Deutsche wollen Black Friday nutzen, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen
Im Rahmen des „Corona Consumer Reports“ hat das Hamburger Marktforschungsunternehmen Appinio 1000 Teilnehmer zwischen 16-65 Jahren repräsentativ (nach Alter und Geschlecht) zu ihrer Konsumlaune hinsichtlich des „Black Friday“ befragt, der in diesem Jahr am 27. November stattfindet.
Die Ergebnisse im Überblick:
- Die alljährlichen Rabattaktionen wie Black Friday oder Cyber Monday scheinen in Deutschland etabliert zu sein: 45 Prozent der Befragten gaben an, im letzten Jahr etwas im Rahmen der Aktionen online bestellt zu haben. Zwar gibt es hier noch einige Unterschiede in Bezug auf die Altersgruppen („je jünger, desto eher wird gekauft“), doch auch selbst in der Altersgruppe 56 bis 65 Jahre gaben 36 Prozent an, den Black Friday für Online-Einkäufe im letzten Jahr genutzt zu haben.
- 60 Prozent aller Befragten zwischen 16 und 65 Jahren wollen in diesem Jahr beim Black Friday zuschlagen, was einem Wachstum des Online-Handels von ganzen 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeuten würden.
- Verantwortlich für das Wachstum ist vor allen Dingen die Altersgruppe zwischen 56 und 65 Jahren, in der 54 Prozent angeben, dass sie dieses Jahr einen Einkauf an Black Friday planen. Aber auch die jüngeren Generationen wollen vermehrt „shoppen“ – hier liegt das Wachstum immerhin noch bei +12 Prozent (48 Prozent vs. 60 Prozent).
- Besonders Weihnachtsgeschenke werden wohl in den virtuellen Einkaufswagen landen – rund 72 Prozent derjenigen, die angegeben haben, etwas an Black Friday zu kaufen, wollen vor allen Dingen (auch) Feiertags-Präsente kaufen.
Jetzt den vollständigen „Corona Consumer Report“ downloaden.
Umweltbewusstsein beeinflusst Einkaufsverhalten
Die Sorge um die Umwelt verändert nach einer aktuellen Studie das Einkaufsverhalten der Menschen. Für die Studie befragte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK im Juni fast 61.000 Haushalte in zehn europäischen Ländern. 42 Prozent gaben demnach an, dass Umweltthemen eine wichtige Rolle spielten. Mehr als ein Drittel der Haushalte verzichtet auf Produkte oder Dienstleistungen, die ihrer Ansicht nach der Umwelt oder der Gesellschaft schaden könnten.
Im Vergleich zu einer ähnlichen Studie im vergangenen Jahr habe das Umweltbewusstsein bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern zugenommen, sagte GfK-Experte Jan-Fredrik Stahlbock am Donnerstag. Drei von zehn Haushalten achteten darauf, dass die von ihnen gekauften Artikel nicht in Plastik verpackt seien. Am stärksten ausgeprägt sei dies in Deutschland. „Aber auch in Frankreich und Spanien werden die Menschen umweltbewusster“, sagte Stahlbock.
Den größten Einfluss auf das, was im Einkaufskorb landet, haben nach der GfK-Studie die Kinder. In den zehn untersuchten Ländern sagten 45 Prozent der Befragten, dass ihre Kinder für das umweltfreundliche Konsumverhalten ausschlaggebend seien, gefolgt von …
- Freunden (42 Prozent)
- dem Ehepartner (37 Prozent)
- den Eltern (19 Prozent)
Die größte Verantwortung, Umweltschäden zu begrenzen, sehen die Befragten bei …
- den Herstellern: 40 Prozent
- den Regierungen: 35 Prozent
- sich selbst: 20 Prozent
Breite Unwissenheit der Öffentlichkeit über die Nutzung ihrer Daten
Publicis Sapient hat eine Studie veröffentlicht, die sich der Datenschutzsensibilität der Verbraucher widmet. Mehr als die Hälfte der weltweit Befragten gab an, nur wenige bis gar keine Kenntnisse zu haben, wofür Unternehmen ihre Daten nutzen. Nahezu die Hälfte der Befragten ist jedoch davon überzeugt, dass ihre Daten mehr wert sind als die Services, die sie im Gegenzug erhalten.
Die Ergebnisse der „Data Collection & Consent“-Studie für Deutschland:
- Eine knappe Mehrheit der Befragten in Deutschland gibt an, dass Technologie einen positiven Einfluss auf das Leben der Menschen hat (51 Prozent). Die Deutschen liegen damit sieben Prozentpunkte unter dem Durchschnitt aller befragten Länder.
- Fast die Hälfte der Deutschen ist davon überzeugt, dass die Daten, die über sie gesammelt werden, während sie online sind, für nachteilige Zwecke verwendet werden (49 Prozent).
