Der Video-Service soll Tmall Box Office (TBO) heißen und in rund zwei Monaten ans Netz gehen. Nutzer sollen darin sowohl Inhalte chinesischer Produktionshäuser sowie anderer Länder zu sehen bekommen. Auch Eigenproduktionen stehen im Aktionsplan. Wie der Chef der Digital Media Group des Konzerns Patrick Liu gegenüber Reuters sagte, sollen rund zehn Prozent der Inhalte frei verfügbar sein. Der Rest verschwindet hinter einer Paywall. Nutzer können dann sowohl monatlich zahlen als auch pro Episode.
Mit dem neuen Angebot will Alibaba die Unterhaltungshoheit im chinesischen Netz gewinnen. „Wir wollen ein völlig neues Unterhaltungserlebnis für Familien schaffen“, so Liu. Der chinesische Markt gilt gemeinhin als besonders lukrativ. Laut Branchenschätzungen soll das Marktvolumen von aktuell fünf Milliarden Euro bis 2018 auf rund 13 Milliarden Euro wachsen.
Alibabas Vorstoß ist deshalb auch – und insbesondere – Versuch, dem US-amerikanischen Video-Streaming-Dienst Netflix noch vor dem in rund zwei Jahren geplanten Markteintritt in China den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der aber wird es im fernen Osten ohnehin schwer haben, weshalb der Konzern starke lokale Partner sucht – und zuletzt unter anderem auch mit Alibaba-Gründer Jack Ma im Gespräch war.