Top-Studie: In Deutschland kommen die größten Schnäppchenjäger der Black Week aus der Oberschicht

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.
Die Zukunft des Konsums: Was interessiert die Gen Z?

Top 1: Die Oberschicht jagt Schnäppchen

Die Schnäppchenjagd ist keinesfalls nur in den unteren Einkommensschichten verbreitet. Schaut man genau auf die aktivsten Online-Shopper der Black Week, so zeigt sich: Die größten Rabattjäger sind männlich und überdurchschnittlich gebildet. Also nicht nur Schlau-, sondern auch Sparfüchse. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Datenspezialisten emetriq.

Bei einer Auswertung der emetriq Audience Insights wurden die statistischen Durchschnittsdeutschen mit dem durchschnittlichen Black-Week-Shopper verglichen. Das Ergebnis: Die Schnäppchenjäger, die in den wilden Rabatttagen beginnend mit dem 22. November und dem folgenden Cyber Monday auf die Pirsch gehen, sind hierzulande im Vergleich zum Durchschnitt eher Männer als Frauen, kaufkräftiger und verfügen über einen höheren Bildungsabschluss.

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Aufschlussreich ist zudem der Blick auf die Sinus Milieus. Auch hier bestätigt sich das Bild: Die deutschen Online-Shopper, die zum Start des traditionellen US-Weihnachtsgeschäfts besonders preisbewusst zuschlagen, gehören häufiger gehobenen sozialen Milieus an („Etabliert“, „Performer“ und „Expeditive“), als der Mittel- oder Unterschicht. Letztere beiden Gruppen zeigen sich noch immer eher desinteressiert an den Schnäppchentagen, die die großen E-Commerce-Plattformen erst vor wenigen Jahren aus den USA nach Deutschland exportierten.

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Die Datenspezialisten von emetriq schlüsseln ebenfalls auf, in welchen Branchen die aktivsten Black-Week-Shopper arbeiten. Hier zeigt sich: Unternehmensberater und Top-Kräfte aus der Telekommunikationstechnologie sind besonders begeistert vom neumodischen Cyber-Sale, was möglicherweise auch ihrer engeren Verbundenheit mit neuen Medien und einer grundsätzlich schnellen Adaptionslust von US-Web-Trends geschuldet sein könnte. Das größte Desinteresse findet sich in den Bereichen KFZ, Bau und Landwirtschaft.

Zur Analyse: Die Analyse der emetriq Audience Insights auf Basis des emetriq Datenpools zeigt den Black-Week-affinen User im Vergleich zum gesamten emetriq Datenpool. Aufgrund seiner Größe von 104 Millionen aktiven Profilen aus über 1.500 Webseiten kann der Datenpool die deutsche Internetnutzerschaft verlässlich abbilden. Zeitraum der Datenanalyse: Oktober 2018. emetriq Audience Insights ist ein Produkt von emetriq, das Agenturen und Werbetreibenden eine Analyse über Website-Besucher und Zielgruppen ermöglicht.

Top 2: Erst knapp jeder dritte Onlinemarktplatzhändler kennt den Singles‘ Day

Zwar kennen 72 Prozent der Onlinemarktplatzhändler den Singles‘ Day noch nicht, jedoch haben 58 Prozent derjenigen, die ihn kennen, schon einmal Rabatte und Aktionen angeboten oder planen es für dieses Jahr. Zudem erwarten gut 44 Prozent der Konsumenten, dass Onlinehändler sich an Aktionstagen wie dem Singles‘ Day beteiligen. Das zeigt der aktuelle Marktplatz-KIX von ECC Köln und eBay, für den 210 Onlinemarktplatzhändler und 500 Konsumenten befragt wurden

Der Singles‘ Day ist für die Chinesen das, was der Black Friday oder der Cyber Monday für die Amerikaner und mittlerweile auch uns Europäer ist. In Deutschland ist der Aktionstag für Alleinstehende, der jährlich am 11. November stattfindet, unter den befragten Marktplatz-KIX-Händlern jedoch noch recht unbekannt, obwohl das Interesse trotz häufiger anderweitiger Rabattaktionen seitens der Konsumenten hoch ist.

So kennen erst rund 30 Prozent der befragten Onlinemarktplatzhändler den Singles‘ Day tatsächlich. Dennoch geben rund die Hälfte aller Befragten an zu wissen, dass Konsumenten Aktionen an Tagen wie dem Singles‘ Day erwarten. Aus diesem Grund will ein Drittel der befragten Händler dieses Jahr zum ersten Mal Rabatte und Aktionen anbieten, zukünftig werden es noch mehr sein. Auch die befragten Konsumenten zeigen großes Interesse am bisher wenig bekannten Aktionstag. 37 Prozent möchten dieses Jahr schon Rabatte nutzen, weitere 36 Prozent können es sich zukünftig vorstellen.

