Top 1: Automatisierungssysteme dringen in immer mehr Unternehmen
ServiceNow (NYSE: NOW) gibt die Ergebnisse der neuesten Studie Today’s State of Work: At the Breaking Point bekannt. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Unternehmen fortgeschrittene Automatisierungssysteme in ihrer Organisation eingeführt haben. Die Hälfte der befragten Studienteilnehmer sagen, dass sie 2018 Automatisierungslösungen in ihrem Unternehmen ausbauen werden, um das steigende Arbeitsvolumen bewältigen zu können. Die Umfrage ergab, dass der Einsatz von Maschinen im alltäglichen Arbeitsumfeld das Umsatzwachstum fördert, neue Arbeitsstellen schafft und Mitarbeitern ermöglicht, sich auf wesentliche Aufgaben zu konzentrieren.
Das Unternehmen befragte mehr als 1.850 Führungskräfte, bestehend aus Positionen auf dem C-Level sowie VPs (Vice President), Direktoren und Manager in sieben Ländern, darunter 200 Teilnehmer aus Deutschland. Das Ziel der Studie war es, Auswirkungen von Automatisierung auf alltägliche Unternehmensdienste sowie die Arbeitsbelastung von Führungskräften und deren Meinung zur Zukunft der Arbeitsprozesse zu bewerten. Die Umfrage untersuchte auch die Beziehung zwischen dem Automatisierungslevel und den Betriebskosten.
Deutsche Unternehmen kommen an ihre Belastungsgrenze und benötigen dringend intelligente Automatisierungslösungen
- 41 Prozent der Befragten sagen, dass sie 2018 verstärkt Automatisierung brauchen werden, um die Menge an Workloads bewältigen zu können, global sind es 49 Prozent. 2020 werden 8 von 10 (82 Prozent) deutschen Unternehmen die Belastungsgrenze erreichen.
- 78 Prozent sagen, dass Daten, die von Mobilgeräten und Internet of Things generiert werden, zu dieser Belastung beitragen.
- 90 Prozent bestätigen, dass intelligente Automatisierung Produktivität steigern kann. Dies beinhaltet Künstliche Intelligenz (KI) oder Maschinelles Lernen (ML), um Entscheidungsprozesse zu optimieren und so Unternehmensprozesse schneller und genauer auszuführen.
- 54 Prozent der Studienteilnehmer nutzen bereits intelligente Automatisierung bei mindestens einem Unternehmensprozess. 89 Prozent der deutschen Unternehmen planen oder prüfen bereits den Einsatz von intelligenten Automatisierungslösungen.
Automatisierung gewährleistet finanzielles Wachstum sowie mehr Produktivität weltweit
- Hochautomatisierte Unternehmen können im Vergleich zu Unternehmen mit wenig automatisierten Prozessen mit 6-mal höheren Wahrscheinlichkeit Ihren Umsatz um 15 Prozent steigern.
- Zum Beispiel haben Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von über 20 Prozent im Schnitt 61 Prozent ihrer Unternehmensprozesse automatisiert, während Unternehmen mit geringem oder negativem Umsatzwachstum Automatisierung bei nur 35 Prozent ihrer Prozesse einsetzen.
In deutschen Unternehmen ist nur etwa ein Drittel der Prozesse automatisiert. Am schlimmsten ist es bei Personalmanagement und Kundendienst
- Insgesamt sind nur 35 Prozent der Unternehmensprozesse automatisiert. Darunter leiden auch Führungskräfte, die zwei volle Tage bzw. 15 Stunden pro Woche für manuelle administrative Aufgaben verschwenden.
- Der IT-Support schneidet bei der Effizienz der Betriebsprozesse am besten ab, während Personalmanagement den letzten Platz belegt.
- Konkret beträgt in der Personalabteilung der Anteil von Automatisierung nur 30 Prozent, im Kundendienst sind es 27 Prozent. Im Vergleich dazu werden in der IT 49 Prozent der Services automatisiert.
Deutsche Führungskräfte glauben, Automatisierung kann Arbeitsstellen schaffen, obwohl Arbeitnehmer den Arbeitsstellenabbau fürchten
- 73 Prozent der Führungskräfte glauben, Automatisierung kann mehr Arbeitsplätze kreieren.
- 87 Prozent der Leader sagen, Arbeitnehmer befürchten, dass Automatisierung den Stellenabbau im Unternehmen bedeutet.
