Inhaltliche Planung: Einfach so über die Dmexco zu schlendern bringt angesichts des breiten Angebots nichts.
Mit der App lassen sich thematisch interessante Vorträge und Stände gut identifizieren und zu einem Tagesprogramm kombinieren. Der BVDW bietet auch Guided Tours zu bestimmten Themen an. Unternehmen mit großen Etats sollten sich auch nicht scheuen, ihre Dienstleister um entsprechende Führungen über die Messe zu bitten.
Zeitplanung: Die Dmexco ist eine Messe der langen Wege. Daher für Termine an verschiedenen Treffpunkten besser eine halbe Stunde Puffer einplanen – man trifft ja auch unterwegs meist noch Bekannte. Viele Keynotes und Podiumsdiskussionen in den großen Hallen sind ganz schnell überfüllt, und man bekommt keinen Zutritt mehr – daher auf keinen Fall auf den letzten Drücker kommen. Bei Anreise mit dem Auto eine gute Stunde zwischen Eintreffen in Köln und dem ersten Termin einplanen: Staus vor den Parkplätzen, von dort lange Fußmärsche bis zum Eingang.
Übernachten: Hotelzimmer bucht man am besten viele Monate im Voraus oder ein paar Tage vorher, wenn die stornierten Kapazitäten auf Booking.com oder Expedia auftauchen. Unternehmen, die viele Mitarbeiter unterbringen müssen, reservieren meist direkt nach der aktuellen Dmexco schon für das nächste Jahr. Sie haben letztendlich meist noch Zimmer über, sodass es sich lohnt, bei Bedarf einfach bei befreundeten Firmen nachzufragen.
Kommunikation: Gesprächstermine an den Ständen der Aussteller dauern nicht länger als eine halbe Stunde – alle sind eng getaktet. Hat man keinen Termin und spricht spontan Aussteller an, sollte eine Viertelstunde reichen, wenn man nicht nerven will. „Kletten“ weist man höflich darauf hin, dass man leider noch einen anderen Termin hat. Alle werden geduzt, auch wenn man bestimmte Personen außerhalb der Dmexco eher siezen würde. Visitenkarten sind auch im digitalen Zeitalter noch Standard.
Kontakt: Will man mit interessanten Gesprächspartnern in Kontakt bleiben, verlinkt man sich am besten noch am Abend mit ihnen auf Xing oder LinkedIn. Im Laufe der Woche dann anregen, dass man sich zu bestimmten Themen des Gesprächs noch mal weitergehend austauschen könnte. Nicht zu lange damit warten. Will man Speaker nach ihrer Keynote kontakten, obwohl sie sich angeregt mit jemand anders unterhalten – einfach dazustellen, anders geht’s nicht. Das Gespräch verfolgen und zum gegebenen Zeitpunkt eine Anmerkung einwerfen. Die Speaker für ihre Vorträge loben und um zusätzliche Einschätzungen zu einzelnen Aspekten bitten.
Dresscode: Wird jedes Jahr lockerer, Business Casual reicht voll und ganz aus. Auch T-Shirt, Jeans und Sneaker gehen problemlos. Im Zweifel fühlt man sich aber im Gespräch wohler, wenn man over-, nicht underdressed auftritt. Besonders amerikanische Frauen kommen zwar erstaunlich gut mit ihren High Heels zurecht, aber angesichts der langen Laufwege empfehle ich jedem bequemes Schuhwerk.
Mittagessen: Schwierig. Verabredet man sich zum Lunch, steht man gemeinsam mit dem Gesprächspartner unangenehm lange in der Schlange an und findet dann kaum Platz, um das Ergatterte halbwegs komfortabel zu verspeisen und sich dabei zu unterhalten. Und allein essend sollte man nicht gesehen werden, weil dann Kontaktarmut unterstellt wird – zumindest ein vorgetäuschtes Telefonat ist dann notwendig. Ich selbst verzichte meist aufs Mittagessen, stecke eine Handvoll Nüsse ein und komme schon irgendwie über den Tag.
Party: Der „Spot-to-be“ am Abend ist die OMR-Party, aber auch der Rest ist nicht schlecht. Hier redet man nicht mehr übers Geschäft, sondern amüsiert sich. Beim gemeinsamen Abfeiern können sehr gute Kontakte entstehen. Allerdings sind gerade auf den Partys viele Leute unterwegs, die das Dmexco-Ticket von ihren Arbeitgebern nur als Incentive bekommen haben. Wer um ein Uhr geht, verpasst meistens nicht mehr viel. Besser noch eine Mütze Schlaf für den folgenden Messetag nehmen. Und zum Alkohol immer schön Wasser trinken!
Ein 25-seitiges Special zur Demexco gibt es in der aktuellen Print-Ausgabe der absatzwirtschaft, die Sie hier bestellen können.