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Onlinemarktplatzhändler fürchten Nachteile für ihr Geschäft: Rund zwei Drittel der Onlinemarktplatzhändler können die Relevanz für den deutschen Markt noch nicht genau einschätzen. 40 Prozent glauben sogar, dass die zunehmende Anzahl an Aktionstagen und Rabatten das sonstige Geschäft nachteilig beeinflusse und sich durch Aktionstage und Rabatte der Gesamtumsatz nicht erhöhen ließe. Mehr als die Hälfte der Befragten ordert daher auch keine spezielle Sales-Ware für den Singles‘ Day.

Bevorstehendes Weihnachtsgeschäft sorgt für positive Stimmung: Positiver gestimmt sind die befragten Onlinemarktplatzhändler mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft. Mehr als die Hälfte rechnet in diesem Jahr mit höheren Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr. Immerhin erwirtschaftet mehr als jeder zweite Onlinemarktplatzhändler im Weihnachtsgeschäft laut eigenen Angaben bis zu 20 Prozent des Gesamtumsatzes – vor allem im Dezember.

Sommerloch macht sich auch bei Onlinemarktplatzhändlern bemerkbar: Grundsätzlich zeigen sich die befragten Onlinemarktplatzhändler weniger zufrieden mit ihren Umsätzen als in den letzten drei Monaten. Der Indexwert sank im Vergleich zum Frühjahr 2018 um 16,6 Punkte und liegt damit im Herbst 2018 bei 120 Punkten. Im Hinblick auf die Erwartungen der wirtschaftlichen Lage in den kommenden zwölf Monaten sind die Befragten jedoch wieder positiver gestimmt. Hier stieg der Indexwert leicht auf 153,8 Punkte.

Die vollständigen Ergebnisse können hier oder hier  kostenfrei heruntergeladen werden. Weitere Informationen zur Umfrage und zur Registrierung unter: www.ifhkoeln.de/marktplatz-kix

Top 3: Golden Week 2018 – Deutschland im europäischen Mittelfeld beim Tax Free Shopping

Die Golden Week, Hochsaison für chinesische Touristen, brachte auch dieses Jahr in der ersten Oktoberwoche tausende Touristen nach Europa. Das hat Planet zum Anlss genommen, das Einkaufsverhalten chinesischer Touristen in Europa zwischen dem 24. September und 7. Oktober zu analysieren und zieht eine erste Zwischenbilanz: deutsche Einzelhändler erzielten im Vergleich zur Golden Week 2017 7,9 Prozent mehr Tax Free Shopping Umsätze, in Frankreich lag das Plus bei 13,6 Prozent, in Italien bei 9,8 Prozent und in Spanien bei 4,0 Prozent. In Großbritannien hingegen gingen die Tax Free Shopping Umsätze dieses Jahr um 14,8 Prozent zurück. Während die Inanspruchnahme der Mehrwertsteuerrückerstattung in Deutschland mit minus 8,8 Prozent deutlich sank, stieg gleichzeitig der durchschnittliche Transaktionswert (ATV) um 18,4 Prozent. Durchschnittlich betrug der Transaktionswert in Deutschland 714 Euro. Der europäische Spitzenreiter in Sachen Tax Free Shopping Frankreich erreichte das Umsatzplus dank 10,3 Prozent mehr Rückerstattungsanträgen und einem mit 3 Prozent leicht gestiegenen durchschnittlichen Transaktionswert. Im Durchschnitt gaben chinesische Touristen hier deutlich am meisten aus: mit 1.715 Euro (ATV) liegt Frankreich deutlich vor Italien (1.123 Euro) und Spanien (554 Euro): Schlusslicht ist auch hier Großbritannien mit 397 Euro.

Die Golden Week wurde 1999 von der chinesischen Regierung eingeführt. Anlässlich des Nationalfeiertags am 1. Oktober haben 1,4 Milliarden Chinesen damit sieben Tage am Stück frei und Freizeit, um Verwandte zu besuchen oder auf Reisen zu gehen. Nutzten 1999 noch 28 Millionen Chinesen die Golden Week für eine Reise, waren es in diesem Jahr mehr als 700 Millionen unterwegs – 7 Millionen führte die Reise laut der chinesischen Online-Reiseagentur Ctrip ins Ausland.

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Tax Free Shopping in Deutschland: Chinesen sind Nummer 1: In Deutschland sind Chinesen die Touristengruppe, die am häufigsten die Möglichkeiten von Tax Free Shopping nutzen. Mit einem Anteil von 36 Prozent bei den beantragten Mehrwertsteuerrückerstattungen liegen sie in 2018 bislang deutlich vor Touristen aus Russland (neun Prozent), den Vereinigten Arabischen Emiraten (fünf Prozent), Taiwan (vier Prozent) und Thailand (vier Prozent). Für das vierte Quartal 2018 wird ein Anstieg der Ankünfte chinesischer Touristen in Deutschland um 1,2 Prozent prognostiziert.