Top 1: Deutsche lehnen Suche mit Spracherkennung ab
Eintippen, fündig werden: Die Suchfunktion ist eines der wichtigsten Features in jedem Onlineshop. Entwickler arbeiten deshalb kontinuierlich an der Verbesserung des Tools. Ihre Zukunftsvision: die Suche via Stimme. Eine aktuelle Studie vom Marktforschungsinstitut appinio und Otto zeigt jedoch: Die befragten Nutzer können sich die Artikelsuche mit Hilfe der Stimme noch nicht vorstellen.
Laut appinio Umfrage machen 95 Prozent der 1.000 befragten Personen generell von der Suchfunktion in Onlineshops Gebrauch. Die meisten von ihnen, 63 Prozent, insbesondere dann, wenn sie schon genau wissen, was sie suchen.
Mit Siri, Cortana und Co. sollen wir uns irgendwann unterhalten können wie mit echten Menschen. Eine Entwicklung, die auch für den E-Commerce viel Potenzial bietet. Gemäß der Studie stehen insgesamt 77 Prozent der Befragten der Voice-Suche in Onlineshops allerdings kritisch gegenüber.
Trotz der Skepsis gegenüber der neuen Technologie steht fest, dass die Suchfunktion schon heute viel leisten muss. Auf otto.de gehen an Spitzentagen knapp zwei Millionen Suchanfragen ein. Im Vergleich zum Vorjahr ist das jährliche Suchaufkommen in 2016 insgesamt noch einmal um 20 Prozent gestiegen. Welche Begriffe dabei besonders häufig eingegeben wurden, zeigt die folgende Grafik:
Top 2: Customer Experience genießt bei Marketern Top-Priorität
2017 wird das Jahr des Kundenerlebnisses: 63 Prozent der internationalen Marketingentscheider wollen sich 2017 mit Nachdruck darauf konzentrieren. Zur Umsetzung einer begeisternden Customer Experience setzt rund jeder Dritte auf gezieltes Content Marketing (29 Prozent), gefolgt von Social Media Engagement (28 Prozent) und Personalisierung (25 Prozent). Dies ist das Ergebnis der aktuellen Studie „Digital Trends 2017“, die das Marktforschungsinstitut Econsultancy im Auftrag von Adobe durchgeführt hat. Im Rahmen dieser weltweiten Studie wurden mehr als 14.000 Marketingverantwortliche befragt. Im Vergleich zum Vorjahr hat die digitale Transformation der Unternehmen demnach weiter Fortschritte gemacht – mit deutlichen Auswirkungen auf die Firmenkultur, Zusammenarbeit der Abteilungen, Skills, Technologie und den Umgang mit Daten. In fast jedem zweiten Unternehmen (46 Prozent) sind die meisten Marketingaktivitäten inzwischen digital getrieben (2016: 42 Prozent). Bei 19 Prozent der Befragten ist das Digital Marketing jedoch noch immer von den übrigen Marketingaktivitäten getrennt (2016: 21 Prozent).
Als zentrale Erfolgsfaktoren eines überzeugenden Kundenerlebnisses werden in den befragten Unternehmen vor allem eine durchgängige Strategie (78 Prozent), die entsprechenden Skills der Mitarbeiter (74 Prozent) und die richtige Unternehmenskultur (73 Prozent) angesehen. Vor allem spielt das Design nach Meinung der weltweiten Marketer eine wichtige Rolle: 86 Prozent von ihnen sind der festen Überzeugung, dass designgetriebene Unternehmen erfolgreicher agieren als andere Firmen. Die ansprechende Gestaltung des Kundenerlebnisses ist somit mindestens genauso wichtig wie das Bereitstellen von personalisierten und relevanten Inhalten. Die große Mehrheit der Unternehmen (82 Prozent) fühlt sich für diese Herausforderung jedoch schon heute bestens aufgestellt. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) investieren in erster Linie ins Design, um eine hohe Wiedererkennung für die eigene Marke zu erzeugen. Nur 41 Prozent glauben, dass ihr Unternehmen nicht über die nötigen Prozesse und kollaborativen Workflows verfügt, um diesen Design-Trumpf auszuspielen.
Für die befragten Marketer ist die Customer Experience keineswegs ein kurzlebiger Trend, sondern bleibt auch in Zukunft Top-Thema: Ein überzeugendes Kundenerlebnis zählt für mehr als jeden Vierten (29 Prozent) zu den wichtigsten Herausforderungen der nächsten fünf Jahre. Produkt- und Service-Innovationen, Kundenservice und Produktqualität liegen mit jeweils 17 Prozent klar dahinter. Für die künftige Optimierung der Customer Experience stehen insbesondere der Ausbau der Analysekapazitäten (63 Prozent), die Verbesserung der internen Kommunikation zwischen Marketing- und Kreativ-Teams (53 Prozent) sowie verbesserte innerbetriebliche Workflows (53 Prozent) im Fokus. Bis zum Jahr 2020 plant ein Viertel der befragten Marketer Virtual oder Augmented Reality einzusetzen, um die Kunden zu einem stärkeren Engagement zu motivieren. Speziell in Europa stehen künstliche Intelligenz und Bots als wichtige Zukunftstechnologien des Marketings hoch im Kurs.
Top 3: Traumjobs der Deutschen: Frauen wären eigentlich gern Tierpflegerin, Männer lieber Sportprofi
Mal angenommen, man könnte den Beruf frei wählen, ohne Rücksicht auf Ausbildung, Alter oder Einkommen – was wären die Traumjobs der Deutschen? Wie würden sie ihre Tage am liebsten verbringen – eigentlich? Dieser Frage ist das Institut YouGov im Januar diesen Jahres nachgegangen und hat im Auftrag von Xing 2.048 Personen nach ihren beruflichen Träumen, Wünschen und Vorstellungen befragt.
