Top 1: So denken Verbraucher über E-Scooter
Sind E-Scooter doch nur ein kurzer Hype im Straßenverkehr? Einer aktuellen Brandwatch-Studie zufolge haben 70 Prozent der befragten Teilnehmer noch nie einen E-Scooter genutz – und planen auch nicht, dies zu tun. Lediglich 10 Prozent der Befragten gaben an, bereits einen E-Scooter genutzt zu haben, 20 Prozent planen dies zumindest in der Zukunft. In der jungen Zielgruppe (18 bis 34 Jahre) gaben immerhin 22 Prozent an, einen E-Scooter schon einmal benutzt zu haben. Während in der Altersgruppe 55+ ganze 83,5 Prozent der Befragten angaben, dass sie auch in Zukunft nicht planen, einen E-Scooter zu fahren.
Warum deutsche Verbraucher noch keinen E-Scooter genutzt haben, dafür gibt es viele Gründe. Als Hauptgründe gaben die Teilnehmer der Umfrage an, dass andere Transportmittel besser sind (23 Prozent), sie den Sinn von E-Scootern nicht verstehen (20 Prozent) und die Nutzung der Roller an sich zu teuer (20 Prozent) und unsicher (18 Prozent) ist.
Dass E-Scooter noch nicht im Alltag angekommen sind, zeigen auch die Antworten auf die Frage, wie oft ein E-Scooter bereits genutzt wurde. Fast die Hälfte (44 Prozent) der Teilnehmer gab an, einen E-Scooter erst ein einziges Mal genutzt zu haben und weitere 29 Prozent bestätigten, dass sie nur „ein paar Mal“ mit den E-Scootern gefahren sind. Immerhin 16 Prozent der Befragten sagten, sie nutzen täglich einen Roller, während 5 Prozent mehrmals in der Woche auf die E-Roller zurückgreifen.
Neben dem Nutzungsverhalten hat Brandwatch auch E-Scooter-Gespräche in Sozialen Medien untersucht. Das Ergebnis: Über 50 Prozent der Gespräche fallen auf die Marken Tier und Lime. Weit abgeschlagen ist Bird mit 11 Prozent, gefolgt von Voi und Circ. Das Abschneiden von Bird sei laut Brandwatch vor allem mit dem späten Markteinstieg in Deutschland zu erklären.
Die meisten Follower konnte Bird auf Instagram nachweisen (88.788 Follower), an zweiter Stelle folgt Lime mit 75.953 Followern. Voi, Tier und We Circ kommen jeweils nur unter 20.000 Follower auf Instagram. Voi nutzt als einziger Anbieter Carousel Posts. Circ hingegen hat im untersuchten Zeitraum als einziger Anbieter kein Video gepostet.
Der Facebook-Kanal von Circ hat zwar mit 3.484 deutlich weniger Follower als Lime, Bird, Voi und Tier, jedoch kann die Marke die höchste Interaktionsrate aller Anbieter aufweisen, was auf eine aktive Community hinweist. Den größten Follower-Zuwachs während des Untersuchungszeitraums verzeichnete Lime. Der Anbieter sicherte sich mit 49.357 Fans daher Platz 1, gefolgt von Bird mit 43.371 Fans, die im Untersuchungszeitraum keinen einzigen Post veröffentlicht haben.
Methodik: In der Studie wurden zum einen Social Data untersucht und zum anderen Umfragedaten mithilfe der Mobile-Survey-Plattform Qriously erhoben. Für die Analyse der Social Data wurden 228.000 öffentlich zugängliche deutschsprachige Erwähnungen aus sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Twitter, aber auch News-Seiten, Foren und Blogs analysiert. Der Untersuchungszeitraum war vom 1. Januar bis 30. September 2019. Für die Umfrage wurden 2.000 Smartphone-Nutzer vom 21. August bis 5. September 2019 in Deutschland befragt. Den Teilnehmern wurden insgesamt 14 Fragen in einer vorher festgelegten Abfolge – je nach vorheriger Antwort – rund um E-Scooter gestellt.
Top 2: Umweltbewusstsein beeinflusst Kauf von Kosmetik
Umweltaspekte spielen eine wesentliche Rolle beim Kauf von Beauty- und Kosmetikprodukten. Konsumentinnen legen Wert auf umweltfreundliche Verpackungen (78 Prozent) und natürliche Inhaltsstoffe (66 Prozent). 58 Prozent sind bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben. Das ist das Ergebnis einer weltweiten Studie der Mediaplattform Teads und des Marktforschungsinstituts GWI unter knapp 4500 weiblichen Konsumenten.
Auch wenn das steigende Umweltbewusstsein Einfluss beim Kauf von Kosmetikartikeln hat, sieht nur etwas weniger als die Hälfte der Konsumentinnen (47 Prozent) einen Kaufgrund darin, dass das Produkt nicht an Tieren getestet wurde. Andere wichtige Faktoren bei der Entscheidung sind der Preis und ob der jeweilige Artikel zum Hauttyp passt.
Die Studie hat außerdem herausgefunden, dass sich 43 Prozent der Konsumentinnen bei ihrem Kauf von hochwertigen Inhalten beeinflussen lassen. Das können redaktionelle Artikel sein oder Werbeanzeigen, die sich im oder neben dem Text befinden. Eine überraschende Erkenntnis: Influencer spielen wider Erwarten kaum eine Rolle bei der Produktfindung. Nur neun Prozent der Anwenderinnen lassen sich von den Produktempfehlungen der Social Media Influencer beeindrucken.
Gekauft wird in der Regel offline, also im Geschäft oder Kaufhaus. Landet die Ware dennoch mal im virtuellen Einkaufskorb, dann shoppen Millennials und Vielverdiener direkt bei der jeweiligen Marke. Die Gründe für den Online-Kauf sind die größere Auswahl (42 Prozent), mehr Angebote (41 Prozent) sowie die Möglichkeit, die Preise online zu vergleichen.
