Studien der Woche: Videotechnik im Bildungswesen, Deutsche Unternehmen verschenken Reichweite und wer am meisten für Werbung ausgibt

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 1: Videotechnik setzt sich im Bildungswesen durch

Mehr als die Hälfte der Hochschulen weltweit verfügen inzwischen über eigene Videolösungen in ihren Lernmanagementsystemen. Das ergab eine im Auftrag des Videoplattform-Anbieters Kaltura durchgeführte internationale Studie unter 1.500 Personen aus dem Bildungssektor. Die Studie belegt, dass die Zahl der Hochschulen, die Videolösungen einsetzen, im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen ist. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der internationalen Studienteilnehmer gaben an, dass ihre Institution eine Videolösung in das Lernmanagementsystem integriert hat – ein Plus von 6 Prozentpunkten zum Vorjahr (46 Prozent). Die Onlinebefragung wurde im April 2016 durchgeführt und die Ergebnisse sind nun in der aktuellen Studie „The State of Video in Education“ nachzulesen.

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Bei Hochschulen mit Videosystemen wird offener Unterricht mit integrierten Lernmethoden immer mehr zur Norm. 58 Prozent der teilnehmenden Studenten gaben an, dass ihre Hochschule von diesem Studienansatz Gebrauch macht. Im Jahr zuvor waren es noch 50 Prozent. Die Aufzeichnung ganzer Vorlesungen ist um fünf Prozentpunkte auf 77 Prozent gestiegen.

Ein starkes Wachstum ist auch beim Webcasting zu verzeichnen. Neue Technologielösungen haben dazu geführt, dass etwa Live-Übertragungen von 47 Prozent (2015: 42 Prozent) der Studienteilnehmer genutzt werden. Ebenfalls wurde in der Studie untersucht, welchen Einfluss die diversen innovativen Videotechnologien auf den zukünftigen Unterricht haben werden: 41 Prozent aller Studienteilnehmer schätzen, dass Quiz-Inhalte den größten Einfluss auf den Unterricht der Zukunft haben werden. Video-Übertragungen von Mobiltelefonen für Studenten (36 Prozent) und Videos, die mit anderen Videos interagieren (35 Prozent), wurden ebenfalls hoch bewertet.

Weitere Ergebnisse der Studie:

– 93 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass Videos einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit der Studenten haben, und 88 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die Leistungsfähigkeit der Studenten damit gesteigert wird.

– 87 Prozent der Studienteilnehmer stimmen der Aussage zu, dass Online-Learning an Bedeutung und Akzeptanz gewinnen wird.

– 86 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Videoanwendungen die berufliche Entwicklung und die Zusammenarbeit von Dozenten fördern.

– 85 Prozent der Studienteilnehmer denken, dass der Einsatz von Videos als Bestandteil des Ressourcen-Toolkits die Zufriedenheit der Dozenten erhöht.

– 82 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass durch Videolösungen die Aufnahme neuer Studenten unterstützt werden kann, und 76 Prozent denken, dass durch den Einsatz von Videoanwendungen die Loyalität der Studenten gegenüber ihrer Institution erhöht wird.

Zu den Studienteilnehmern gehörten Dozenten, Gestalter didaktischer Inhalte, IT-Fachleute, Fachleute aus dem Bereich digitale Medien, führende Verwaltungsangestellte und Studenten aus der ganzen Welt. Rund 75 Prozent der Befragten waren im Bereich der Hochschulbildung und 20 Prozent an Grundschulen und weiterführenden Schulen tätig. Die übrigen Teilnehmer arbeiteten im Bereich der Bildungstechnologie, für gemeinnützige pädagogische Einrichtungen oder sonstige Institutionen aus dem Bildungsbereich.

Top 2: Content Distribution – Deutsche Unternehmen verschenken Reichweite

Deutsche Unternehmen verbreiten die teuer im Rahmen von Content Marketing erstellten Inhalte nicht optimal. Drei Viertel der Unternehmen nutzen überwiegend eigene Kanäle, um Reichweite für Content zu generieren, ergibt die Studie „Content Marketing und Content Promotion in der DACH-Region“ vom Online-Vermarkter Ligatus. Damit erreichen sie also nur Personen, die bereits eine Verbindung zum Unternehmen haben. Potenzielle Kunden außerhalb des eigenen Einflussbereiches werden noch zu wenig angesprochen.