- Zwei von fünf Deutschen gaben zudem an, dass ihre Daten mehr wert sind als die im Gegenzug erhaltenen Dienstleistungen (39 Prozent).
- Deutsche sind am ehesten dazu bereit, persönliche Daten wie Rasse und ethnische Herkunft (29 Prozent), persönliche Informationen (27 Prozent), Wohnort (25 Prozent) und Kontaktinformationen (22 Prozent) preiszugeben.
- Weniger wohl fühlen sie sich, wenn es um die Weitergabe von biometrischen Daten (18 Prozent), Identifikationsdokumenten (11 Prozent) und IP-Adressen (11 Prozent) geht.
Alle Ergebnisse der Data Collection & Consent Studie des Beratungshauses Publicis Sapient.
Über die Studie: Die Umfragedaten des „Data Collection & Consent“-Reports von Publicis Sapient wurden zwischen dem 18. und 30. Juni 2020 in den USA und zwischen dem 24. Juli und 7. August 2020 in Australien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien erhoben. Publicis Sapient beauftragte den Marktforscher Ipsos mit der Befragung von 5007 Erwachsenen ab 18 Jahren aus diesen Märkten.
Umfrage bei Vorständen: Wirtschaft auf Erholungskurs
Die Stimmung in vielen deutschen Konzernen ist nach einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte „überraschend optimistisch“. Deloitte hat nach eigenen Angaben im September 100 Finanzvorstände von Großunternehmen befragt. Ergebnis: „Nur bei 23 Prozent herrscht noch der Krisenmanagement-Modus, während sich 39 Prozent bereits in der Erholungsphase und weitere 38 Prozent schon zurück auf ihrem Vorkrisen-Wachstumskurs sehen.“
Vor allem binnenmarktorientierte Branchen wie die Konsumgüterbranche und die Immobilienwirtschaft rechneten mit einer raschen Rückkehr auf das Vorkrisenniveau. Die Investitionspläne der Chemieindustrie seien deutlich positiv. Aber exportorientierte, für die Volkswirtschaft wichtige Branchen wie der Maschinenbau und die Autoindustrie „leiden nach wie vor unter der Krise“, sagte Deloitte-Chefvolkswirt Alexander Börsch. Hier erwarte jedes dritte Unternehmen frühestens 2022 einen Umsatz wieder auf Vorkrisenniveau. Investitionen würden gekürzt.
Für die deutsche Konjunktur seien die meisten Finanzvorstände optimistisch, für die Eurozone und die USA pessimistisch. Frankreich, Spanien und Großbritannien seien in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Hinzu kämen Risiken wie der Brexit, sagte Börsch. Daher sei nach dem Konjunkturabsturz und der kräftigen Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft jetzt „ein langsameres Wachstum realistisch“ – vorausgesetzt, es gebe keine neuen Lockdowns. Dass es mehrere Quartale steil aufwärtsgehe und das Ausgangsniveau rasch wieder erreicht werde, sei „zumindest fraglich“.
Zahl der Start-ups stagniert – Aussichten durchwachsen
In den vergangenen Jahren haben Firmengründungen in Deutschland dank der guten Konjunktur floriert. Nun ist der Boom vorerst gestoppt. Aber die Corona-Krise berge nicht nur Risiken, meine Experten.
Der Aufschwung in der Gründerszene Deutschlands ist im vergangenen Jahr zum Erliegen gekommen. Die staatliche Förderbank KfW schätzt die Zahl der Start-ups auf rund 70 000 – ebenso viele wie 2018. Zuvor war die Zahl kräftig gewachsen: 2016 hatte es 54.000 Start-ups gegeben und 2017 etwa 60.000.
Grund für die Stagnation sei die abgeschwächte Konjunktur bei einem zugleich stabilen Arbeitsmarkt, heißt es in der am Freitag vorgelegten Studie. Gibt es genug offene Stellen, sehen sich weniger Menschen gezwungen, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.
Die Aussichten sind durchwachsen: Die Corona-Krise berge große Risiken für die Gründerlandschaft, aber auch Chancen, betonte die KfW. Einige Start-ups müssten wohl aufgeben, zugleich aber rückten internetbasierte und digitale Geschäftsmodelle in Zeiten von Homeoffice und Online-Konferenzen stärker in den Fokus. Ob ein Zuwachs durch neue Gründer die Schließungen mehr als kompensiere, bleibe abzuwarten. Als Start-up bezeichnet die Bank Firmen, die vor weniger als fünf Jahren gegründet wurden, deren Gründer im Vollerwerb dort arbeiten und die innovations- sowie wachstumsgetrieben sind.
mit Material von der dpa