Studien der Woche: Neues Jahr gleich neuer Job, smarte Apps hoch im Kurs und Nike ist Lieblingsmarke unter Teenager

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 1: Nike ist die unangefochtene Lieblingsmarke von Teenagern

Der amerikanische Sportartikelhersteller Nike steht bei Jugendlichen in Deutschland ganz hoch im Kurs: Jeder dritte Teenager zwischen 14 und 17 Jahren (34,1 Prozent) sagt, dass Nike seine Lieblingsmarke ist. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Studie zu den Lieblingsmarken der Deutschen, die Forsa Ende 2016 im Auftrag der Brandmeyer Markenberatung durchgeführt hat. Auf Platz zwei landet das Mode-Unternehmen H&M. Selbstschnürende Sneaker und Turnschuhe, die im Dunkeln leuchten, sind ganz besondere Hingucker für Jugendliche in Deutschland und sehr beliebt. Und die Marke Nike kommt schon länger gut bei den 14- bis 17-Jährigen an: Bei der gleichen Befragung vor zwei Jahren war der Sportartikelhersteller ebenfalls die Nummer eins in dieser Altersgruppe.

Die Deutlichkeit, mit der Nike die Beliebtheitsskala anführt, ist beachtlich. Mit 34,1 Prozent steht der Sportschuhhersteller unangefochten auf Platz eins. Der direkte Nike-Konkurrent Adidas kommt auf Platz vier des Rankings mit nur 7,7 Prozent. Gegenüber 2014 ist Adidas damit zwar um einen Platz nach oben, von dem fünften auf den vierten Platz  gerutscht. Doch im Jahr 2013 sah das Verhältnis noch ganz anders aus: Damals war Adidas die Lieblingsmarke der Jugendlichen, und Nike kam nur auf Platz zwei. „Nike setzt mit seinen Marketing-Kampagnen die richtigen Akzente“, sagt Markenexperte Peter Pirck von der Brandmeyer Markenberatung. „Fußball-Star Christiano Ronaldo ist beispielsweise ein sehr großes Idol für viele Jugendliche – ihn für den Nike-EM-Werbespot 2016 zu gewinnen war ein sehr gelungener Coup.“

Einen großen Beliebtheitssprung verzeichnet die Modemarke H&M: 2016 schafft es das schwedische Textilhandelsunternehmen mit 13,2 Prozent der Stimmen auf Platz zwei.  2014 konnte H&M dagegen noch keinen vorderen Platz in der Beliebtheitsskala belegen. Die drittliebste Marke von Jugendlichen in diesem Jahr ist der amerikanische Computer- und Smartphone-Hersteller Apple mit 11,1 Prozent. Auf dem fünften Platz landet der IT-Wettbewerber Microsoft mit 5,2 Prozent.

Die Lieblingsmarken von Teenagern: 2016
1. Nike
2. H&M
3. Apple
4. Adidas
5. Microsoft

Die Lieblingsmarken von Teenagern: 2014
1. Nike
2. Apple
3. Jack and Jones
4. Converse
5. Adidas

Top 2: Die Apps der Deutschen werden immer smarter

Die Deutschen legen bei der Frage, welche Apps sie herunterladen, immer größeren Wert auf intelligente Dienstleistungen. Schon jetzt haben Verbraucher im Schnitt mindestens zwei „Smart Service“-Applikationen auf ihrem Handy installiert, zeigt eine Umfrage von PwC unter rund 1000 Bundesbürgern zwischen 14 und 49 Jahren. Besonders beliebt sind dabei Apps zur Selbstoptimierung (z.B. Schritt- oder Kalorienzähler), Anwendungen für besseres Zeitmanagement sowie Musik-Apps, mit denen sich Songs identifizieren und downloaden lassen. Daneben interessieren sich gerade die etwas älteren Befragten immer stärker für Service-Apps rund um Themen wie Gesundheit („Smart Health“) oder das eigene Heim („Smart Home“).

„Die Nutzer wollen Apps, die einen intelligenten Mehrwert versprechen. Dabei geht es nicht mehr nur um Freizeitaktivitäten wie Fitness oder Musik. Stattdessen wandelt sich das Smartphone zu einem Helfer in praktisch allen Lebensbereichen“, sagt Aleksei Resetko, Director für IT-Lösungen bei PwC in Deutschland. Ein Beispiel: Satte 48 Prozent der Befragten zeigten Interesse an Alarmanlagen-Apps, die die Überwachungsdaten der eigenen Wohnung in Echtzeit an eine Sicherheitsfirma weiterleiten. „Genau solche ‚Smart Services“ mit hohem Nutzwert sind es, die in den nächsten Jahren auf immer größere Nachfrage treffen werden. “, glaubt Resetko.

