Top 3: So günstig wie in Deutschland ist Online-Shopping sonst selten
Deutschland ist einer der größten und wachstumsstärksten E-Commerce-Märkte weltweit. Allein für die nächsten zwei Jahre rechnet der Verband der deutschen Internetwirtschaft Eco mit einem Umsatz-Wachstum von zwölf Prozent pro Jahr: Gaben deutsche Verbraucher 2015 noch 55 Milliarden Euro im Online-Handel aus, sollen es 2019 bereits satte 70 Milliarden Euro sein.* Sucht man nach den Gründen für den Online-Boom fallen vor allem die Preise ins Auge: So gaben zuletzt 59 Prozent der Konsumenten bei einer Statista-Umfrage an, online wegen der „niedrigen Preise“ einzukaufen.** Doch wie gut schneiden deutsche Online-Shops im internationalen Preisvergleich wirklich ab? Dieser Frage ist die Social-Commerce-Gruppe Pepper.com nachgegangen.
240 Produkte aus 15 Warengruppen haben die Tester von Pepper.com für ihre Analyse ausgewählt und die zugehörigen Preise des Weltmarktführers Amazon miteinander verglichen. Der direkte Vergleich der deutschen Amazon-Preise mit denen der zehn anderen großen E-Commerce-Nationen der Welt zeigt: So preiswert und erschwinglich wie hierzulande, sind die Preise des Online-Handels selten: Für durchschnittlich genau 59 Euro hätten deutsche Verbraucher eines der 240 Produkte kaufen können. Damit lagen die Preise 16,89 Prozent unter dem internationalen Mittel. Einzig China war bei der Stichprobe mit 51,41 Euro günstiger. Andere europäische Staaten wie Italien (63,68 Euro), Großbritannien (64,19 Euro), Spanien (64,53 Euro) und Frankreich (68,28 Euro), aber auch die USA als Mutterland des Online-Handels erwiesen sich als vergleichsweise teuer. Am oberen Ende der Preisskala bewegten sich Indien (83,88 Euro) und Japan (102,80 Euro).
Wie günstig deutsche Verbraucher im Internet einkaufen können, zeigt vor allem der Preisvergleich für zwei Warengruppen: Drogerie und Körperpflege sowie Sportartikel. In keinem anderen Land verkaufte Amazon Produkte aus diesen zwei Bereichen zum Zeitpunkt der Stichprobe günstiger als in Deutschland. Die 15 für die Stichprobe zufällig ausgewählten Drogerie-Produkte hätten die Tester beim deutschen Amazon für durchschnittlich 23,91 Euro kaufen können. In Großbritannien kosteten sie im Mittel 25,57 Euro, in den nächstgünstigeren Märkten Frankreich (30,21 Euro), USA (30,24 Euro), Italien (30,60 Euro), China (30,90 Euro) und Spanien (30,92 Euro) bereits rund fünf Euro mehr.
Ähnlich fiel der Preisvergleich bei Sportartikeln aus: 19,83 Euro berechnete Amazon in Deutschland bei der Pepper-Stichprobe im Mittel für Sportartikel wie Baseball- und Tennisschläger, Fußbälle und Stutzenhalter. In keinem anderen Land verkaufte der E-Commerce-Riese die Produkte günstiger. Noch am preiswertesten waren die britische (20,38 Euro), italienische (20,61 Euro) und spanische (20,72 Euro) Version von Amazon. Am teuersten waren Amazons chinesischer (41,77 Euro) und mit großem Abstand japanischer Ableger (78,50 Euro).
Bei fünf der 15 Warengruppen erwiesen sich die deutschen Preise hingegen als relativ teuer: Für Computerhardware, Herrenmode, Koffer und Taschen, Modeschmuck, und Videospiele müssen Konsumenten – der Stichprobe zufolge – hierzulande tiefer in die Tasche greifen als in vielen anderen Ländern. Durchschnittlich 111,79 Euro hätten die Tester so beispielsweise für Modeschmuck zahlen müssen, den Amazon in Indien (77,35 Euro), China (73,30 Euro), Kanada (68,22 Euro) und den USA (46,31) deutlich günstiger angeboten hat.
