Top-Studie: Neurowissenschaftler belegen höhere Werbewirkung von Videos in Premium-Umfeldern

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 3: Mehr Verbraucher wollen Smartphones kaufen, Sprachassistenten erfreuen sich großer Beliebtheit

 Mehr als jeder zweite Verbraucher in Deutschland (52 Prozent) plant dieses Jahr den Kauf eines neuen Smartphones; weiterhin will knapp jeder vierte Deutsche (23 Prozent) ein neues Tablet kaufen und fast jeder siebte (14 Prozent) einen E-Book-Reader. Deutlich geringer fällt das Interesse der Verbraucher an Fitnessarmbändern und anderen Wearables aus: Nur neun Prozent wollen dieses Jahr eine Smartwatch kaufen, fünf Prozent eine VR-Brille und lediglich vier Prozent ein Fitnessarmband. Das zeigt die neue Studie ‚Dynamic Digital Consumer‘ von Accenture.

Gegenüber 2016 ist das Interesse der deutschen Verbraucher am Kauf eines neuen Smartphones leicht gestiegen – von 47 Prozent im Vorjahr auf 52 Prozent in diesem Jahr. Eine weitaus größere Nachfrage herrscht jedoch in Asien, so die Umfrage: China ist nicht nur wichtigster Produzent, sondern wird auch immer mehr zum Treiber des globalen Smartphone-Marktes. So planen 74 Prozent der Verbraucher in China, sich dieses Jahr ein neues Smartphone zuzulegen. Im letzten Jahr äußerten nur 61 Prozent der Chinesen eine solche Kaufabsicht. In Indien wollen sich 2017 sogar vier von fünf Verbrauchern (79 Prozent) ein neues Smartphone anschaffen.

Wachsender Popularität erfreuen sich auch Geräte und Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz basieren und Sprachassistenten nutzen. Obwohl noch recht neu am Markt, planen bereits sechs Prozent der Verbraucher in Deutschland, sich einen freistehenden Sprachassistenten anzuschaffen. Diese mit dem Internet verbundenen Geräte stehen im Raum, verfügen über Mikrofon und Lautsprecher, und dienen etwa der Steuerung von Smart-Home-Komponenten per Sprachbefehl oder der Suche im Internet.

Weit verbreitet und bereits häufig genutzt sind hingegen die integrierten Sprachassistenten, die auf vielen modernen Smartphones, Tablets und Laptops installiert sind. So gaben 28 Prozent aller Umfrageteilnehmer in Deutschland an, einen solchen Dienst zu nutzen. Im internationalen Vergleich ist das eher wenig: In China nutzen bereits 57 Prozent einen integrierten Sprachassistenten, in Indien 55 Prozent und in den USA immerhin noch 36 Prozent.

Die Studie geht auch der Frage nach, welche Eigenschaften die Verbraucher an digitalen Sprachassistenten und intelligenten Chatbots gegenüber der Interaktion mit menschlichen Servicemitarbeitern am meisten schätzen. Weltweit gaben 84 Prozent der Befragten an, dass der größte Vorteil die ständige Verfügbarkeit solcher Dienste sei. Außerdem seien Chatbots weniger voreingenommen (68 Prozent), geben schneller die gewünschte Antwort (68 Prozent) und sind freundlicher (64 Prozent), so die Befragten weiter. Allerdings gibt es gerade in Deutschland auch Vorbehalte gegenüber Chatbots: Eine Mehrheit von 52 Prozent der Befragten würde es hierzulande bevorzugen, bei einer Kundenanfrage mit einem echten Menschen am Telefon oder per Computer zu sprechen. Nur 12 Prozent der Verbraucher würden ausdrücklich den Chatbot vorziehen, 36 Prozent haben bei dieser Frage keine klare Präferenz.

Neben Chatbots sind personalisierte und kontextbezogene Services eine weitere Entwicklung, die unseren mobilen Alltag verändert. Der Umfrage zufolge ist das Interesse der deutschen Verbraucher daran groß. So können sich die Befragten insbesondere die Nutzung eines persönlichen, digitalen Assistenten für die Gesundheit (41 Prozent), für das Reisen (39 Prozent) oder die Organisation des eigenen Alltags (37 Prozent) innerhalb der nächsten fünf Jahre vorstellen.

Je personalisierter diese Dienste sind, desto größer scheinen die Sicherheitsbedenken bei den Verbrauchern. Dabei stehen insbesondere die Angst vor dem Diebstahl persönlicher Daten sowie die Manipulation von Bezahlvorgängen im Vordergrund. Unter allen Umfrageteilnehmern weltweit glauben 90 Prozent, dass der Bezahlvorgang bei personalisierten Services nicht ausreichend gegen Manipulationen geschützt sei. 89 Prozent sehen solche Dienste als Einfallstor für Identitätsdiebstahl und 86 Prozent haben Angst, dass vertrauliche Daten über die eigene Gesundheit oder das Zuhause an unbefugte Dritte gelangen könnten. Zudem sind 83 Prozent der Meinung, dass die personalisierten Services die eigene Entscheidungshoheit zu stark einengen könnten.

Top 4: Messen stehen im Zentrum des B2B-Marketing

Für deutsche Unternehmen, die auf Fachmessen ausstellen, sind Messebeteiligungen das wichtigste Instrument ihrer Business-to-Business-Kommunikation. Im Durchschnitt wollen die Unternehmen in den Jahren 2017/2018 rund 45 Prozent ihrer Budgets für Messen ausgeben. Das ergab der AUMA MesseTrend 2017, eine repräsentative Befragung von 500 deutschen ausstellenden Unternehmen durch TNS Emnid, die der AUMA, der Verband der deutschen Messewirtschaft, jetzt veröffentlicht hat. Firmen, die vorrangig auf Investitionsgütermessen ausstellen, geben sogar fast 50 % ihrer B2B-Kommunikationsetats für Messen aus.

Entsprechend hoch ist die Zahl der Messestände, die die deutschen Unternehmen realisieren: Im Durchschnitt fast zehn Beteiligungen innerhalb von zwei Jahren, davon gut sechs in Deutschland und fast vier im Ausland. Aussteller mit Schwerpunkt Investitionsgüter organisieren sogar über 12 Messestände in zwei Jahren, davon jeweils sechs im In- und Ausland. Die Zahl der Messebeteiligungen steigt außerdem deutlich mit dem Umsatz der Firmen: Wer über 125 Mio. Euro pro Jahr umsetzt, kommt im Schnitt auf 25 Messebeteiligungen in zwei Jahren.

Insgesamt umfasst der MesseTrend 2017 mehr als 30 Fragen, etwa: Wie entwickeln sich die Budgets für Messebeteiligungen? Welche Ziele verfolgen die Aussteller? Wie wichtig sind für die Unternehmen die einzelnen Kommunikationsinstrumente? Und wie wird der Erfolg von Messebeteiligungen ermittelt? Die Studie enthält außerdem aktuelle Angaben zu Zahl und Struktur der ausstellenden Unternehmen in Deutschland: Branchen, Beschäftigtenzahl und Umsatzgröße. Die Umfrage wurde im Oktober und November 2016 durchgeführt.

AUMA MesseTrend 2017. Schriftenreihe Institut der Deutschen Messewirtschaft, Edition 46, Berlin 2017, 37 Seiten. ISBN: 978-3-00-056052-1. Kostenlose Bestellung der Printversion bzw. Download der PDF-Datei im Warenshop des AUMA unter: www.auma.de/Publikationen