Top 1: Generation Z hat Nachholbedarf beim Umweltbewusstsein
„Fridays for Future“ hat es innerhalb kurzer Zeit geschafft, viele junge Menschen auf die Straße zu bringen, um für wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel einzutreten. Die Jungen werden aktiv, während sich die Alten nicht um die Zukunft des Planeten kümmern – so der oberflächliche Eindruck. Laut einer Untersuchung des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos in Zusammenarbeit mit den Zukunftsforscher Horst Opaschowski ist die Realität allerdings eine andere: Demnach haben die älteren Generationen ein höheres Umwelt- und Klimabewusstsein als die Jungen.
Die Zielgruppe der 14- bis 23-Jährigen weist jeweils unterdurchschnittliche Werte bei den Punkten „umweltbewusstes Leben“ und „Leben im Einklang mit der Natur“ auf. Zur Ehrenrettung der Generation Z attestieren die Studienmacher den Jungen aber eine höhere Veränderungsbereitschaft. Demnach wächst das Umweltbewusstsein in keiner anderen Altersgruppe so stark wie bei den 14- bis 23-Jährigen – seit 2017 um sieben Prozentpunkte. Auch der Bedeutung ökologischer Faktoren für den Wohlstand wird in keiner anderen Altersgruppe ein höherer Wert beigemessen: Für jeden Vierten (24 Prozent) gehört beispielsweise die Nutzung erneuerbarer Energie zum Wohlstandsbegriff, im Durchschnitt sehen das nur 15 Prozent der Deutschen so.
„Eine Demonstration ist noch keine Revolution. Die Fridays-for-Future-Bewegung hat generationsübergreifend viele Menschen für klimatische Langzeitfolgen sensibilisiert. Aber vom Sinneswandel zum Verhaltenswandel ist noch ein weiter Weg. Andererseits wächst mit dem Umweltbewusstsein auch das Verständnis der Bevölkerung für umweltpolitische Maßnahmen“, kommentiert Zukunftsforscher Opaschowski die Ergebnisse.
Methodik: Der „Nationale Wohlstandsindex für Deutschland“ (NAWI-D) misst seit 2012 vierteljährlich den subjektiv empfundenen Wohlstand in der deutschen Bevölkerung. Unabhängig von der Bedeutung für das eigene Wohlbefinden wird dabei auch ermittelt, inwieweit sich die Bürger umweltbewusst verhalten.
Top 2: Abwärtstrend in der weltweiten Autoindustrie
Der Abwärtstrend im Automobilgeschäft setzt sich fort und hinterlässt tiefe Löcher in die Bilanzen vieler Hersteller. So haben zehn der 16 größten internationalen Autobauer im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet. Zwar verzeichnete die Branche noch ein leichtes Umsatzwachstum, die Hersteller arbeiteten angesichts enormer Kosten aber so wenig profitabel wie seit fast zehn Jahren nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Beratungsunternehmens EY.
Zusammengenommen gingen die operativen Gewinne demnach um 18 Prozent zurück, der weltweite Neuwagen-Absatz schrumpfte um fünf Prozent. Nur vier der 16 Hersteller, darunter als einziger deutscher BMW, konnten im zweiten Quartal mehr Autos verkaufen als vor einem Jahr.
„Die weltweite Autoindustrie befindet sich in einer Absatz- und Gewinnkrise, die derzeit noch in erster Linie konjunkturell bedingt ist“, sagte EY-Experte Constantin Gall. Schrumpfende Absatzmärkte bedeuteten stärkeren Preisdruck und sinkende Margen – und dazu kämen dann noch die hohen Investitionen in autonomes Fahren und Elektromobilität. Um die noch kommenden Herausforderungen auch durch strenger werdende Emissionsgrenzwerte zu meistern, seien weitere Kooperationen und Partnerschaften zu erwarten, sagte Gall.
Für die deutsche Autoindustrie sehen die Berater trotz schwacher Zahlen – Daimler machte gar Verlust im zweiten Quartal – aber durchaus gute Perspektiven. Das Absatzminus falle vergleichsweise klein aus, für die schwache Gewinnentwicklung seien insbesondere Einmaleffekte verantwortlich. „Die deutschen Konzerne haben zuletzt in großem Stil Altlasten aus der Bilanz geräumt“, sagte EY-Experte Peter Fuß. Operativ laufe es hingegen nicht schlecht.
