeschritten ist als beispielsweise in Europa oder den USA. Konsumenten in Asien haben die Stufen Desktop und Laptop übersprungen und sind von Anfang an mobil online. Deshalb reagieren asiatische Konsumenten kaum auf Desktop-Werbung und die Werbeinvestitionen fließen verstärkt in mobile Formate, wo die Unternehmen ihre Zielgruppen tatsächlich erreichen und mit ihnen interagieren können,“ kommentiert Irisini Davis, Marketing Director EMEA bei Marin Software. Die unterschiedliche Marktentwicklung ist allerdings nur ein Grund für die Zurückhaltung der Werbetreibenden in Europa und den USA. Mehr als ein Drittel der Marketing Manager weltweit (35 Prozent) gibt zu, dass es ihnen an notwendigem Know-how mangelt, wenn es um mobile Werbung geht. 32 Prozent haben Schwierigkeiten, den ROI mobiler Werbung zu messen. 29 Prozent erreichen zudem über Mobile im Vergleich zu Desktop geringere Conversion Rates.
Top 2: Deutsche Internetnutzer verbringen 31 Prozent ihrer Zeit mit Content, auf den sie zufällig stoßen
Die Discovery-Plattform Outbrain hat das Content-Konsumverhalten und die Nutzung von Online-Content in Deutschland untersucht. Die Studie zeigt, dass die Deutschen einen großen Teil ihrer Zeit mit der Nutzung von Inhalten verbringen, die sie nicht aktiv gesucht haben.
Nutzer von Online-Content sind auf der Suche nach informativen und relevanten Inhalten. Laut den Studienergebnissen finden 40 Prozent der deutschen Konsumenten Content-Empfehlungen auf Publisher-Webseiten am interessantesten. Knapp dahinter (36 Prozent) folgen nützliche, nicht kommerzielle Inhalte bekannter Marken. Die Präferenz, auf vorgeschlagene Artikel zu klicken, ist Anstoß für einen neuen Trend in Sachen Content-Konsum: Fast ein Drittel (31 Prozent) der Befragten verbringen ihre Zeit mit dem Lesen von Online-Content, den sie eigentlich gar nicht gesucht haben. Der Moment des zufälligen Entdeckens von Inhalten, auch Serendipitätsprinzip genannt, macht seit jeher das Stöbern in journalistischen Produkten so interessant und spannend. Das ist auch eine Chance für Online-Publikationen. Deutsche Konsumenten sind demnach offener denn je, auf empfohlene Inhalte zu klicken und diese auch zu lesen.
Angesichts aktueller Diskussionen um Fake News und Social-Media-Filterblasen erhalten traditionelle Medien einen deutlichen Aufwind. Beim Lesen sachlicher Informationen vertrauen User klassischen Medien am meisten (73 Prozent). Social Media sehen nur 15 Prozent der Befragten bei der Vertrauenswürdigkeit an erster Stelle. Ebenfalls ermittelt wurde, dass Konsumenten Content mehr vertrauen, der von einer bekannten Marke erstellt wurde (77 Prozent), als Content, der von ihren Freunden auf Social Media (64 Prozent) geteilt wurde.
Die Studie beleuchtet ebenfalls die Purchase Journey eines Verbrauchers und liefert Erkenntnisse darüber, zu welchem Zeitpunkt des Kaufentscheidungsprozesses relevante Inhalte an den potentiellen Käufer ausgeliefert werden sollten. Dabei finden 66 Prozent der Befragten Inhalte, die ihnen bei einem Produktvergleich helfen, am hilfreichsten. 51 Prozent der Studienteilnehmer schätzen Content vor allem dann, wenn sie nach einer Lösung für ein bestimmtes Bedürfnis suchen.
Der vollständige Bericht zur Studie kann hier heruntergeladen werden.
Top 3: Wohlstand bedeutet für die Deutschen in erster Linie ein sorgenfreies Leben
Bei ansonsten über die letzten fünf Jahre relativ konstant steigenden Wohlstandkurven fällt auf, dass die Deutschen dennoch belegbare Zukunftsängste haben, die offenbar von äußeren Faktoren bestimmt werden.
