1. Marketer blicken optimistisch auf das „New Normal„
Das Karrierenetzwerk LinkedIn hat im Rahmen einer Online-Befragung 300 deutsche Marketingverantwortliche zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und den Konsequenzen für ihre Arbeit befragt. 67 Prozent der Befragten sagen, dass sie zu Beginn der weltweiten Corona-Krise mit Budgetkürzungen umzugehen hatten. Zudem mussten Inhalte und Tonalität des bisherigen Marketings angepasst (53 Prozent) sowie Einschränkungen beim Personal (48 Prozent) bewältigt werden. Gleichzeitig können viele der aktuellen Situation auch Positives abgewinnen: Über die Hälfte der Marketing-Entscheider (53 Prozent) gibt an, dass sich durch die Krise die digitale Transformation in ihrem Unternehmen beschleunigt habe. 50 Prozent sind der Ansicht, dass neue Prozesse nun schneller genehmigt werden, und 49 Prozent wissen zu schätzen, dass ihnen derzeit eine breite Auswahl an Events zur Online-Teilnahme zur Verfügung steht.
2. Elektroautos im Süden am beliebtesten
Elektroautos sind in Süddeutschland beliebter als in der restlichen Bundesrepublik. In Bayern waren Anfang des Jahres 30.571 reine Elektroautos zugelassen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (25.647) und Baden-Württemberg (24.863), wie der Energiekonzern Eon in einer regionalen Auswertung der Daten des Statistischen Bundesamts aufschlüsselte. In Bayern und Baden-Württemberg allein sind demnach über 55.000 von deutschlandweit 136.000 E-Autos zugelassen, ein Anteil von 40 Prozent. Hybridfahrzeuge sind in der Analyse nicht mitgezählt. Nach Kommunen liegt Bayern ebenfalls vorn: In München fuhren Anfang 2020 5695 Elektroautos, gefolgt von Berlin (4886) und Hamburg (3395). Auch die VW-Stadt Wolfsburg sticht hervor, wo 2000 E-Autos zugelassen waren. Das ist Platz fünf im bundesweiten Ranking, obwohl Wolfsburg mit 124.000 Einwohnern nicht einmal zu den größten fünfzig deutschen Städten zählt.
3. Corona lässt Alkoholkonsum steigen
In Zeiten von Homeoffice, Kontaktbeschränkungen und abgesagten Veranstaltungen scheinen sich die Deutschen besonders gerne Alkohol zu gönnen. Wie eine Studie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim in Kooperation mit dem Klinikum Nürnberg zeigt, stieg der Alkoholkonsum bei rund einem Drittel der Erwachsenen seit der Coronakrise. 35,5 Prozent der mehr als 3000 Teilnehmenden gaben bei der anonymen Online-Umfrage an, während der Covid-19-Pandemie mehr oder viel mehr Alkohol getrunken zu haben als zuvor. Die Erhebung ist nicht repräsentativ, liefert aber erste Erkenntnisse über die Konsumgewohnheiten während der coronabedingten Ausgangsbeschränkungen.
4. Absage an Billigfleisch
Die Infektionswellen in Fleischfabriken haben den Blick der Öffentlichkeit auf einen Bereich mit großen Missständen gelenkt. Die bereite Mehrheit wünscht sich staatliche Eingriffe: Einer innofact-Umfrage zufolge sind 72 Prozent der 1.050 repräsentativ Befragten der Meinung, dass der Gesetzgeber tätig werden muss, da der Markt alleine nicht in der Lage ist, die Probleme zu lösen. Im Gegenzug wären insgesamt 68 Prozent bereit, mehr für das Fleisch zu bezahlen, wenn eine bessere Haltung und Umgang mit den Tieren gewährleistet ist.
5. Bar zahlen kommt aus der Mode
Elektronisches Bezahlen ist in der Corona-Krise einer Umfrage zufolge auf dem Vormarsch. Bei einer YouGov-Befragung gaben 35 Prozent der Verbraucher an, zum Schutz vor möglichen Ansteckungen seit Beginn der Pandemie in Geschäften seltener bar zu zahlen. Noch stärker war der Trend unter den Franzosen (37 Prozent) und Briten (50 Prozent). In Dänemark waren es zwar nur 29 Prozent und in Schweden elf Prozent. In den beiden skandinavischen Ländern ist Bezahlen ohne Scheine und Münzen allerdings schon stark verbreitet.
6. Stationärer Modehandel verliert mehr als ein Drittel seiner Umsätze
Die Corona-Pandemie hat im stationäre Modehandel in Deutschland im ersten Halbjahr zu drastischen Umsatzeinbrüchen geführt. Im Durchschnitt hätten die Umsätze der Modehändler in Einkaufstraßen und Shopping-Centern von Januar bis Juni um 35 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen, fasste das Branchenfachblatt „Textilwirtschaft“ die Ergebnisse einer aktuellen Branchenumfrage zusammen. Besonders zugesetzt haben den Modeanbietern demnach die staatlich angeordneten Ladenschließungen ab Mitte März. In der Folge erreichten die Händler im April gerade einmal ein Viertel der Umsätze des Vorjahresmonats. Im Mai und Juni besserte sich die Lage zwar etwas, doch noch immer sei die Umsatzsituation weit vom Vorjahresniveau entfernt, berichteten die Branchenkenner. Auch der Juni endete für den stationären Modehandel laut der Erhebung noch mit einem Umsatzminus von 22 Prozent. Fast jeder zweite Händler rechne damit, dass am Ende des Jahres ein Umsatzminus von mehr als 20 Prozent stehen werde.
7. Homeoffice überdauert die Krise
Das Homeoffice dürfte einer Studie zufolge auch über das Ende der Corona-Zeit hinaus an Bedeutung gewinnen und in vielen Unternehmen neue Normalität werden. Forscher des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und der Deutschen Gesellschaft für Personalführung haben für ein Lagebild die Stimmung in rund 500 Unternehmen abgefragt. Ergebnis: Fast die Hälfte (42 Prozent) hat schon beschlossen, die Möglichkeiten, von zu Hause aus zu arbeiten, nach der Krise noch auszuweiten. Ein ebenso großer Anteil ist zwar noch unentschlossen, zurück zu weniger Homeoffice will aber kaum ein Unternehmen.
Die letzten Monate und die breite Durchdringung von Verschwörungstheorien machen einmal mehr deutlich, wie wichtig und notwendig eine fundierte Medienberichterstattung für Information und Aufklärung einer Gesellschaft ist. Der Crossmedia-Vermarkter Score Media hat Menschen zur Rolle und der Bedeutung von Qualitätsjournalismus befragen lassen. Demnach halten 70 Prozent der Befragten und 75 Prozent der Leser regionaler Tageszeitungen professionellen Journalismus für unerlässlich, um umfänglich über das aktuelle Geschehen in der Welt, in Deutschland und in der Region informiert zu sein. Dagegen ist nur knapp jeder fünfte Befragte (22 Prozent) und rund jeder vierte Zeitungsleser (24 Prozent) der Ansicht, dass die in den sozialen Netzwerken angebotenen Nachrichten ausreichen, um gut informiert zu sein.