Extrem wichtig für deutsche Verbraucher ist dabei auch das Thema Datensicherheit. So meinten zwar vier von fünf Befragten, dass „Smarts Services“ ihr Leben grundsätzlich bereicherten. Zugleich äußern jedoch 75 Prozent die Sorge, „dass sich die Informationen, die man über sich rausgeben muss, wenn man digitale Dienstleistungen nutzt, im Netz verselbständigen“. Dazu passt, dass 71 Prozent folgender Aussage zustimmten: „Wenn ich wüsste, dass meine Daten sicher sind, würde ich mehr digitale Services nutzen.“ Aus Sicht von PwC-Experte Resetko leitet sich aus diesem Befund ein klarer Auftrag an die Hersteller ab: „‚Smart Services‘ dürften sich in den kommenden Jahren zu einem riesigen Markt entwickeln. Deutsche Unternehmen werden davon besonders profitieren, wenn sie Apps bauen, die nicht nur einen intelligenten Nutzwert versprechen, sondern die darüber hinaus auch die Datensouveränität der Verbraucher gewährleisten.“

Insgesamt wurden die Umfrageteilnehmer nach 17 verschiedenen „Smart Service“-Apps konkret befragt. Das Spektrum reichte von Themen wie Lifestyle oder Gesundheit bis hin zu sogenannten „Scan & Buy“-Tools  – damit sind zum Beispiel solche Apps gemeint, die Etiketten erkennen und mit denen sich das entsprechend Produkt dann gleich per Knopfdruck bestellen lässt. Dabei zeigte sich, dass der durchschnittlicher User nicht bloß zwei der abgefragten „Smart Service“-Tools bereits installiert hatte, sondern dass er darüber hinaus acht weitere Apps entweder kannte oder sie zumindest spannend fand. „Mit anderen Worten: Die Befragten haben sich im Schnitt für zehn der 17 intelligenten Apps interessiert. Das zeigt, über welches Potenzial ‚Smart Service‘-Tools hierzulande verfügen“, sagt Resetko.

Mit jeweils 63 Prozent genießen Song-Apps und Selbstoptimierungs-Apps den höchsten Bekanntheitsgrad. Es folgen Tools zum besseren Zeitmanagement (52 Prozent), während immerhin 49 Prozent Apps kannten, mit denen die Hauselektrik ferngesteuert wird. Etwas überraschend: Nur knapp ein Drittel der Teilnehmer hatte schon mal etwas von Anwendungen gehört, mit denen sich Parkplätze in Innenstädten vermitteln lassen. Zugleich zeigten allerdings rund 70 Prozent Interesse an dieser Funktion – ein Hinweis darauf, dass intelligente Apps mit wachsender Bekanntheit noch deutlich beliebter werden dürften.  Das gleiche Phänomen zeigte sich übrigens bei Apps, die Medikamente auf mögliche Nebenwirkungen hin überprüfen: Zwar kannten 81 Prozent diese Anwendungen vor den Umfrage noch überhaupt nicht. Doch nur 44 Prozent meinten, solche Apps kämen für sie nicht infrage.

Top 3: Mit guten Job-Vorsätzen ins neue Jahr: Umfrage, was sich Arbeitnehmer für 2017 vornehmen

Traditionell nehmen viele Menschen den Jahreswechsel zum Anlass nicht nur privat, sondern auch beruflich gute Vorsätze zu fassen und neue Ziele zu definieren. Doch was bewegt die deutschen Arbeitnehmer? Welche Veränderungen im Job sind für 2017 am erstrebenswertesten? Der regionale Stellenmarkt meinestadt.de hat im Dezember 2016 unter knapp 400 Personen eine Onsite-Befragung durchgeführt, die Aufschluss darüber gibt, was sich Arbeitnehmer für das neue Jahr vorgenommen haben.

Mehr als die Hälfte der Befragten scheint unzufrieden mit dem Job, denn 56 Prozent beabsichtigen für das Jahr 2017 einen Jobwechsel. Damit führt dieser Aspekt die Liste der guten Jobvorsätze sogar an. Eher gering fällt dem gegenüber die Zahl der Befragten aus, die eine Weiterentwicklung bzw. Verbesserung am bestehenden Arbeitsplatz anstreben: Nur 12 Prozent haben sich für das neue Jahr eine Beförderung vorgenommen. Die Gründe für Frustration und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz lassen sich auch aus den weiteren Ergebnissen der Studie ableiten.

Mehr Geld im neuen Jahr: Eine höhere Summe auf der Lohnabrechnung ist für über 40 Prozent der Teilnehmer im neuen Jahr erstrebenswert und ein entscheidender Vorsatz für das Jahr 2017. Eine als zu gering empfundene Bezahlung kann auch ein Grund sein, warum viele der Umfrageteilnehmer einen Jobwechsel in Erwägung ziehen. Die Relevanz von Wertschätzung und Gehalt im Hinblick auf die Zufriedenheit im Job belegt auch eine im April durchgeführte Studie von meinestadt.de. Dabei gaben über 1.000 Arbeitnehmer Auskunft darüber, was sie im Job am meisten stört. Rund zwei Drittel geben an, sich am Arbeitsplatz nicht wertgeschätzt zu fühlen. 57 Prozent der Befragten beklagt ein zu geringes Gehalt und knapp die Hälfte leidet unter einem schlechten Arbeitsklima.

Doch nicht nur Gehalt ist wichtig, auch softe Faktoren tauchen auf der Wunschliste für das neue Jahr auf. Rund jeder Fünfte möchte die Work-Life-Balance optimieren und strebt weniger Überstunden an. Im Schnitt leisten deutsche Arbeitnehmer drei bis vier Überstunden pro Woche und liegen damit im europäischen Überstundenvergleich ganz vorne.

Die Neujahrsvorsätze beziehen sich aber nicht ausschließlich auf die Rahmenbedingungen des Arbeitsplatzes, viele Befragte sehen auch persönlich konkreten Handlungsbedarf. Rund 12Prozent wollen an mehr Durchsetzungsvermögen im Job arbeiten, immerhin jeder Zwölfte hat die Absicht, mit mehr Engagement ins neue Arbeitsjahr zu starten. Eine Aussage, die besonders die Arbeitgeber freuen dürfte