Top-Speaker auf der Dmexco (Teil 1)

Mehr als 550 Speaker geben sich in diesem Jahr bei der Dmexco auf 18 Bühnen die Ehre. Wir stellen 15 namhafte Redner in drei Folgen vor. Heute mit dabei sind unter anderem die Mobilitäts-Vordenkerin und Bahn-Vorständin Sabina Jeschke sowie der Slack-CTO Cal Henderson.
Das "Lineup" der Dmexco bietet jede Menge hochkarätige Gastredner.


Die Mobilitäts-Vordenkerin

Sabina Jeschke, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bahn

„Frau Jeschke löst Kulturschock bei der Bahn aus“ – so titelte die „Welt“, als die promovierte Physikerin 2017 beim ehemaligen Staatskonzern antrat. Sabina ließ sich ihr Büro mit Kunstrasen auslegen, dazu gab’s eine „Kuschelecke“, wie es Mitarbeiter nannten, und Stehtische. Aber natürlich passte das, schließlich soll die 51-Jährige als Vorstand Digitalisierung und Technik dafür sorgen, dass die Bahn eingefahrenes Denken aufgibt. Sabina beherrscht das notwendige Wissensspektrum. Als Professorin für Maschinenwesen an der RWTH Aachen forscht sie unter anderem zu Robotik und Automatisierung, Internet of Things und künstlicher Intelligenz sowie zu autonomen Verkehrssystemen und Car-to-Car-Kommunikation. In Köln wird sie illustrieren, wie die Mobilität der Zukunft aussehen wird.

Driven by AI, Data Lakes, Connectivity and High-Perfor-mance Computing: Towards a New Era of Mobility (12.9., 11.55 Uhr, Congress Stage)

 

Der Hotel-Visionär

Ritesh Agarwal, CEO Oyo Rooms

Als Ritesh Agarwal 2013 Oyo gründete, war er gerade 19 Jahre alt. Oyo startete als Buchungsplattform für günstige Unterkünfte in Indien, finanziert mit einem 100 000-Dollar-Stipendium von Paypal-Gründer Peter Thiel. Das Geschäftsmodell: Oyo-Hotels müssen einen Mindeststandard aufweisen, der für Vertrauen in die Marke sorgt. Im Gegenzug können sie ihre Zimmer gegen eine Provision über die Oyo-Plattform anbieten. Die Hotelbetreiber bleiben meist selbstständig. Damit expandierte Ritesh rasch nach China, Südostasien, in die USA und nach Großbritannien, auch das europäische Festland steht auf der Agenda. Heute ist Oyo fünf Milliarden US-Dollar wert und eine der größten Hospitality-Ketten der Welt, die neben Hotels auch Resorts, Ferienwohnungen und Business-Räumlichkeiten im Programm hat. Das Ziel: die weltweite Nummer eins werden. Wie er das alles in so kurzer Zeit hingekriegt hat, verrät Ritesh in Köln.

Kingdom of Beds – Hot Seat with Ritesh Agarwal (11.9., 12 Uhr, Debate Stage)

 

Der KI-Künstler

Pierre Fautrel, Mitgründer Obvious

Da sage noch mal jemand, künstliche Intelligenz sei nicht kreativ. Das Auktionshaus Christie’s hat im vergangenen Jahr in New York erstmals ein Bild versteigert, das sich Algorithmen ausgedacht haben. Das Kunstwerk ohne Künstler trägt den Namen „Portrait of Edmond de Belamy“ und kam für sage und schreibe 432 500 Dollar unter den Hammer. Die KI dahinter stammt von der Künstlergruppe Obvious, die in Paris gemeinsam in einer WG lebt. Vom unerwarteten Versteigerungserlös sollen die drei Künstler erst mal ein neues Sofa gekauft haben, der Rest fließt in die Weiterentwicklung ihres KI-Start-ups Obvious. Bei der dmexco verrät Mitgründer Pierre Fautrel, wie KI Kunst schaffen kann und wie das jetzt schon berühmte -Belamy-Gemälde zustande gekommen ist.

Watson Picasso – The State of Artificial Intelligence in Art -Creation (12.9., 9.45 Uhr, Experience Stage)

 

Der Agentur-Innovator

Sir Martin Sorrell, Executive Chairman S4Capital

Muss man Sir Martin Sorrell noch vorstellen? 33 Jahre lang stand er an der Spitze des Werbekonzerns WPP und baute ihn zum internationalen Marktführer aus. Im vergangenen Jahr kam es zum Bruch mit WPP, Sorrell gründete sein eigenes Unternehmen.
Die Agenturgruppe S4Capital soll eine „New age, new era“-Plattform für digitale Marketingservices entwickeln. Martin diskutiert mit Kai Diekmann, dem ehemaligen „Bild“-Chefredakteur und Mitgründer der Social-Media-Agentur Storymachine, wie zeitgemäße Agenturmodelle aussehen sollten.

Faster. Better. Cheaper. The cure of the broken agency model? (12.9., 10.15 Uhr, Congress Stage)

 

Der Team-Versteher

Cal Henderson, CTO Slack

Wer häufiger im Team an größeren Projekten arbeitet, kennt Slack. Mit dem Team-Messenger können sich Arbeitsgruppen untereinander Nachrichten schicken, Audio- und Videoanrufe tätigen und Dokumente teilen. Dem gleichnamigen Start-up in San Francisco ist damit ein überraschender internationaler Erfolg gelungen: Rund zehn Millionen Menschen nutzen Slack bereits täglich, der Umsatz soll in diesem Jahr auf rund 640 Millionen US-Dollar klettern. Und warum? Slack zeichnet sich durch eine besonders gute User Experience aus. Dahinter steckt nicht zuletzt Cal -Henderson, 2009 Mitgründer und heute Chief Technical Officer. Im Chat mit dem 38-Jährigen wird es unter anderem um UX gehen (natürlich), um einzigartige Slack-Features.und den Zusammenhang zwischen Customer Centricity und organisatorischer Ausrichtung

How Collaboration Inspires Innovation (11.9., 17 Uhr, Congress Stage)

Ein 25-seitiges Special zur Demexco gibt es in der aktuellen Print-Ausgabe der absatzwirtschaft, die Sie hier bestellen können.

(kj, Jahrgang 1964), ewiger Soul- und Paul-Weller-Fan, hat schon für Tageszeitungen und Stadtmagazine gearbeitet, Bücher über Jugendkultur und das Frankfurter Bahnhofsviertel geschrieben und eine eigene PR-Agentur betrieben. 1999 zog es ihn aus dem Ruhrgebiet nach Frankfurt, wo er seitdem über Marketing-, Medien- und Internetthemen schreibt, zunächst als Ressortleiter bei „Horizont“, seit 2008 als freier Journalist und Autor. In der Woche meist online, am Wochenende im Schrebergarten.