Danach gehen 16 Prozent der deutschen Bevölkerung regelmäßig – das heißt mindestens einmal im Monat – ins Kino. Sie bilden die Zielgruppe der Kino-Fans. „Für die Zielgruppe der Kino-Fans lassen sich aus den überbewerteten Begriffen in verschiedenen Wertefeldern insbesondere psychografische Eigenschaften ableiten, die eine ausgesprochene Aktivität, Lebensfreude und Individualismus widerspiegeln“, erklärt André Petras, Leiter des TNS Infratest Semiometrie Centers.
Die Marktforscher beobachten, dass Begriffe wie „Abenteuer“, „lustvoll“ oder „verführen“ in der Zielgruppe der Kino-Fans im Vergleich zu der restlichen Bevölkerung wesentlich stärker ins Gewicht fallen. Das Medium Kino entspreche dieser Werteorientierung vor allem durch seinen Eventcharakter (von Multiplex- über Programm- bis Open-Air-Kinos) und seine Film-Vielfalt, resümieren die Experten. Die Analyse zeige, dass Kino-Fans vorzugsweise in der Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren zu finden sind. 87 Prozent der Kino-Fans gehörten dieser Altersgruppe an.
Die Kinobesucher über 50 Jahren untersuchten die Forscher noch einmal gesondert, um auszuschließen, dass Grundhaltung und Lebensstil nicht ausschließlich aus der Jugendlichkeit dieser Zielgruppe resultieren. Die Ergebnisse dieser Erhebung verdeutlichen, dass die Kinobesucher über 50 ebenso hedonistisch und erlebnisorientiert sind wie ihre jüngeren Pendants. Einziger Unterschied: In der Generation 50plus legen die Kinobesucher vermehrt Wert auf eine kulturelle Ausrichtung. Sie bevorzugen häufiger die anspruchsvollere Unterhaltung, die beispielsweise Programmkinos bieten.
Wie TNS Infratest berichtet, können sich die Kino-Fans in ihrer Freizeit neben dem Kino besonders für kulturelle, gesellige und sportliche Aktivitäten begeistern. Theater, Ausgehen und Trendsportarten lägen hoch im Kurs. Auch im IT-Bereich seien Kinobesucher sehr aktiv. Überdurchschnittlich oft nutzten sie Computer, Internet und DVDs. Stattliche 64 Prozent der Kino-Fans schauten mindestens mehrmals im Monat Videos oder DVDs. „Dies entspricht einer positiven Abweichung von 28 Prozentpunkten vom Durchschnitt der Bevölkerung“, heißt es in der Studie.
Eher selten werde man dagegen einen Heimwerkerkönig in der Zielgruppe der Kinogänger antreffen: Die Häufigkeit von Do-it-yourself-Aktivitäten sei in diesem Bereich, mit zu 18 Prozentpunkten negativer Abweichung vom Durchschnitt der Bevölkerung, deutlich unterdurchschnittlich. Geeignete TV-Vermarktungsumfelder für Kinofilme und somit für die werbliche Ansprache der Kino-Fans sieht die TNS Infratest Studie insbesondere bei den Sendern ProSieben, kabel eins und RTL II.