Top 1: Drei Insights aus der Digitalen Transformation im Berufsalltag
Der mit Belegen gefüllte Schuhkarton gehört dank der digitalen Transformation schon längst der analogen Vergangenheit ein. Die bunte Welt des Internet of Things hat der verstaubten Welt der Zahlen ihre Komplexität genommen, doch inwieweit hat sich die Online-Buchhaltung weiterentwickelt und wie beeinflusst sie den Berufsalltag? Das Nürnberger Unternehmen Billomat zeigt die drei wichtigsten Trends und Entwicklungen.
Die aktuelle Analyse von Billomat beweist, dass vor allem internetaffine Branchen auf das digitale Tool zurückgreifen. Die Spitzenreiter stammen mit 27 Prozent aus der Medien-, Marketing und Werbebranche. Danach folgen IT-Experten sowie Entwickler mit 19 Prozent und die eCommerce-Industrie mit elf Prozent. Lediglich drei Prozent stammen aus dem Handwerksbereich. Spannend ist, dass kaufmännisch erfahrene Berufsgruppen, wie der Steuerberater oder Rechtsanwalt auch auf die automatisierte Buchhaltung zurückgreifen.
Wenn Unternehmer und Freelancer ihre Buchhaltung jederzeit von überall erledigen können, stellt sich die Frage, ob sich die Abwicklungszeiten verschieben? Der beliebteste Zeitraum in denen Nutzer ihre Rechnungen verschicken, liegt zwischen 17:00 bis 19:00 Uhr. Tatsächlich gibt es aber auch nachts allerhand Zugriffe und zwar von 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr, was einen Einblick in den Alltag eines Selbständigen zeigt. Doch das digitalisierte Rechnungswesen kann nichts an den Fristen der Finanzämter ändern. Die zugriffsstärksten Monate bleiben der Februar und zum Jahresende hin, der Oktober und November.
Trotz der regen Diskussion in der deutschen Politik und Wirtschaft in Sachen Datensicherheit, greifen immer mehr Nutzer auf die mobile Alternative zurück. In der U-Bahn, während der Wartezeit zwischen zwei Flügen oder auf dem Weg zum Meeting – immer mehr Unternehmer und Selbständige erledigen ihre Buchhaltung mit ihrem Smartphone. Mit 32 Prozent ist der Anteil aktuell noch überschaubar, doch die Zahl steigt rasant an und deutet auf eines hin: Die Digitalisierung entwickelt sich auch in der Welt der Buchhaltung weiter.
Der aktuelle DIHK-Gründerreport zeigt, dass fast jeder zweite Existenzgründer kaufmännische Defizite aufweist. Obwohl es auf dem Markt eine hohe Anzahl an unterschiedlichen Online-Buchhaltungstools gibt, scheuen sich noch viele Unternehmen und Freelancer vor der Technologie. Rechnungen können bereits in unter drei Minuten erstellt werden und statt einer komplizierten Excel-Tabelle bietet ein Dashboard einen besseren Überblick über die Ein- und Ausgaben des Betriebs. Trotzdem, die digitalisierte Buchhaltung ist noch nicht in allen Berufsgruppen angekommen. Die internetaffinen Berufsgruppen sowie kaufmännischen Experten bleiben die größten Nutzer vom Rechnungswesen in der Cloud.
Top 2: Einzelhändler setzen beim Kundenerlebnis auf Personalisierung und Mobile
Das Kundenerlebnis steht für 89 Prozent der weltweiten Einzelhändler ganz oben auf der Prioritätenliste. Zur Umsetzung dieses großen Ziels konzentriert sich ein gutes Drittel (33 Prozent) auf Targeting und Personalisierung als strategischen Schwerpunkt. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) plant 2017 verstärkte Investitionen in personalisierte Erlebnisse. Und das vor allem mobil: Knapp 62 Prozent der Einzelhändler fassen in diesem Jahr eine weitere Erhöhung ihres Mobile Marketing-Budgets ins Auge. Bei keinem anderen Kanal planen so viele Einzelhändler Budgetsteigerungen. Dies ist das Ergebnis des weltweiten Reports „Digitale Trends 2017 im Einzelhandel“, den das Marktforschungsinstitut Econsultancy im Auftrag von Adobe durchgeführt hat. Für den Einzelhandel ist die Schaffung von personalisierten und relevanten (25 Prozent), wertvollen (20 Prozent) und leicht verständlichen Erlebnissen (13 Prozent) demnach der effizienteste Weg, um sich erfolgreich vom Wettbewerb abzuheben. Etwas mehr als ein Drittel (34 Prozent) setzt auf die Customer Experience als Unterscheidungsmerkmal. Klassische Erfolgsfaktoren wie Kundendienst (14 Prozent), Produkt- bzw. Service-Qualität (12 Prozent) und Innovationen (11 Prozent) werden nicht einmal halb so häufig genannt.