Die Festigung der Marke unter Bestandskunden ist ein wichtiges Ziel des Content Marketing. Aber: Über die Hälfte (54 Prozent) der Unternehmen, die es einsetzen, möchten dadurch auch Neukunden gewinnen. Die Verbreitung auf eigenen Kanälen (Owned Media) steht für 75 Prozent der befragten Marketing-Fachkräfte in der DACH-Region im Vordergrund, zahlt allerdings nicht auf dieses Ziel ein. Bezahlte Kanäle (Paid Media) wie Social Media oder Anzeigen auf Suchmaschinen sind für 58 Prozent der Unternehmen wichtig, um zusätzliche Reichweite zu generieren.

Eine strategische Abstimmung der einzelnen Distributionskanäle fehlt laut 53 Prozent der Befragten darüber hinaus in den meisten Unternehmen. Wobei der Mix an Kanälen recht umfangreich ist. 61 Prozent der Unternehmen, die Content Marketing betreiben, verbreiten die Inhalte über Werbung auf Social-Media-Netzwerken. Auf Newsletter-Werbung setzen 49 Prozent und 44 Prozent auf Content Promotion über Text-Bild-Anzeigen. Reine Displayanzeigen werden von nur 37 Prozent für die Content-Verbreitung gebucht.

Top 3: Die Top fünf Werbungtreibenden in Deutschland

Das Münchner Media-Monitoring- und Analyse-Unternehmen legt nach Abschluss des ersten Halbjahres 2016 eine Analyse des deutschen TV-Werbemarktes vor. Unternehmen investieren 6,8 Milliarden Media-Brutto im ersten Halbjahr 2016 in die Platzierung von TV-Werbung in Deutschland.

Insgesamt 1.689 Unternehmen schalteten im ersten Halbjahr 2016 TV-Werbung, der FMCG-Bereich übernimmt hierbei die Spitzenstellung. Klarer Gewinner: Procter & Gamble gab im ersten Halbjahr 2016 mit 330,6 Mio. Euro Brutto-Media-Volumen am meisten aus. An Position zwei steht L’oréal mit einem um nahezu 50 Prozent geringeren Brutto-Media-Volumen von 169,5 Mio. Euro. Platz drei geht mit Brutto-Media-Ausgaben von 155,7 Mio. Euro an den Süßwarenhersteller Ferrero.

Dauerspitzenreiter: Procter & Gamble

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Im ersten Halbjahr 2016 investiert Procter & Gamble mit insgesamt 330,6 Mio. Euro am meisten in TV Werbung im deutschen Fernsehen. Der Löwenanteil floss mit 30,4 Mio. Euro in die Marke Pampers mit 3.806 Ausstrahlungen. Pantene Pro-V folgt mit 29,8 Mio. Euro Brutto-Media auf Platz zwei  mit 4.642 Ausstrahlungen. Auf Platz drei schließt sich Head & Shoulders mit 27,7 Mio. Euro Brutto-Media bei 4.794 Ausstrahlungen an.

Mit einem im Vergleich zu  Procter & Gamble nahezu nur halb großen Brutto-Media-Volumen landet der Haarpflege und Kosmetikhersteller L’oréal mit 169,5 Mio. Euro bei 23.600 Ausstrahlungen auf dem zweiten Platz. Der Konzern bewarb  mit 59,6 Mio. Euro Brutto-Media und 7.731 Ausstrahlungen vornehmlich die  Marke Garnier, gefolgt von Elvital mit 24,7 Mio. EUR und 3.143 Ausstrahlungen an zweiter und Maybelline New York mit 10,9 Mio. EUR bei 1.846 Ausstrahlungen an dritter Stelle.

155,7 Mio. EUR Brutto-Media  setzte der Süßwarenhersteller Ferrero für seine süßen Köstlichkeiten ein. Der Brotaufstrich Nutella wurde mit 14,8 Mio. Euro Brutto-Media und 1.910 Ausstrahlungen am stärksten beworben. An zweiter Stelle folgte die Joghurtschnitte und an dritter Stelle die Kinderschokolade.