Der Mehrwert neuer Technologien, wie beispielsweise Gesichtsfilter für das Smartphone, mit denen sich Make-up „testen“ lässt, wird zwar erkannt. Der Großteil der deutschen Konsumentinnen hat dahingehend aber eher Bedenken. In kaum einem Land ist die Skepsis so groß wie in Deutschland. Nur in Japan und Frankreich sind die Konsumentinnen noch zurückhaltender. Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt außerdem, dass in Deutschland die Gen X (46 Prozent) mehr Skepsis an den Tag legt als die Millennials. Mit 63 Prozent sind die Vorbehalte gegenüber Chatbots am größten, gefolgt von Gesichtsfiltern und virtuellen Assistenten.
Methodik: Für die „Fresh Faces“ wurden im April 2019 4487 weibliche Internetnutzer aus acht verschiedenen Ländern (Deutschland, Frankreich, UK, USA, Italien, Brasilien und Mexiko) zu ihrem Online-Konsumverhalten von Beauty- und Hautpflegeprodukten befragt. Die Teilnehmerinnen waren zwischen von 16 und 64 Jahre alt und hatten zuvor die GWI Kernstudie 2018 ausgefüllt. Den kompletten Studienreport finden Sie hier.
Top 3: Im Weihnachtsgeschäft setzen erstmals mehr Verbraucher auf den Online-Handel
Wie der „Deloitte Christmas Survey 2019“ zeigt, wollen 2019 erstmals mehr Verbraucher in Deutschland ihre Geschenke im Internet als im stationären Handel einkaufen. Das Geschäft über mobile Kanäle konnte dabei gegenüber dem Vorjahr um einen Punkt auf 26 Prozent zulegen.
Darüber hinaus ist laut Deloitte als Inspirationsquelle weiterhin das Netz sehr beliebt: 47 Prozent der Befragten suchen im Internet und bei Social Media nach Geschenkideen. Zudem schätzen 58 Prozent den bequemen Lieferservice nach Hause und 56 Prozent die Vielfalt an Auswahlmöglichkeiten.
Jedoch kann auch der stationäre Handel seine Stärken ausspielen und seinen Anteil an den Weihnachtsausgaben sichern: Viele Käufer schätzen die Beratung, den Echtzeit-Effekt und den Kundendienst, den sie vor Ort erhalten. Auch der Schutz persönlicher Daten spielt eine Rolle. Der Fachhandel sowie der Laden „um die Ecke“ sind die Favoriten, das Warenhaus hingegen sinkt in der Käufergunst. Bezahlt wird am liebsten bar (71 Prozent). Debitkarten wie etwa EC-Karten folgen in kurzem Abstand, Kreditkarten mit einiger Distanz. Abgeschlagen ist immer noch „Mobile Payment“: Nur 7 Prozent nutzen die elektronische Zahlungsform über mobile Endgeräte.
Was wünschen sich die Verbraucher zu Weihnachten – und was möchten sie selbst verschenken? Hier verschieben sich zwar die Gewichte, insgesamt bleiben die Prioritäten gegenüber dem Vorjahr jedoch weitgehend unverändert. Frauen bevorzugen demnach Süßigkeiten, Geschenkgutscheine sowie Bücher. Männer wünschen sich überwiegend Geschenkgutscheine, Geld oder Bücher. Geht es um das Beschenken von Freunden und Familie, stehen bei Erwachsenen Gutscheine, Süßigkeiten und Bücher auf den Spitzenplätzen (41/39/38 Prozent), für Jugendliche gibt es Geld und Gutscheine (39/30 Prozent), für Kinder Bücher und Spiele (37/33 Prozent).
Die komplette Studie finden Sie hier zum Download.
Top 4: Zu wenig Innovationen im Mittelstand
von dpa – Kleine und mittelständische Unternehmen müssten einer Studie zufolge mehr in Innovationen investieren. Sonst drohten „Hunderte Unternehmen und Tausende Arbeitnehmer ins Abseits zu rutschen, wenn sich die Wettbewerbsbedingungen durch fortschreitende Digitalisierung und neue Wettbewerber verändern“, heißt es in einer repräsentativen Untersuchung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Kleine und mittlere Betriebe seien besonders bedeutend, denn sie beschäftigten bundesweit fast 58 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer.
Deutschlandweit hätten derzeit aber nur wenige Unternehmen die nötige Innovationskraft, um ihre Wettbewerbsposition auch langfristig zu sichern, bilanziert der am Mittwoch veröffentlichte „Innovationsatlas“. Rund ein Viertel der deutschen Firmen zeichne sich durch Innovationsfreude und Technologieführerschaft aus. Aber 46 Prozent der Betriebe seien als eher innovationsfern einzustufen. Für die Studie hatte IW Consult mehr als 1000 Unternehmen aus Industrie und industrienahen Dienstleistungen befragt.
Führend in Sachen Innovationskultur sind demnach die Branchen Pharma und Chemie sowie die Metall- und Elektroindustrie, am niedrigsten ausgeprägt ist sie in Logistik und Großhandel. „Made in Germany» könnte sich vom Verkaufsschlager in einen Ladenhüter verwandeln, warnte der Wirtschaftsexperte der Stiftung, Armando Garcia Schmidt. Und: «Je innovativer ein Unternehmen, desto größer ist der wirtschaftliche Erfolg und desto dynamischer wachsen die Mitarbeiterzahlen.“ Schmidt forderte eine aktive Wirtschaftspolitik, unter anderem mit Investitionen in die klassische und digitale Infrastruktur.
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