Streaming-Markt hat noch mehr Potenzial
Das Streamen von Filmen und Serien ist ein fester Bestandteil im Alltag der Generationen Y und Z . Durch die Corona-Pandemie hat die Nutzung von Streaming-Diensten wie Netflix oder Amazon Prime Video nochmal zugenommen. Das zeigt eine Studie der Digitalagentur Fina Digital und der Marktforschungsplattform Appinio. Wer ein Streaming-Angebot nutzt, tut dies auch regelmäßig. 59 Prozent der Befragten (1005 Teilnehmer*innen zwischen 16 und 40 Jahren, die mindestens einen Streamingdienst benutzen) nutzen täglich Streaming-Angebote, im Vergleich hierzu schauen nur 31 Prozent der Befragten täglich Fernsehen.
Für junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren ist das Smartphone das wichtigste Endgerät für das Streamen von Serien und Filmen. 39 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe nutzen ihr Smartphone, um Filme und Serien zu streamen, nur 20 Prozent tun dies über einen SmartTV und 16 Prozent über ein Fernsehgerät und einen Streaming Stick. Vor der Corona-Pandemie schauten die meisten Teilnehmer der Studie durchschnittlich zwischen 3 und 5 Stunden (25 Prozent) oder zwischen 6 und 9 Stunden (24 Prozent) pro Woche Filme und Serien über ihren Streaming-Anbieter. Seit Corona schaut der größte Teil zwischen 6 und 9 Stunden (20 Prozent) oder zwischen 10 und 14 Stunden (21 Prozent) pro Woche.
Fast jeder Zweite bestellt häufiger online
In der Corona-Krise setzen immer mehr Konsumenten in Deutschland nach einer Umfrage auf Online-Shopping. Fast jeder zweite Verbraucher (48 Prozent) gab an, häufiger online zu bestellen als zuvor, wie aus einer Befragung des Marktforschungsinstituts „Heute und Morgen“ im Auftrag des Paket-Dienstleisters Hermes hervorgeht. Jeder Zehnte hat der Auswertung zufolge Online-Shopping während dieser Zeit zum ersten Mal genutzt. 39 Prozent der Befragten gaben zudem an, insgesamt seit Beginn der Pandemie häufiger Pakete zu empfangen.
Während der coronabedingten Schließung der Geschäfte vermeldeten Paket-Dienstleister wie Hermes oder die Deutsche Post im Frühjahr Rekordmengen an Paketen. Mittlerweile hat sich die Situation wieder etwas normalisiert. Der Befragung zufolge hat durch die akute Krisensituation die Wertschätzung der Bevölkerung für die Arbeit der Paketboten zugenommen: 60 Prozent der Befragten gaben an, diese sei bei ihnen gestiegen.
YouTube ist der Kanal der Wahl für Freizeittipps
Corona hat das Tempo der digitalen Transformation und die Etablierung von Technologien in unserem Alltag exponentiell beschleunigt. Die digitalen Kanäle ermöglichten den Menschen gemeinsame Erlebnisse trotz Kontaktbeschränkungen. Zu diesem Ergebnis kommt der „Digital Life Index-Report“ von Publicis Sapient. Um die fehlenden Freizeit- und Ausgehmöglichkeiten zu kompensieren, begannen acht aus zehn Befragten während der Pandemie neue Hobbys und Projekte zu Hause.
Neben Heimwerken, Kochen und Backen zählten Fitnessübungen zu den beliebtesten Aktivitäten. YouTube dominierte als Kanal der Wahl, egal ob beim Heimgärtnern, für Fitnesstrainings oder Achtsamkeits- und Meditationsanleitungen. Über die Hälfte der neuen Hobbygärtner nutzten YouTube als Quelle für Tipps und Tricks. Mehr als ein Fünftel der Befragten gaben an, neuerdings Achtsamkeit und Meditation zu praktizieren, wobei jeder Zweite dafür auf YouTube zurückgriff. Die Zahl derer, die zuhause Fitnessübungen praktizierten, stieg um das Fünffache. Über die Hälfte von ihnen nutzten YouTube für die Workouts.
Corona sorgt für Fahrrad-Boom
Corona verändert die Fortbewegung der Deutschen. Eine aktuelle repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von Check24 ergab, dass 18 Prozent der Verbraucher durch die Corona-Pandemie häufiger das Fahrrad nutzen. Ebenfalls deutlich an Beliebtheit gewonnen haben der eigene Pkw und zu Fuß gehen.
Im vergangenen Sommer noch absolutes Hype- und Streitthema, konnten E-Scooter durch Corona kaum profitieren. Lediglich zwei Prozent gaben an, die elektrischen Tretroller vermehrt zu verwenden. Auch Carsharing-Dienste und Mietwagenanbieter gehören nicht zu den Profiteuren der Corona-Krise. Knapp die Hälfte aller Befragten gab an, dass Corona keinen Einfluss auf die Wahl ihrer Verkehrsmittel hatte.