Die Optimierung mobiler Inhalte gehört für fast ein Viertel der Einzelhändler (23 Prozent) zu den taktischen Prioritäten ihres digitalen Marketings. In anderen Branchen liegt der Anteil im Durchschnitt lediglich bei 14 Prozent. Entsprechend wichtig wird das Verständnis, wie ihre Kunden mobil recherchieren und Produkte kaufen, von fast vier Fünftel der befragten Händler (79 Prozent) eingestuft. Aber auch die anderen Kanäle behält der Einzelhandel mehrheitlich im Blick: Bei 75 Prozent spielt die Optimierung der Customer Journey über mehrere Touchpoints nach wie vor eine wichtige Rolle. Wie erfolgreich die Händler digital agieren, machen knapp vier Fünftel (78 Prozent) vor allem an der Fähigkeit fest, ihre Expertise im Digital Marketing mit Analysen und Technologie zu kombinieren. Als weitere Schlüsselkomponenten folgen die Unternehmenskultur mit einem Team-übergreifenden Ansatz und einem klaren Kundenfokus (73 Prozent) sowie eine gut durchdachte und langfristig angelegte Strategie (66 Prozent).
Dass gutes Design maßgeblich zum Kundenerlebnis beiträgt und gerade für Online-Shops viel mehr als nur die Kür ist, haben immer mehr Einzelhändler erkannt: Zwei Drittel (66 Prozent) von ihnen beschreiben ihr Unternehmen schon heute als Design-orientiert – in 2015 lag dieser Anteil noch bei 60 Prozent. Die größten Potenziale für das Kundenerlebnis in 2020 sieht der Handel im Einsatz von neuen Technologien: Insbesondere die Interaktion mit Zielgruppen per Virtual Reality oder Augmented Reality (28 Prozent) gewinnt im Handel zunehmend an Bedeutung. Es folgen die Nutzung von künstlicher Intelligenz und Bots (24 Prozent), neue Zahlungstechnologien wie M-Payment und elektronische Kassenbons (20 Prozent) sowie das Internet of Things und vernetzte Geräte wie Wearables und Zielgruppen-Tracking (18 Prozent).
Top 3: Paketlieferung –Wunschtermin wichtiger als Lieferung am selben Tag
Die Deutsche Bahn und Amazon gehören mit ihren Projekten „BahnhofsBox“ und „Amazon Locker“ zu den bekannteren Akteuren, die in letzter Zeit in das Paketstationen-Geschäft eingestiegen sind und den Konkurrenzdruck gegenüber etablierten Anbietern wie DHL erhöhen. Auch Supermärkte und Einzelhändler bieten Kunden immer häufiger den Service, online bestellte Waren nicht nur nach Hause, sondern in Wunschfilialen liefern zu lassen. Die Ausgangssituation der Dienstleister rund um das Thema Paketabholung und Lieferung ist dabei denkbar gut: Fast alle Deutschen (90 Prozent) bestellen mehrmals im Jahr für private Zwecke Produkte im Internet. Mit den zunehmenden Paketlieferungen an Privathaushalte und der damit einhergehenden Marktdynamisierung verändern sich auch die Anforderungen der Kunden. So ist die besonders in Ballungsgebieten mit gutem Anschluss an Verteil- und Lagerzentren großer Online-Shops angebotene Lieferung am selben Tag für ein Viertel der Deutschen eine wichtige Anforderung an Logistikdienstleister. Im direkten Vergleich mit anderen Kriterien zeigt sich allerdings, dass nicht die möglichst zeitnahe Zustellung oberste Priorität bei den Kunden genießt: 28 Prozent sind bereit längere Wartezeiten in Kauf zu nehmen, wenn sie Ort und Zeitpunkt der Lieferung frei bestimmen könnten. Fast ein Drittel (30 Prozent) der Befragten gibt an, noch mehr bestellen zu wollen, wenn sich die Zustellzeiten zur Haustür an ihrem Wunschtermin orientierten. Dies zeigt der Report „Wie kommt das Paket zum Empfänger?“, für den das Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov die Angaben von 2.000 Befragten ab 18 Jahren mit dem Zielgruppensegmentierungs-Tool YouGov Profiles bevölkerungsrepräsentativ analysiert hat.
Auch ein Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten, Sendungen in Empfang zu nehmen, zeigt die Wichtigkeit, Lieferungen zum Wunschtermin zu erhalten. Zwar nutzen nur 1 Prozent der Deutschen am ehesten die Möglichkeit einer terminierten Zustellung, doch handelt es sich dabei um die am zweithäufigsten genutzte Zustellungsart. Deutlich am häufigsten ist mit 61 Prozent die Lieferung an die eigene Haustüre. Paketstationen oder Filialen zu Abholung präferieren lediglich 6 Prozent beziehungsweise 3 Prozent der Befragten. Dabei bieten besonders Paket-, bzw. Abholstationen für Online-Shops ein hohes Entwicklungspotenzial. Jeder Vierte Deutsche kann sich gegenwärtig vorstellen, eine Abholstation der Shops, bei denen er bestellt, zu nutzen. Noch einmal mehr Zustimmung (28 Prozent) finden Abhollösungen, die allen Zustellern zugängig sind und so vom Kunden unabhängig von einem bestimmten Anbieter genutzt werden können.