- Die Top-3-Hindernisse für die Umsetzung von Automatisierung: Zu zeitintensive Implementierung, fehlende Ressourcen (Budget und Personal) und Bedenken hinsichtlich des Stellenabbaus.
Automatisierung wird Kapazitäten bei Mitarbeitern freisetzen, die sie für strategische und kreative Aufgaben nutzen können
- 32 Prozent der Befragten sagen, dass der Arbeitsaufwand gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent oder mehr gestiegen ist.
- 86 Prozent der Führungskräfte sagen, dass ihre kompetenten Mitarbeiter viel zu viel Zeit für administrative Aufgaben verschwenden.
- 91 Prozent glauben, dass durch weniger alltägliche Aufgaben die Kreativität der Mitarbeiter freigesetzt wird.
- 82 Prozent finden es schwierig, Mitarbeiter zu finden, die über die nötigen Kompetenzen für Geschäftswachstum verfügen.
- 95 Prozent sagen, Automatisierung wird die Nachfrage nach Fähigkeiten wie Zusammenarbeit, kreatives Problemlösen und Kommunikation steigern.
Empfehlungen: Um Unternehmen zu helfen, hat ServiceNow Empfehlungen für Führungskräfte aufgestellt
- Unternehmensprozesse in HR, Kundendienst, IT oder anderen Abteilungen, die verbessert werden müssen, identifizieren
- Kritische Unternehmensdienste definieren und Workloads automatisieren
- Die geplanten Änderungen mit den einzelnen Abteilungen diskutieren, um Bedenken anzusprechen und zu zerstreuen
- Best Practices rund um Change Management aufstellen
- Weiterentwicklung der Mitarbeiterkompetenzen, damit sie sich im automatisierten Arbeitsumfeld zurechtfinden
Top 2: Händler erzielen ein Viertel ihres Umsatzes online
Händler, die ihre Waren nicht nur stationär sondern ebenso online verkaufen, machen im Schnitt 25 Prozent ihres Umsatzes im Internet. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter 530 befragten Händlern, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat. So sagt jeder Zweite (50 Prozent), dass er bis zu 30 Prozent seines Gesamtumsatzes online macht, weitere 27 Prozent der Händler geben an, dass sie zwischen 30 und 50 Prozent ihres Umsatzes im Internet machen, bei gut jedem zehnten Händler (elf Prozent) ist es sogar mehr als die Hälfte. „In der Handelsbranche kann es sich heute kaum noch ein Unternehmen leisten, auf Online-Umsätze zu verzichten. Die Shops im Internet können einen wesentlichen Teil zum Gesamtumsatz der Händler beitragen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Voraussetzung dafür ist, dass die Webshops kundenfreundlich gestaltet sind. Dazu gehören etwa eine zeitgemäße mobile Navigation und sichere Bezahlmöglichkeiten.“
Dennoch hat längst nicht jeder Händler einen Online-Shop. 5 Prozent aller befragten Händler verkaufen ausschließlich online, 65 Prozent bespielen einen Online- und Offline-Kanal und 28 Prozent betreiben weiterhin nur ein stationäres Geschäft. Wer online wie offline verkauft, hat zu 71 Prozent auf beiden Kanälen das gleiche Angebot. Nur 6 Prozent geben an, online ein größeres Angebot zu haben, 10 Prozent sagen, dass sie online günstiger verkaufen. „Viele Händler übersehen beim Online-Shop die Chance für eine Erweiterung ihres Portfolios und ein zu großer Anteil hat die Online-Welt noch überhaupt nicht für sich entdeckt. Die Zukunft gehört jenen Händlern, die alle Verkaufskanäle optimal miteinander verknüpfen“, sagt Rohleder. Der gute Name und eine lange Tradition reichten zum nachhaltigen Erfolg nicht mehr aus. „Ohne echte Digitalstrategie können selbst etablierte Unternehmen schnell ins Schlingern geraten.“
Was die Investitionen in die Digitalisierung angeht, wollen die Unternehmer in diesem Jahr gleichwohl keine großen Sprünge machen: Mehr als die Hälfte (51 Prozent) aller Händler investiert genauso viel wie im vergangenen Jahr, knapp jeder Fünfte (18 Prozent) sogar weniger. 28 Prozent geben an, mehr Geld für die Digitalisierung ihres Unternehmens ausgeben zu wollen.
