Zu Jahresbeginn hätten viele Unternehmen Werbeinvestitionen noch deutlicher als erwartet gekürzt und sich angesichts der unsicheren und schwer vorhersehbaren Weltwirtschaftslage auf extreme Gewinneinbrüche eingestellt. Da sich die Erwartungen aber nicht für alle Branchen bestätigt hätten und sich der Handels- sowie der Fast-Moving-Consumer-Goods (FMCG)-Sektor weltweit betrachtet stabiler zeigte als vorhergesagt, habe sich das zweite Quartal etwas besser entwickelt. Sofern sich die Verlangsamung der Talfahrt fortsetze, sei für den weltweiten Werbemarkt gar mit einem Erreichen der Talsohle im weiteren Verlauf des Jahres zu rechnen.
Deutlich schrumpfe mit 10,3 Prozent in diesem Jahr vor allem der US-Werbemarkt, während Westeuropa voraussichtlich ein Minus von 9,2 Prozent hinnehmen müsse. „In Deutschland rechnen wir mit einem Rückgang der Werbeausgaben von 6,2 Prozent im laufenden Jahr. Die freundlicheren Erwartungshaltungen der deutschen Unternehmen in den neuesten Umfragen vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und vom Deutschen Industrie und Handelskammertag (DIHK) sowie die positiven Signale des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die US-amerikanische Konjunktur im nächsten Jahr lassen für den Verlauf von 2010 jedoch Besserung prognostizieren“, sagt Dr. Nicole Prüsse, Chairman der Zenith Optimedia Germany.
Sollte sich die Wirtschaft hierzulande stabilisieren, gehe die Agenturgruppe für das kommende Jahr von einer leichten Erholung des deutschen Werbemarkts sowie einem Anstieg der Werbeinvestitionen von 1,8 Prozent aus. Angesichts einer veränderten Mediennutzung und Digitalisierung müssten sich vor allem die klassischen Medien jedoch weiter auf schwierige Zeiten ein- und ihre Leistung als Werbeträger in Konkurrenz zum Internet unter Beweis stellen. Denn das Internet sei das einzige Medium, in das 2009 mehr Werbegelder investiert würden als im Vorjahr. „Wachstumstreiber ist nach wie vor das Suchmaschinenmarketing, angetrieben unter anderem auch durch die Neueinführung der Microsoft-Suchmaschine ‚Bing’, die weitere Werbegelder in den Markt fließen lässt“, unterstreicht Prüsse.