Top 1: Autohändler überwinden die Dieselkrise
In seinem monatlichen Diesel-Barometer hat die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) die Situation der Autohändler genauer beleuchtet. Die positive Nachricht: Der Handel scheint die Dieselkrise allmählich hinter sich zu lassen. Auf eine Entspannung deuten mehrere Entwicklungen hin.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse des Diesel-Barometers im Überblick:
- Die Anzahl der Händler, die Rückstellungen wegen drohender Verluste machen, ist im Vergleich zur letzten Händlerbefragung (November 2018) deutlich zurückgegangen, von 59 auf 47 Prozent.
- Die Anzahl der Händler, die keine Diesel-Pkw mehr in Zahlung nehmen, ist ebenfalls im Vergleich zur letzten Befragung zurückgegangen, von 18 auf 13 Prozent.
- Von allen Diesel-Pkw, die sich aktuell im Bestand der Händler befinden, haben nur noch 19 Prozent einen Euro-5-Dieselmotor – im Vergleich zu 22 Prozent aus der Befragung im November 2018.
- Die Vermarktung von Diesel-Pkw über B2B-Kanäle (Auktionen, direkte Verkäufe an andere Händler etc.) ist gestiegen – sowohl, was die Aktivitäten im Inland, als auch was die direkten Anfragen von Händlern aus dem Ausland betrifft.
- Die Standtage von Diesel-Gebrauchtwagen beim Handel sind weiter gesunken. Sie liegen derzeit bei 95 Tagen. Seit Januar 2019 sanken die Standzeiten damit um 7 Tage. Dies kann mit den verstärkten B2B-Aktivitäten zusammenhängen, allerdings ist auch die Nachfrage nach Diesel-Gebrauchtwagen – auf Basis der KBA-Zahlen – im Mai deutlich nach oben gegangen. Das gilt für Diesel-Pkw in den Emissionsklassen Euro 6 und Euro 5 sowie der Gruppe der Emissionsklasse Euro 4 und niedriger.
- Diesel-Skepsis beim Handel ist zurückgegangen: Die Aussage „Ich glaube, dass die Bedeutung des Dieselmotors im Vergleich zum Benzinmotor in Zukunft abnehmen wird“ bestätigten im Mai 2017 noch 63 Prozent der Händler. Bei der Befragung im April 2018 lag dieser Wert noch bei 57 Prozent. Aktuell gaben dies noch 36 Prozent der Händler zu Protokoll.
Methodik: Das DAT Diesel-Barometer ist eine Momentaufnahme aus primär-/sekundärspezifischen Automarkt-Daten. Für die Befragung des Handels wurde im Auftrag der DAT eine repräsentative Stichprobe von 490 Online-Interviews (CAWI) über TeleResearch durchgeführt (Feldzeit: 3.6. bis 18.6.2019). Die Gewichtung der Daten erfolgte nach Innungsmitgliedschaft, Händlertyp und Marke.
Top 2: Interesse an Elektroautos wächst
Die Nürnberger Marktforschung puls hat sich im Rahmen einer repräsentativen Studie bei 1023 Autokäufern in Deutschland mit dem Kaufinteresse an Elektroautos beschäftigt.
Aktuell äußern 52 Prozent der deutschen Autokäufer Interesse an der Anschaffung eines Elektroautos, für Hybride sind sogar 64 Prozent offen. Fühlt man E-Auto Interessenten genauer auf den Zahn, dann zeigt sich, dass diese eher jünger sind und Grün wählen. „Elektroauto-Interessenten schieben sich von daher wohl zu großen Teilen deckungsgleich mit der Generation Z in den Markt, die radikalen Forderungen nach konkreten Klimaschutz-Maßnahmen stellt“, heißt es im Fazit der Studie.
„Fridays für Future“ verändert das Bewusstsein
Dazu passend gibt jeder fünfte Autokäufer an, dass die „Fridays for Future-Bewegung“ rund um Greta Thunberg Auswirkungen auf seine Autonutzung hat. Dabei stehen vier Maßnahmen im Vordergrund: Reduktion der Nutzung des Autos (53 Prozent), Umstieg auf Elektroautos (46 Prozent), Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel (43 Prozent) und Umstieg auf kleinere Autos (33 Prozent).
„Von daher ist Greta wohl ein weiterer Treiber der Etablierung von Elektroautos auch in Deutschland, wo die Bedenken gegenüber E-Autos sicherlich besonders ausgeprägt sind. Diese Bedenken reduzieren sich wohl in dem Maße, wie Elektroautos an stabiler Reichweite gewinnen, für Otto-Normalverbraucher erschwinglich werden, die Lade-Infrastruktur ausgebaut wird und die Ladevorgänge schneller werden“, heißt es weiter.