Dies geht aus dem aktuellen Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D) hervor, den das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Zusammenarbeit mit Zukunftsforscher Opaschowski seit fünf Jahren kontinuierlich erhebt. Zwischen 2012 und 2017 wurden mittlerweile 40.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland repräsentativ danach befragt, was sie persönlich mit Wohlstand verbinden und wie sie derzeit ihre eigene Lebenslage einschätzen.
Gegenüber 2012 definieren die Deutschen heute den Wohlstand zwar nicht neu, aber doch pointierter. Neben finanzieller Sorgenfreiheit (78 Prozent), sicherem Einkommen (70 Prozent) und gesichertem Arbeitsplatz (65 Prozent) ist ihnen der Besitz von Eigentum (71 Prozent) ebenfalls wichtig und als weiterer Sicherheitsaspekt in den letzten fünf Jahren um ganze 14 Prozentpunkte gestiegen. Vielleicht ist es ein Indiz für schon weitgehend erfüllte Grundbedürfnisse, wenn Wohlstandsaspekte wie sich so gut wie alle „materiellen Wünsche“ (67 Prozent) und „alle Reisewünsche erfüllen zu können“ (56 Prozent) in den letzten fünf Jahren im zweistelligen Prozentbereich gewachsen sind. Auch eine gute medizinische Versorgung spielt 2017 in der Wohlstandsdefinition mit plus acht Prozentpunkten eine größere Rolle als noch 2012. Die Deutschen wissen die gesellschaftlichen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte sehr wohl zu schätzen. Seine „Meinung frei äußern können“ (36 Prozent) wird zwar nicht unter den Top -Werten, aber dennoch von mehr als jedem Dritten (36 Prozent) als gesellschaftlicher Wohlstand bewertet: gewissermaßen als Voraussetzung fürs Wohlbefinden und dafür, das Beste aus dem Leben machen zu können. Deutlich stärker als vor fünf Jahren zählen die Menschen 2017 auch die Chance, „dort zu leben wo man möchte“ und „in einem Land leben können ohne Grenzen“ zu Faktoren ihres persönlichen Wohlstands.
Im Gegensatz zu aggregierten Größen wie dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) erfolgt die Berechnung des Wohlstands im NAWI-D aus der Perspektive der Bürger. Damit man sagen kann, dass ein Mensch in Wohlstand lebt, muss eine Reihe an ökonomischen, individuellen, gesellschaftlichen und ökologischen Voraussetzungen erfüllt sein. Dieses umfassende Wohlstandsverständnis der Bevölkerung sprengt den herkömmlichen Wohlstandsbegriff, der sich bisher fast nur in materiell-monetären Bestimmungen erschöpfte. Professor Opaschowski: „Die Deutschen wollen keinen Überfluss, sondern materielle, mentale und soziale Sicherheit.“
Der Anteil der Menschen, die sich auf Grundlage der Kriterien des NAWI-D als besonders wohlhabend einschätzen, ist von 42,1 Prozent im Jahr 2012 auf aktuell 49,1 Prozent deutlich angestiegen. Nur 2015 lag er im Juni und September mit 50,5 und 50,4 Zählern geringfügig darüber.
Knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung hat somit nach eigener Einschätzung ein recht hohes Wohlstandsniveau erreicht. Das heißt im Gegenzug nicht, dass es der anderen Hälfte subjektiv schlecht geht. Die Verteilung sieht im März 2017 wie folgt aus:
- Hohes Wohlstandsniveau: 49,1 Prozent
- Mittleres Wohlstandsniveau: 34,9 Prozent
- Niedriges Wohlstandsniveau: 16,0 Prozent
Dabei ist der Anteil derjenigen, die sich als nicht wohlhabend sehen, von 20,8 im Jahr 2012 auf aktuell 16,0 Prozent gesunken. Mehr Gewinner, weniger Verlierer: Diese Wohlstandsbilanz deutet darauf hin, dass immer mehr Bürgern eine Wohlstandssteigerung gelingt und andererseits das Risiko für Wohlstandsverluste geringer wird. Soziale Ungleichheiten gibt es weiterhin, das Lager der sozial Ausgegrenzten wird aber kleiner.
Dennoch ist noch Luft nach oben, zwei von sechs Bundesbürgern geht es nach eigener Aussage nicht gerade schlecht, aber es könnte ihnen aber besser gehen. Und einer von sechs befindet sich im Unwohlstand.