Herr Exner Arizaga, welchen Eindruck haben Sie in den ersten Wochen bei Teekanne gewonnen?
Ich wurde offen und sehr herzlich empfangen. Ab Tag 1 konnte ich die Freude und Begeisterung für die Marken und Produkte spüren. Es gab eine gut organisierte Einarbeitung und auch mein Eindruck ist heute mehr als gefestigt: Teekanne ist eine fantastische Marke und ein Unternehmen im Aufbruch. Das freut mich natürlich, weil ich Lust habe, was zu bewegen.
Was hat Sie dabei am meisten überrascht?
Mit welcher Leidenschaft und Identifikation die Teams für das Unternehmen arbeiten. Auch die Offenheit mir gegenüber hat mir schnell geholfen, mich zurechtzufinden und das Unternehmen und die Marke Teekanne besser zu verstehen.
Mit welcher Hürde hatten Sie so nicht gerechnet?
Hürde wäre zu viel gesagt. Aber: Es waren noch ein paar Entscheidungen für die Teesaison 2023 zu treffen. Die Saison für Tee läuft im September langsam an, meine Einarbeitung begann am 1. August und so musste beides parallel laufen, da einige taktische Maßnahmen für die Saison noch nicht final geplant beziehungsweise ausgearbeitet waren.
Wie unterscheidet sich die Unternehmenskultur bei Teekanne von der in Ihren früheren Wirkungsstätten?
Gar nicht so sehr: Meine letzten Jahre waren stark amerikanisch beziehungsweise israelisch geprägt. Das war ein sehr guter Mix aus motivieren, fordern und entwickeln unter der Prämisse unternehmerischer Eigenverantwortung. Diese Aspekte gibt es auch bei Teekanne und das möchte ich gerne weiter mitgestalten beziehungsweise ausbauen. Und was mir besonders gut gefällt: Der Aspekt des Familienunternehmens zieht sich bis in die Teams. Man achtet aufeinander und unterstützt sich, wo es nötig ist.
Was waren Ihre ersten Veränderungsmaßnahmen?
In den ersten Wochen habe ich wie ein Schüler alles aufgesogen und das Team machen lassen, um ein besseres Gefühl für die Prozesse und Arbeitsweisen zu bekommen. Jetzt fangen wir an, einige Prozesse, auch mit dem Feedback des Teams, zu ändern. So haben wir die Anzahl der Meetings reduziert, dafür meeten wir aber dank klarer Zielsetzungen effizienter. Die meiner Meinung nach wichtigste Änderung: ‚Die 10-Slides-Regel‘ – keine PowerPoint-Präsentation sollte länger als 10 Slides sein, um eine Geschichte zu erzählen beziehungsweise eine Entscheidung herbeizuführen. Dies führt zu einem effizienteren Arbeiten im Sinne von: Was muss mein Gegenüber wissen und nicht, was kann mein Gegenüber wissen. Das spart letztendlich Zeit und wir können uns mehr mit der Markenarbeit beschäftigen als mit dem Aufbau von Slides für interne Abstimmungsrunden.
Welche weiteren Pläne haben Sie für das Unternehmen und die Marke Teekanne?
Als führende Marke in der Kategorie Tee muss es unser Anspruch sein, Vorreiter in Sachen Geschmack, Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit zu sein. Das machen wir in vielen Dimensionen schon sehr gut, aber wir müssen uns noch mehr challengen, wie wir noch besser werden können, auch im Hinblick auf junge Zielgruppen.
Was waren auf diesem Weg die ersten konkreten Schritte?
Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen abgeschlossen sein wird. Dazu setzen wir aber gerade ganz vorne an: Wie definieren wir Zielgruppen im Marketing? Wie können unsere Marke, unsere Produkte, unsere Innovationen den Zielgruppen helfen? Wie denken wir Innovationen entlang des Funnels bis runter zum POS. Kommunikation und Media Mix gehören sicherlich auch dazu, aber first things first.
Wenn Sie sich etwas wünschen könnten: Was soll man einmal über die Kombination Christian Exner Arizaga und Teekanne sagen?
Ich bleibe beim Tee: Eine belebende Partnerschaft!
Das Interview wurde schriftlich geführt.