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Tim Cook ist weiter in Gesprächslaune: Am Rande seines Dublin-Besuchs vergangene Woche gewährte der 55-Jährige der Tageszeitung Irish Independent ein ausführliches Interview, in dem der Apple-Chef wenig überraschend erneut für den neusten Produktlaunch trommelte – das iPad Pro. Der 13-Zöller sei inzwischen Cooks erstes Arbeitsgerät: Er reise nur noch mit dem iPad Pro und iPhone, ließ Cook durchblicken – das MacBook scheint damit in der Gunst des Apple-Chef nun hintan zu stehen.
Bedeutet das, dass Apples älteste Gerätesparte möglicherweise mit dem iPad verschmelzen könnte wie bei Microsofts Surface Book zu beobachten? Cook will von einem Hybrid-Gerät zwischen iPad und MacBook indes nichts wissen. „Wir glauben fest daran, dass unsere Kunden an einer Zusammenführung von iPad und MacBook nicht interessiert sind“, erteilt Cook der Vision von Hybrid-Geräten aus Cupertino eine Absage. „Wir glauben, dass kein Gerät so gut wäre, wie Nutzer es sich wünschen würden.“
„Eine Angleichung von Mac und iPad würde nicht funktionieren, weil man Kompromisse eingehen müsste“
„Wir wollen weiter das beste Tablet und den besten Mac der Welt anbieten. Eine Angleichung würde nicht funktionieren, weil man Kompromisse eingehen müsste.“ Ähnlich hatte Cook vergangene Woche bereits die jüngsten Bemühungen von Microsoft abgewatscht. „Wenn man sich einen PC anschaut – warum sollte man noch einen PC kaufen?“ Und zum neuen Hybrid-Laptop: „Es ist nicht das beste Laptop und auch nicht das beste Tablet“, erklärte Cook zum Surface Book. „Es ist irgendwie enttäuschend.“
Enttäuschend verläuft für Apple indes auch das Börsenjahr 2015. Die Zweifel der Wall Street wachsen: Apple musste in der vergangenen Woche Kursverluste von mehr als 7 Prozent bzw. einen Abschlag des Börsenwertes um mehr als 50 Milliarden Dollar verkraften, ehe Schnäppchenjäger zu Wochenbeginn für eine leichte Kurserholung sorgten.
„Ich schaue mir erst gar nicht an, was Analysten sagen“
Tim Cook reagiert auf die zunehmende Analysten-Skepsis betont gleichgültig. „Ich schaue mir erst gar nicht an, was Analysten sagen“, erklärte Cook gegenüber dem Independent. Er glaube weiter an ein starkes Weihnachtsgeschäft, wurde der Apple-Chef zitiert.
„Ich bin sehr davon überzeugt, dass wir jede Menge Apple Watches verkaufen.“ Bereits 1500 native Apps seien für die Apple Watch entwickelt worden. Mit der zweiten Generation der Smartwatch aus Cupertino rechnen Analysten im Juni nächsten Jahres.