Sportswear gewinnt – Luxusmarken verlieren
Die Zuversicht vieler Kunden nimmt mittlerweile wieder zu, aber dennoch machten sich die Corona-Krise und die allgemeine Verunsicherung auf der Welt im vergangenen Quartal deutlich bemerkbar. Anstatt nach Ausgeh-Kleidung suchten Shopper vermehrt nach Sports- und Loungewear, wodurch Nike zur beliebtesten Marke der Welt wird. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Mode-Suchmaschine Lyst. Nike verdrängte das italienisches Luxus-Modelabel Off-White auf Platz zwei, dahinter folgt das das Luxusmodehaus Gucci. Damit steht erstmals in der Geschichte des vierteljährlich erhohenen Lyst-Index keine Luxusmarke an der Spitze.
Im zweiten Quartal dieses Jahres stand bei Shoppern vor allem der Komfort im Fokus, da sie vermehrt nach bequemer Kleidung und Oufits für Aktivitäten im Freien suchten. Nike verzeichnete beispielsweise einen Zuwachs der Suchanfragen nach Loungewear und Sportbekleidung von 106 Prozent. Auch das deutsche Sportlabel Adidas verzeichnet einen Anstieg der Suchanfragen und klettert in der Bewertung der beliebtesten Marken um acht Plätze nach oben, auf Platz 13. Sowohl bei Damen als auch bei Herren waren Sandalen von Birkenstock unter den meistgesuchten Produkten des Quartals: Suchen nach Birkenstock stiegen insgesamt um 225 Prozent.
Mehrheit nicht enttäuscht wegen Sportabsagen
Die Mehrheit der Deutschen hat für die Absagen und Verlegungen zahlreicher Sportereignisse wegen der Corona-Krise Verständnis. 55 Prozent der befragten Bundesbürger seien deswegen nicht wirklich enttäuscht, ergab eine repräsentative YouGov-Umfrage. Wegen der Pandemie waren die für dieses Jahr geplante Fußball-Europameisterschaft und auch die Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 verlegt worden. Die Fußball-Bundesliga musste eine zweimonatige Zwangspause einlegen, eine Reihe weiterer Wettbewerbe und Veranstaltungen war unterbrochen oder sogar gestrichen worden.
Die Zeit, in der sie ansonsten die Sportereignisse als Zuschauer im Stadion oder vor dem Fernseher verfolgt hätten, verbrachte rund ein Drittel der Befragten stattdessen mit der Familie. Ein Viertel nannte verstärkte Aktivität an frischer Luft als Ersatz. Jeder Fünfte stieg stattdessen auf Fernsehserien und Spielfilme um, für die wegen der Sportübertragungen ansonsten keine Zeit gewesen wäre.
Im Handel wird mehr geklaut
Als ob die Händler unter den Folgen von Corona nicht schon genug zu leiden hätten, verzeichnen sie auch immer höhere Schäden durch Diebstahl. Im deutschen Einzelhandel sind im vergangenen Jahr Waren im Wert von 3,75 Milliarden Euro gestohlen worden. Damit wurde erneut mehr geklaut als im Jahr zuvor, wie aus einer Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI hervorgeht. Rechnet man noch Organisationsfehler wie falsche Preisschilder mit in die Diebstahlverluste ein, entgingen dem Handel 2019 rund 4,4 Milliarden Euro – und damit rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
Rund zwei Drittel der Umsatzverluste durch Diebstähle gingen auf das Konto von Kunden, der Rest kommt durch kriminelle Mitarbeitende oder Lieferanten zustande. Dem Handel entgeht durch die Defizite rund ein Prozent seines Umsatzes. Ausgaben zur Sicherung und Diebstahlprävention eingerechnet sind es rund 1,3 Prozent. Auch den Staat kommen die Diebe teuer zu stehen: Ihm entgehen rund 510 Millionen Euro im Jahr, weil Mehrwertsteuereinnahmen für die gestohlenen Waren fehlen.
Online-Händler stark von Cyberangriffen betroffen
Deutschlands Online-Händler wurden zwischen April und Juni 2020 Opfer von 5570 Cyberattacken, insbesondere von Distributed Denial-of Service-(DDoS)-Angriffen. Das sind bösartige Angriffe, die darauf abzielen, Netzwerke mit Datenverkehr zu überfluten, um Leistung und Verfügbarkeit zu beeinträchtigen. In diesen drei Monaten gab es einen Anstieg um 74 Prozent im Vergleich zum gleichen Quartal im Jahr 2019, wie das Informationsportal Cyber Threat Horizon berichtet, das DDoS-Angriffe weltweit in Echtzeit beobachtet und analysiert.
Die landesweiten Ausgangsbeschränkungen haben eine Rolle bei diesem drastischen Anstieg der Angriffe gespielt, da immer mehr Verbraucher auf Onlineshops angewiesen sind, um ihre täglichen Bedürfnisse zu erfüllen. Für Hacker stellt dies einen besonderen Anreiz dar, diesen Sektor ins Visier zu nehmen. Da aktuellen Prognosen zufolge Verbraucher nach der Corona-Pandemie weiterhin verstärkt online einkaufen werden, wird die Wahrscheinlichkeit von Angriffen auf diese Ressourcen weiter zunehmen.