Top 3: Die Deutschen werden „Auto-müde“
In seiner aktuellen Studie kommt Ferdinand Dudenhöffer, CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen, zu dem Schluss: Die Deutschen werden „Auto-müde“. Das zeigt der Trend der Pkw-Zulassungen über mehr als zehn Jahre, der sich auch im ersten Halbjahr 2017 verfestigt hat. Immer weniger Neuwagen werden auf Privatkunden zugelassen, während der Anteil der Neuwagen, die auf Autobauer und Händler zugelassen werden, weiter steigt. Wenn, dann kaufen die Deutschen junge Gebrauchte. Die Konsequenz: Der Anteil der Neuwagen an den Fahrzeugen der Privatnutzer wird immer geringer und lag zuletzt bei 2,9 Prozent und die Autos auf Deutschlands werden immer älter, mittlerweile 9,3 Jahre. Sowohl der Anteil der Neuwagenkäufer als auch die absoluten Pkw-Neuwagenzulassungen auf Privatkunden gehen im Trend zurück. Dieselkrise, drohende Fahrverbote, die Entwertung von Diesel-Pkw; zusammengefasst die starke Verbraucher-Verunsicherung verstärkt diesen Trend weiter. Zusätzlich scheint es an Innovationen zu fehlen, die Begeisterung und Emotionen für neue Autos wecken. Dabei sind die Autobauer an der Entwicklung nicht ganz unbeteiligt. Mit immer mehr Tageszulassungen und jungen Gebrauchten aus dem Bestand von Autobauern und Autohändler trainiert man seine Kunden darauf, den richtigen Neuwagen links liegen zu lassen.
Die Analyse der Pkw-Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2017 zeigt, dass die systematische Verschiebung im deutschen Automarkt zu immer weniger Privatkundenzulassungen zunimmt, obwohl die Fahrzeuge auf der Straße einen Altersrekord haben. Insgesamt fahren auf Deutschlands Straßen 45,07 Millionen Pkw, so viele wie noch nie. 41,2 Millionen oder 91,4 Prozent sind auf Privatpersonen zugelassen. 81,3 Millionen. Einwohner hat Deutschland. Anders ausgedrückt auf 1000 Einwohner kommen 555 Pkw. Also schätzen die Deutsche ihr Auto.
Im Jahre 2006 waren 46,9 Millionen Pkw auf Private angemeldet und 1,64 Millionen Neuwagen kamen als Neuzulassungen der Privaten dazu. Mit anderen Worten: 4,5 Prozent aller Fahrzeuge der Privaten waren damals Neuwagen. Nach den Ergebnissen des ersten Halbjahrs werden im Jahr 2017 weniger als 1,2 Millionen Neuwagen von Privaten zugelassen. Mit anderen Worten: Nur noch 2,9 Prozent aller Fahrzeuge der Privaten sind heute Neuwagen. Die Konsequenz: Die Autos der Deutschen werden immer älter.
Abb. 1 illustriert, dass die Autos der Deutschen langsam zu „Oldtimer“ werden. 9,3 Jahre hat das Durchschnittsauto der Deutschen auf dem Buckel, so alt wie seit der Wende nicht. Nur in der DDR waren die Autos der Deutschen älter. Aber damals war es eher der Mangel an Autos, der dazu führte, dass der Trabbi viele Jahre auf dem Buckel hatte. Diesen Mangel gibt es heute nicht mehr. Heute sind Autos im Überfluss vorhanden.
Die Deutschen werden scheinbar „Auto“-müde. Das Auto wird immer stärker zu einem Gebrauchsgegenstand. Die Begeisterung für neue Autos ist abgeflacht. Der Gebrauchte tut es auch ganz gut. Es fehlen scheinbar die Innovationen, die bei neu-en Autos Begeisterung auslösen.
Abb. 2 zeigt eine interessante Entwicklung. Der Anteil der Privatkunden bei den Neuwagenzulassungen geht systematisch zurück. Die rote Gerade zeigt die Trend-kurve. Im ersten Halbjahr 2017 wurden gerade mal 34,6 Prozent aller neuen Pkw auf Privatkunden angemeldet: ein Negativrekord.
Im Jahre 2009 wurden beeindruckende 62,7 Prozent aller neuen Pkw auf Privatkunden an-gemeldet. Aber damals gab es die Abwrackprämie, also die Statistik für das Jahr 2009 ist „verzerrt“. Blendet man 2009 aus, wurden vor 10 Jahren knapp zehn Prozent mehr aller Neuwagen auf Privatkunden zugelassen. Damit stellt sich die Frage, wo bleibt der Rest?
Abb. 2: Anteil der Privatkäufer an der Pkw-Neuzulassungen