Wie Marketing für Elektroautos funktioniert, zeige Audi mit seiner e-tron Kampagne, die Elektroauto-Interessenten erfolgreich bei ihren Bedenken abhole und damit in Deutschland Top-Wahrnehmungswerte erziele. puls-Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner empfiehlt von daher die Schaffung von Elektroauto-Erlebnisbereichen im Automobilhandel, die Forcierung von E-Auto-Probefahrten und ein Marketing, das Interessenten auf unterhaltsame Weise bei ihren Bedenken gegenüber Elektroautos abholt.
Top 3: Unternehmen stocken Lager auf
Globale Unsicherheiten und der schwächelnden Welthandel sorgen dafür, dass europäische Unternehmen die höchsten Lagerbestände weltweit horten. Im März 2019 erreichte die Lagerbestandsquote in der Eurozone den höchsten Stand seit dem Jahr 2012. Das geht aus einer aktuellen Studie des weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes und TRIB-Rating hervor.
„Am stärksten ‚aufgestockt‘ haben neben Spaniern und Italienern vor allem die deutschen Unternehmen“, sagt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Viele deutsche Unternehmen, gerade auch im Mittelstand, sind sehr exportstark. Sie sind von den Unsicherheiten entsprechend stärker betroffen als einige ihrer Pendants in anderen Ländern.“
Die durchschnittliche Zeitspanne, die ein Unternehmen benötigt, um seine Bestände in Umsatz umzuwandeln (DIO), stieg bei großen Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe um vier auf 52 Tage und bei KMU um vier auf 58 Tage an. Deutsche Firmen zählten in beiden Kategorien zu denen mit dem größten Lageraufbau (plus sechs Tage). Noch stärker haben nur Spanien (plus elf Tage) und Italien (plus acht Tage) aufgestockt.
Die Experten von Euler Hermes schätzen, dass der Lagerbestand europäischer Unternehmen derzeit um 20 bis 30 Prozent über ’normal‘ liegt. „Das ist erheblich und der Abbau hinterlässt voraussichtlich deutliche Spuren bei Inflation und Wirtschaftswachstum“, so Kai Gerdes, Direktor Analyse bei Euler Hermes Rating.
Die vollständige Studie finden Sie hier.
Top 4: Mehrheit der Studierenden bevorzugen Macs
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich immer mehr in die Richtung, dass sich Unternehmen bei Hochschulabsolventen bewerben müssen. Doch wie gelingt es Arbeitgebern, junge Talente zu gewinnen und an sich zu binden? Laut der aktuellen Studie von Jamf, einem Anbieter von Apple-Gerätemanagement-Software, sagen mehr als zwei Drittel der befragten Studenten (70 Prozent), dass sie sich eher für einen Arbeitgeber entscheiden, wenn dieser ihnen eine Wahlmöglichkeit beim Arbeitsplatz-Rechner bietet. Macs könnten also in Zukunft ein wichtiges Recruiting-Instrument werden, sind die Studienmacher überzeugt.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse der Studie:
- 71 Prozent der Studenten bevorzugen Mac. 40 Prozent der Befragten verwenden derzeit einen Mac und 60 Prozent einen PC. Allerdings würden es 51 Prozent der PC-Besitzer vorziehen, einen Mac zu verwenden, wenn die Kosten keine Rolle spielten.
- 83 Prozent der Studenten, die einen Mac in ihrer Bildungseinrichtung nutzen, wollen auch weiterhin einen Mac verwenden, wenn sie ins Berufsleben eintreten.
- Fast 8 von 10 (78 Prozent) halten es für wichtig, dass Arbeitgeber ihren Angestellten eine Wahlmöglichkeit beim Arbeitsplatz-Rechner bieten.
- 70 Prozent der Studenten, unabhängig davon, welchen Computer sie aktuell besitzen, würden sich eher für einen Arbeitgeber entscheiden und dort bleiben, die dieser ihnen eine Wahlmöglichkeit beim Arbeitsplatz-Rechner bietet.
- 43 Prozent der Studenten, die einen PC benutzen, stimmen zu, dass der Mac den größten Nutzen bringt.
- 80 Prozent der Mac-Anwender glauben, dass Macs hochwertiger sind und halten Macs zudem für intuitiver in der Nutzung (58 Prozent), langlebiger (50 Prozent), sicherer (43 Prozent) und produktiver (40 Prozent).
Methodik: Die Umfrage wurde Anfang 2019 vom globalen Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag von Jamf Software durchgeführt. Sie basiert auf den Antworten von 2244 Studenten in fünf Ländern, und untersucht, inwieweit Technologie die Karriereentscheidungen von Studenten beeinflusst.
Hier finden Sie die gesamte Studie.