TikTok vs. Instagram: Ein Vergleich 

Content Creator kommen irgendwann an den Punkt, an dem sie sich fragen: Instagram oder TikTok? Beide Netzwerke scheinen ähnlich, bieten aber unterschiedliche Vorteile. Es kommt darauf an, welches Ziel man verfolgt.
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Während TikTok mit Kurzvideos und Instagram mit Bildern begann, wurden beide Plattformen um Live-Features, Stories, Foto- und Videoinhalte erweitert. (© Unsplash)

Grundsätzlich unterscheiden sich Instagram und TikTok in der Art, wie Inhalte konsumiert und präsentiert werden. Während TikTok primär auf Kurzvideos setzt, bietet Instagram eine breitere Palette an Formaten – von Fotos über Stories bis hin zu Reels. Diese Vielseitigkeit macht Instagram zu einer Plattform, die sich sowohl für visuelle Ästhetik als auch für Bewegtbild-Content gut eignet. 

Ein weiterer entscheidender Unterschied liegt im Feed-Layout: TikTok setzt auf einen vertikalen Vollbild-Feed, der den Nutzenden einen kontinuierlichen Videostream bietet. Instagram hingegen präsentiert eine Mischung aus Bildern, Videos und Reels, wobei der Haupt-Feed in der Regel Inhalte von abonnierten Konten zeigt.  

TikToks „For You“-Page (FYP), die Seite also, die sich den Nutzer*innen zeigt, sobald sie die TikTok App öffnen, stellt Inhalte in den Vordergrund, die auf dem jeweiligen Nutzungsverhalten basieren. Dies ist unabhängig davon, ob den Ersteller*innen gefolgt wird oder nicht. Diese algorithmusbasierte Struktur ermöglicht es TikTok, virale Reichweiten auch für unbekannte Accounts zu generieren, während Instagram stärker auf bestehende Netzwerke und die Explore- sowie Reels-Funktion setzt, um neue Inhalte zu entdecken.

TikTok dominiert bei GenZ 

TikTok fasziniert vor allem die Gen Z wie kaum eine andere Plattform: Laut einer Statista-Umfrage vom Januar 2024 machen die 16- bis 19-Jährigen mit 73 Prozent den größten Anteil aus. Bei den 20- bis 29-Jährigen sind es 60 Prozent, während die Nutzung bei den 30- bis 39-Jährigen auf 48 Prozent sinkt. In der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen nutzen noch 29 Prozent die App. Bei den 50- bis 59-Jährigen liegt die TikTok-Nutzung bei 13 Prozent und in der Altersgruppe 60+ sind es noch neun Prozent. 

Im Juli 2024 waren laut Statista 29,6 Prozent der Instagram-Nutzer*innen in Deutschland zwischen 25 und 34 Jahre alt. Die zweitgrößte Nutzer*innengruppe war die der 18- bis 24-Jährigen mit einem Anteil von 26 Prozent. Die Foto- und Videoplattform wird dabei von etwas mehr Frauen als Männern verwendet: 53 Prozent entfallen auf die weibliche Nutzerschaft. Insgesamt nutzten rund 33,8 Millionen Menschen in Deutschland das Social-Media-Netzwerk Instagram. Die 16- bis 19-Jährigen wurden bei dieser Studie nicht berücksichtigt, weshalb hier an dieser Stelle kein genauer Vergleich gezogen werden kann. Im Juni 2022 gaben jedoch noch 78 Prozent der 16- bis 19-Jährigen Befragten an, Instagram zu nutzen. 

Influencer-Marketing und Verkauf: TikTok oder Instagram? 

Die Wahl zwischen TikTok und Instagram für das Influencer Marketing hängt stark von der Zielgruppe ab. TikTok eignet sich besonders gut, um ein jüngeres Publikum, vor allem die Gen Z, anzusprechen. Durch das hohe Engagement und die viral getriebenen Trends können Marken und Influencer hier schnell Reichweite aufbauen. TikTok bietet zudem zahlreiche Verkaufsmöglichkeiten wie In-Feed-Videos, Live-Streams und Shopping-Features direkt in der App

Instagram bietet seit längerem etablierte E-Commerce-Tools, etwa Produkt-Tags in Posts und Reels sowie Shopping-Ads. Der Creator Marketplace erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Influencer*innen und Marken. Für Influencer*innen ist Instagram besonders attraktiv, wenn es um langfristige Partnerschaften und hochwertige Inhalte geht. Allerdings ist dort der Wettbewerb vergleichsweise hoch, was bedeutet, dass auf eine herausragende Qualität des Contents geachtet werden muss. Bilder sollten ästhetisch und qualitativ ansprechend sein und Storys möglichst fesselnd. Die Follower*innen sollten also nicht das Gefühl haben, dass die Influencer*innen etwas verkaufen möchten, sondern es soll bestenfalls eine emotionale Verbindung entstehen. 

Anna Lena Hartmann (alh, Jahrgang 1997) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft. Im grünen Herzen Deutschlands aufgewaschen, lebt sie nun aufgrund ihres Germanistikstudiums in Leipzig. Zuvor verbrachte sie einige Jahre an der juristischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Ihr breites Wissens- und Interessenspektrum betrifft Themen wie Sport, Wirtschaft und Gesundheit.