Noch stärker unterschieden sich bei der Stichprobe die Preise für Herrenmode und Videospiele. Games für den PC, die PlayStation und Xbox One verkaufte Amazon in Deutschland im Mittel für 29,69 Euro während Verbraucher in Japan mit 24,12 Euro im Schnitt fünf Euro weniger und in Mexiko sogar nur 11,20 Euro hätten berappen müssen. Bei Herrenmode fiel die durchschnittliche Preisdifferenz sogar noch drastischer aus: Die 15 zufällig ausgewählten Hosen, T-Shirts und Pullover verkaufte Amazon bei der Stichprobe hierzulande im Mittel für 45,32 Euro, in China zeitgleich für 29,86 und in Indien sogar nur für 17,54 Euro.
* Studie des Verbands Eco
** Statista-Umfrage
Top 4: Jeder vierte Deutsche möchte digitale Sprachassistenten nutzen
„Computer, erhöhe die Temperatur im Schlafzimmer auf 20 Grad“ – dank intelligenter Lautsprecher wie Amazon Echo und Google Home lassen sich Haushaltsgeräte wie Lampe, Musikanlage, Fernseher oder Heizung per Sprachbefehl steuern, wenn sie mit dem WLAN verbunden sind. Ein Viertel der Bundesbürger ab 14 Jahren (26 Prozent) würde Sprachassistenten zu diesem Zweck nutzen. Das hat eine Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. „In der Bevölkerung wird die Technik auch dank Sprachassistenten in Smartphones immer bekannter“, sagt Timm Lutter, Bitkom-Experte für Consumer Electronics & Digital Media. „Für immer mehr Menschen wird deutlich, wie digitale Sprachassistenten den Alltag erleichtern können.“ So würden rund 14 Prozent der Befragten per Stimme Verkehrsnachrichten abrufen, 13 Prozent möchten sich E-Mails oder Kurznachrichten vorlesen lassen. 11 Prozent der Befragten würden digitale Sprachassistenten einsetzten, um allgemeine Informationen von Suchmaschinen abzurufen. Ebenso viele (11 Prozent) möchten Sportergebnisse per Stimme erfahren. Jeder elfte Bundesbürger (9 Prozent) würde Waren im Internet bestellen und ebenso viele (9 Prozent) würden die intelligenten Lautsprecher nutzen, um Musik abzuspielen.
Ähnlich wie der Sprachassistent im Smartphone nehmen die Geräte die Anweisungen über eingebaute Mikrofone auf, wenn zuvor das entsprechende Aktivierungswort genannt wurde. Der Assistent antwortet per Computerstimme auf die Fragen und Befehle. Rund sieben von zehn Bundesbürgern ab 14 Jahren (69 Prozent) haben laut Befragung bereits von den digitalen Sprachassistenten gehört. Vier von zehn Befragten ab 14 Jahren (39 Prozent) können sich vorstellen, die Sprachassistenten zu nutzen. „Die Anwendungsmöglichkeiten von digitalen Sprachassistenten werden täglich mehr“, sagt Lutter. „Zukünftig werden wir Teile unserer Technik freihändig per Sprachbefehl steuern.“
Weniger Sorgen als im vergangenen Jahr machen sich die Befragten um den Datenschutz bei den Sprachassistenten. So sagt knapp die Hälfte der Befragten (52 Prozent), die kein Interesse an einem Sprachassistenten haben, dass sie Angst haben, dass Dritte die Sprachassistenten hacken. Im vergangenen Jahr waren es noch 61 Prozent. „Wie bei jedem Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, sind entsprechende Schutzmaßnahmen sinnvoll und notwendig, etwa im Router“, sagt Lutter. Wer die Sprachassistenten nicht nutzen möchte, nennt auch andere Gründe: Knapp die Hälfte (48 Prozent) sagt, dass sie die Sprachassistenten nicht brauchen. Jeder Fünfte (20 Prozent) möchte seine technischen Geräte generell nicht per Sprache steuern. 12 Prozent geben an, dass ihnen bereits der Funktionsumfang des digitalen Sprachassistenten im Smartphone genügt.