Telekom will „Feuer der Desinformation“ löschen

Die Telekom wirbt wieder gegen Hass im Netz und setzt dafür auf drastische Bilder. Der neue Spot der Haltungskampagne nimmt sich des Themas Desinformation in den sozialen Medien an.
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Der Telekom-Spot "Feuerlöscher" soll aufrütteln. (© Telekom)

Die falsche Information ist der Funke, der das Feuer entzündet. Und das Feuer steht im neuen Spot der Telekom sinnbildlich für den Hass, die gesellschaftliche Spaltung und letztlich auch eine Gefahr für die Demokratie, die aus Desinformationen und ihrer ungeprüften und unwidersprochenen Verbreitung hervorgehen.

Diese Gefahr visualisiert der 60-sekündige Spot „Feuerlöscher“ mit einer klaren, aber bedrohlichen Metapher: einem Molotow-Cocktail. Im Film wird gezeigt, dass Desinformationen jede*n treffen können, aber auch alle die Möglichkeit haben, ihnen entgegenzutreten und „die falsche Nachricht“ und damit das Feuer zu löschen. Es ist der Moment im Spot, in dem die Tochter ihrer Mutter eine einfache, aber rettende Frage stellt: „Mama, bist Du sicher?“

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Achter Spot in der Reihe „Gegen Hass im Netz“

2020 hat das Unternehmen seine Haltungskampagne „Gegen Hass im Netz“ gestartet. Heute geht der mittlerweile achte Spot der Reihe an den Start.

Er stellt das Thema Desinformation in den Mittelpunkt, was auch mit dem Wahljahr 2024 zusammenhängt: „Wir wollen in gesellschaftlich relevanten Umfeldern sichtbar sein, die stark von Desinformation geprägt sind“, sagt Telekom-Markenchef Christian Hahn. Desinformationen würden mittlerweile zunehmen Einfluss auf Wahlen ausüben. Daher ruft das Unternehmen dazu auf, den Informationen kritisch entgegenzutreten. Die Botschaft: „Lasst uns hinterfragen, was wir teilen.“

Laut einer Bertelsmann-Studie betrachten 84 Prozent der Deutschen Desinformation als gesellschaftliches Problem. Während 70 Prozent der Befragten das Risiko für andere, durch Desinformation manipuliert zu werden, als groß einschätzen, sehen lediglich 16 Prozent diese Gefahr auch für sich selbst.

Desinformation und Hass seien eng miteinander verknüpft: „Desinformation kann Hassrede verstärken, indem sie Vorurteile schürt und Feindseligkeiten anheizt. Gleichzeitig schafft Hassrede ein Klima, in dem Desinformation leichter gedeiht“, so Hahn. Wer mit Gegenrede auf Hassrede oder Desinformation reagieren will, benötige verlässliche Fakten.

Kampagne läuft bis Mitte November

Verantwortlich für die Kreation ist Saatchi & Saatchi unter der Führung von Dennis May (CCO Publicis Groupe Germany), der mit seinem Team auch schon die letzten, vielfach ausgezeichneten Kampagnen „Gegen Hass im Netz“ der Telekom umgesetzt hat. Die preisgekrönte Regisseurin Nora Fingscheidt („Systemsprenger“, “The Unforgivable“) führte hier zum ersten Mal Regie für einen Werbespot.

Die Kampagne läuft bis Mitte November in reichweitenstarken TV-Sendern und im Kino sowie mit diversen Formaten auch Online, im Radio und in Podcasts, über die sozialen Medien und Out-of-Home. Die Kosten dafür beziffert Hahn auf einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag; die Haltungskampagne sei damit deutlich kostengünstiger als eine klassische Produktkampagne des Unternehmens.

(tht, Jahrgang 1980) ist seit 2019 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Davor war er zehn Jahre lang Politik- bzw. Wirtschaftsredakteur bei der Stuttgarter Zeitung. Der Familienvater hat eine Leidenschaft für Krimis aller Art, vom Tatort über den True-Crime-Podcast bis zum Pokalfinale.