Studien: Gen Z anspruchsvoll und weniger loyal zu Firmen

Der Generation Z werden überwiegend junge Menschen zugeordnet, die zwischen Mitte der 1990er und 2010 zur Welt gekommen sind. Sie gelten als qualifiziert und flexibel, können sich auf dem Arbeitsmarkt aber auch mehr Anspruchshaltung erlauben als ihre Vorgängergenerationen.
Wechselfreudiger Nachwuchs: So manches Talent ist schneller wieder weg, als der Arbeitgeber "Fachkräftemangel" sagen kann. (© Unsplash/Ashley Light)

Bei Beschäftigten im Alter unter 30 Jahren ist Studien zufolge die Loyalität zum Arbeitgeber deutlich geringer ausgeprägt als bei Älteren. „Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben“, sagte Arbeitsmarktexperte Julian Stahl vom Online-Netzwerk Xing. 14 Prozent seien sogar aktiv auf Jobsuche. Umgekehrt machten sich 65 Prozent keine Sorgen um ihre Zukunft – dem Fachkräftemangel sei Dank. „In Fachkreisen gelten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Generation daher bereits jetzt als die illoyalsten Jobber aller Zeiten“, sagte Stahl.

Flexibilität und Agilität stünden ganz oben auf der Agenda. Xing hatte mehrere Studien in Auftrag gegeben, durchgeführt vom Umfrageinstitut Forsa. Dabei wurden mehrere Tausend Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Wechselabsichten oder zur Freude am Job befragt. Der Generation Z werden überwiegend junge Menschen zugeordnet, die zwischen Mitte der 1990er und 2010 zur Welt gekommen sind.

Vier-Tage-Woche, Homeoffice und Workation gewünscht

Unternehmen stünden vor neuen Herausforderungen, etwa bei der Mitarbeiterbindung, heißt es. Die auf dem Arbeitsmarkt immer präsenter werdenden Mitglieder der GenZ wünschten sich häufig Arbeitserleichterungen, darunter etwa eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, die Möglichkeit zum Sabbatical, Homeoffice und zu sogenannten Workation-Optionen – also einer Kombination aus Arbeit und Urlaub.

Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens spielten jedoch deutlich weniger eine Rolle als noch bei der Vorgängergeneration, den „Millenials“.

Geringes Gehalt und Stress wichtigste Wechselgründe

„Die heute nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an, sind zugleich aber ein knappes Gut“, sagte Stahl. „Wer nicht über Benefits wie Homeoffice, Workation oder Sabbatical nachdenkt, wird einen Teil dieser Generation als Arbeitgeber erst gar nicht erreichen“, betonte er.

In den meisten Fällen sei aber ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (49 Prozent der Befragten) und ein als zu hoch empfundenes Stresslevel (42 Prozent) zumindest einer der Hintergründe für den Wechselwunsch. 27 Prozent zögen einen Wechsel in Betracht, weil sie mit ihrer Unternehmensführung unzufrieden seien. 38 Prozent ziehe es von ihrem bisherigen Arbeitsplatz offenbar auch aus purer Abenteuerlust weg – sie wünschten sich Abwechslung.

tht/dpa