Als drei wesentliche Trends hätten die 19 befragten Marken- und Kommunikationsstrategen aus zwölf Ländern gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Machtverschiebungen, solche innerhalb des Telekommunikationsmarktes und solche in der Kommunikation durch die Gesetzmäßigkeiten des Web 2.0 klassifiziert. Erstens würden Telekommunikation und Social Media soziale und wirtschaftliche Veränderungen katalysieren und künftig weiter zusammenwachsen. Damit stelle sich mehr Gleichberechtigung ein und würde Menschen in undemokratischen Ländern ohne funktionierendes Mediensystem geholfen, ihre Meinung zu äußern. Nicht umsonst fokussiere sich der Handyhersteller Nokia seit einigen Jahren auf Bedürfnisse von Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern. In Indien kämen jeden Monat 10 Millionen neue Mobilfunkverbindungen hinzu. Zweitens würden Hard- und Softwarehersteller wie etwa Apple Telekommunikationsanbietern ihr Revier in Sachen Innovation und Sympathie streitig machen. Drittens seien die Anbieter in der realen Welt zwar einflussreich, doch hätten sie im Social Web Defizite. Dort würden Menschen nicht mit Marken oder Organisationen kommunizieren, weshalb sie ihre spezifische Rolle in diesem Kontext noch finden müssten.
Telekommunikationsanbieter sollten sich daher zum Ziel setzen, das Leben der Nutzer zu verbessern, ihnen zu helfen und sie zu versorgen. Dazu sei es wichtig, Menschen und deren Bedürfnisse, Sorgen, Motive sowie Hoffnungen und kulturelle Begebenheiten in Bezug auf Telekommunikation besser zu verstehen. Dieses Wissen könne sie in die Lage versetzen, Technologien, Prozesse, Produkte und Services zu entwickeln, die das Leben einfacher und besser machen. Zudem sollten sie statt auf aufgeblähte Markenkampagnen lieber auf Taten setzen. Empfehlenswert sei, bei der Entwicklung attraktiver Produkte und Services den gleichen Aufwand zu betreiben wie beim Markenaufbau und der Markenetablierung. Darüber hinaus sollten Telekommunikationsanbieter neue Anwendungen wie Mobile Banking und Payment vorantreiben sowie „Voice over IP“-Technologien antizipieren.