Aus einer Liste mit über 30 verschiedenen Tätigkeiten* entschieden sich mit 6 Prozent die meisten Befragten für den Job als Tierpfleger – allerdings gibt es starke Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während es für jede zehnte Frau (10 Prozent) ein Traumjob wäre, sich um Tiere zu kümmern – gefolgt von den Jobs als Psychologin (7 Prozent) und als Schriftstellerin (6 Prozent) – rangiert der Tierpfleger bei den Männern abgeschlagen auf Platz 19 (2 Prozent). Letztere wären am liebsten Profisportler (7 Prozent). Auf Platz zwei steht der Forscher/ Erfinder (6 Prozent), und an dritter Stelle folgen die Tätigkeiten als Pilot und als Schriftsteller (je 4 Prozent). Interessant: Wer heute im wirklichen Leben Vorstand oder Geschäftsführer ist, will noch höher hinaus. So setzten 6 Prozent der Top-Führungskräfte ihren Haken bei „Astronaut“.
Wie zufrieden sind die Deutschen mit ihrem beruflichen Werdegang? Fast die Hälfte der befragten Berufstätigen (46 Prozent) würde nicht erneut denselben Karriereweg einschlagen, während immerhin 39 Prozent zufrieden mit ihrer Berufswahl sind. Bei Frauen ist die Unzufriedenheit dabei größer als bei Männern: Jede zweite Berufstätige (50 Prozent) würde sich nicht wieder für den gewählten Job entscheiden, während das nur bei 42 Prozent der berufstätigen Männer der Fall ist.
Wer jünger ist, sieht seine berufliche Situation unkritischer. So geben 56 Prozent der jungen Berufstätigen unter 25 Jahren an, nichts an ihrer Job-Entscheidung ändern zu wollen, während 51 Prozent der über 55-Jährigen nicht noch einmal denselben Weg gehen würden.
Noch drastischer fällt das Urteil aus, wenn der eigene Nachwuchs ins Spiel kommt. Mehr als jeder zweite Berufstätige (53 Prozent) würde seinen Kindern davon abraten, dieselbe berufliche Tätigkeit auszuführen. Lediglich 31 Prozent würde den eigenen Job auch seinen Kindern empfehlen. Ganz besonders trifft dies auf Top-Führungskräfte zu: Fast sechs von zehn Vorständen bzw. Geschäftsführern (58 Prozent) würden ihren Kindern nicht empfehlen, in ihre beruflichen Fußstapfen zu treten.
*31 Tätigkeiten standen zur Auswahl: Anwalt/Anwältin, Archäologe/-in, Architekt/-in, Arzt/Ärztin, Astronaut/-in, Barkeeper/-in, Fernsehmoderator/-in, Feuerwehrmann/-frau, Flugbegleiter/-in, Forscher/-in bzw. Erfinder/-in, Fotograf/-in, Frisör/-in, Journalist/-in, Koch/Köchin, Modedesigner/-in, Model, Pilot/-in, Politiker/-in, Polizist/-in, PR-/Social-Media-Manager/-in, Psychologe/-in, Restaurantkritiker/-in, Richter/-in, Sänger/-in, Schauspieler/-in, Schriftsteller/-in, Software Entwickler/-in, Sport-Profi, Surflehrer/-in, Tierpfleger/-in, Unternehmensberater/-in, Zauberer/-in (außerdem: Weiß nicht/ keine Angabe)
Top 4: Smartphone-Dominanz ist weiblich
Dank der Frauen bleibt Deutschland dran: 2016 nutzten 18 Prozent der deutschen Smartphone-User ihr mobiles Endgerät häufiger als den stationären Computer. Die Deutschen legten damit im Vergleich zum Vorjahr sechs Prozent zu und erreichen damit den globalen Durchschnitt von 2015. Von diesen sogenannten Smartphone-Dominanten, also jenen, die ihre digitale Zeit hauptsächlich auf Mobilgeräten verbringen, sind 21 Prozent Frauen, aber nur 15 Prozent Männer.
Waren es laut der Yahoo-Studie „The Shift to Smartphone Dominance“ von 2015 noch zwölf Prozent der Deutschen, die hauptsächlich mobile Dienste wie Kommunikations- und Entertainmentangebote nutzten, sind es 2016 18 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung von Yahoo für den deutschen Markt.
Schon 2015 lagen die Frauen vorn. 2016 setzte sich der Trend fort, und auch 2017 wird die mobile Dominanz wohl weiblich sein: mehr Frauen (25 Prozent) als Männer (22 Prozent) wollen 2017 hauptsächlich mobil sein. Auch weit über die Hälfte der Frauen (59 Prozent) nutzten 2016 hauptsächlich das Smartphone und nicht den stationären Computer zur Informationsbeschaffung sowie für Mail, Chat oder Onlineshopping. Bei den Männern waren es im Gegensatz nur 46 Prozent.
Laut der aktuellen Zahlen wandelt sich Deutschland zunehmend zur mobilen Gesellschaft: So werden in den nächsten drei bis vier Jahren über die Hälfte aller Deutschen zu den Smartphone-Dominanten gehören. 55 Prozent der Befragten geben an, bereits in zwei bis drei Jahren überwiegend das Smartphone nutzen zu wollen. Und nur noch rund ein Drittel hält an der Überzeugung fest, niemals ganz auf „mobil“ umzuschalten. 2015 waren es hier noch mehr als 40 Prozent.