Top 4: Deutsche sehen Smart Home überwiegend skeptisch
Sie sollen das Leben und den Alltag erleichtern und dabei möglichst smart im Hintergrund bleiben: Die Rede ist von Lautsprechern wie Amazon Echo, Apple HomePod oder Google Home. Doch bei der Akzeptanz der kleinen intelligenten Assistenten besteht noch Luft nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung von VICO Research & Consulting, einem auf Social-Media-Monitoring spezialisiertes Unternehmen. Das Unternehmen hat 8.830 Web-Beiträge zum Thema Smart Home analysiert.
Für viele Nutzer ist es lediglich eine „nette Spielerei“
Rund 64 Prozent aller analysierten, wertenden Beiträge waren negativ. Als Top Argument für Kritiker diente der Anschaffungs-Aufwand und die potentiellen technischen Probleme. Zudem beschweren sich viele User über Komplikationen bei der Installation und Vernetzung der verschiedenen Geräte. Außerdem wird die Kompatibilität einzelner Hersteller angezweifelt. Wenn das Smart Home nach mühsamen Aufbau nicht funktioniert, sei das frustrierend. Auch besteht unter den Nutzern Sorge um Datenschutz und Privatsphäre. Die deutsche Internet-Gemeinde fürchtet im eigenen Zuhause von Alexa und Co. abgehört zu werden. Auch der Mehrwert von Smart-Home-Lösungen wird in Frage gestellt: Aktuell sehen viele Anwender in besagter Technik lediglich “eine nette Spielerei”.
„Unsere Analyse verdeutlicht, dass IoT-Lösungen zwar in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, jedoch noch lange nicht von jedem akzeptiert werden“, kommentiert Marc Trömel, Geschäftsführer von VICO Research & Consulting, die Analyse.
Methodik: Um die Netz-Stimmen über Smart Home zu analysieren, hat VICO Research & Consulting zwischen 1. Januar und 30. April 2019 8.830 öffentliche Beiträge erfasst und ausgewertet. Die Beiträge stammen aus Q&A- (2,4 Prozent) und Video-Portalen (2,7 Prozent), Foren (4,5 Prozent), sozialen Netzwerken (9,3 Prozent), Microblogs (12,4 Prozent) & Blogs (18,9 Prozent) sowie vor allem von News-Portalen (49,9 Prozent).
Top 5: Begeisterung für autonomes Fahren wächst trotz Sicherheitsbedenken
Der Anteil der Verbraucher, der sich in selbstfahrenden Autos fortbewegen möchte, wird sich in den nächsten fünf Jahren von 25 auf 52 Prozent verdoppeln. Dies geht aus der aktuellen Studie des Capgemini Research Institute „The Autonomous Car. A Consumer Perspective“ hervor, für die Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Schweden, den USA und China befragt wurden.
Bis 2029 ziehen sogar 62 Prozent der befragten Verbraucher ein selbstfahrendes Auto einem traditionellen Fahrzeug vor. Selbst in Deutschland, wo momentan nur 17 Prozent der Befragten in ein autonomes Fahrzeug einsteigen würden, liegt der Anteil in zehn Jahren bei 61 Prozent. In China sind es bis 2029 sogar 72 Prozent. Neben den chinesischen Verbrauchern sind Stadtbewohner und Millennials dem autonomen Fahren gegenüber besonders aufgeschlossen.
Viele Verbraucher sind bereit, 20 Prozent mehr zu bezahlen
59 Prozent aller weltweit und 65 Prozent der in Deutschland befragten Verbraucher blicken mit Vorfreude auf das Thema autonomes Fahren. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) ist außerdem bereit, bis zu 20 Prozent mehr für ein autonomes Fahrzeug zu bezahlen als für ein Standardmodell. In Deutschland sind es sogar 61 Prozent. Die Befragten erwarten durch das autonome Fahren zudem positive Effekte bei der Kraftstoffeffizienz (73 Prozent), geringere CO2-Emissionen (71 Prozent) und Zeitersparnis (50 Prozent).
Trotz Optimismus bleiben Sicherheitsbedenken
Trotz der überwiegend positiven Resonanz auf das autonome Fahren äußern viele Verbraucher noch Bedenken, insbesondere wenn es um die Sicherheit des Fahrzeuges (73 Prozent) und die Sicherheit des Systems (72 Prozent) geht. Eine wesentliche Hürde sehen 71 Prozent zudem darin, dass autonome Fahrzeuge bei plötzlich auftretenden Zwischenfällen falsch reagieren könnten.
„Auch wenn das autonome Fahren bei den Verbrauchern mehrheitlich positive Emotionen hervorruft, besteht dennoch auch ein gewisses Maß an Unsicherheit und Besorgnis. Automobilunternehmen müssen die Erwartungen und Ängste ihrer zukünftigen Kunden berücksichtigen, wenn sie autonome Fahrzeuge auf den Markt bringen“, sagt Dr. Rainer Mehl, weltweiter Leiter des Automotive und Mobility-Geschäfts von Capgemini Invent.
Zur Methodik: Das Capgemini Research Institute hat für die Studie im Dezember 2018 5.538 Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Schweden, den USA und China befragt. Ergänzend wurden Befragungen mit 280 Führungskräften von OEMs, Zulieferern und Technologieunternehmen und vertiefende Interviews mit Branchenführern durchgeführt.
tht/dpa