Top 3: In der Warteschleife der Sharing-Anbieter
Wie lange dauert es, bis ein Kunde in der Service-Hotline von Sharing-Anbietern einen Mitarbeiter erreicht? Das wollte das Technologieunternehmen Solvemate wissen und hat dazu zwölf verschiedene Verleiher von E-Bikes, E-Scootern und E-Rollern getestet. Mit deutlichem Abstand am besten schnitten bei der Untersuchung die E-Roller-Anbieter ab: Bei Emmy warteten die Tester im Schnitt 1 Minute 24 Sekunden, bevor sie zum Kundenservice durchgestellt wurden. Die durchschnittliche Zeit in der Warteschleife von Coup betrug 1 Minute 27 Sekunden.
Mehr Zeit müssen die Kunden von E-Scooter-Verleihern einplanen. Im Schnitt landen sie für 5 Minuten 17 in der Warteschleife. Die einzelnen Anbieter unterscheiden sich allerdings deutlich: So ist das Unternehmen Tier mit einer durchschnittlichen Wartezeit von lediglich 52 Sekunden der kundenfreundlichste Einzelanbieter im Test. Die Anrufer bei Lime warteten dagegen 5 Minuten 11 Sekunden bis zur Verbindung mit einem Mitarbeiter. Bei Circ vergingen 9 Minuten 49 Sekunden und bei Voi gibt es keinen telefonischen Kundenservice.
Noch länger als bei E-Scootern müssen die Kunden von Bikesharing-Firmen warten: im Schnitt 6 Minuten 2 Sekunden. Auch hier differieren die einzelnen Anbieter: Am schnellsten – nach durchschnittlich einer Minute – verband Lidl-Bikes seine Kunden mit einem Servicemitarbeiter. Dahinter folgten Byke (1 Minute 49 Sekunden) und Donkey Republic (2 Minuten 4 Sekunden). Mit großem Abstand schneiden die Hotlines von Nextbike und Mobike am schlechtesten ab: Hier betrug die Wartezeit 14 Minuten 38 Sekunden beziehungsweise 14 Minuten 37 Sekunden. Beim Anbieter Jump erreichten die Tester sogar bei keinem ihrer Anrufe einen Kundenberater.
Methodik: Solvemate hat den Kundenservice der größten in Berlin vertretenen Anbieter von E-Scootern, Bikesharing und E-Rollern an je drei Nachmittagen angerufen. Die Zeit vom Beginn des Anrufs bis zur Verbindung mit einem Mitarbeiter wurde gestoppt und daraus die durchschnittliche Wartezeit ermittelt. Nach einer Wartezeit von 20 Minuten wurde der Anruf als nicht verbunden gewertet. Der Anbieter Tier wurde nachträglich getestet, da die deutsche Kundenhotline während des Tests aufgebaut wurde.
Die kompletten Ergebnisse der Untersuchung finden Sie hier.
Top 4: Karten- und kontaktlos Zahlung liegen im Trend
Deutsche finden es selbstverständlich, beim Einkaufen im Laden per Karte zahlen zu können. Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sind 92 Prozent der Befragten der Meinung, die Akzeptanz der Kartenzahlung sollte als Serviceleistung in Geschäften dazu gehören. Ist dies nicht der Fall, stimmen die Befragten mit den Füßen ab: So hat fast jeder Dritte (29 Prozent) schon mindestens einmal ein Geschäft verlassen oder gar nicht erst betreten, weil dort nur Barzahlung akzeptiert wurde.
Auch die recht jungen, kontaktlosen Bezahlmethoden mit Karten oder Smartphones werden immer beliebter: So gaben 49 Prozent an, innerhalb der letzten zwölf Monate einmal oder mehrfach kontaktlos bezahlt zu haben. Vor allem die Generation der 18- bis 29-Jährigen (57 Prozent) schätzt die Schnelligkeit beim kontaktlosen Bezahlen.
In der Studie wird außerdem deutlich, dass die Deutschen ihre Waren gezielt dort einkaufen, wo ihnen aus ihrer Sicht die meisten Vorteile geboten werden. Lebensmittel (95 Prozent) sowie Pflege- und Drogerieartikel (83 Prozent) werden bevorzugt im Geschäft gekauft.
Die deutschen Verbraucher sehen aber auch die Vorteile, die ihnen das Online-Shopping bietet. 76 Prozent der Befragten gaben an, den größten Pluspunkt in der zeitlichen Unabhängigkeit zu sehen. Neben der Flexibilität nannten die Deutschen die großen Auswahlmöglichkeiten (57 Prozent), aus denen sie online wählen können, und die günstigen Preise (56 Prozent) als weitere Vorteile.
Methodik: Im Rahmen der GfK-Studie wurde deutschlandweit eine repräsentative Stichprobe von 1.008 Personen befragt.
Top 5: Ein Drittel hat keinen Durchblick bei Datenfreigaben
Gut jeder dritte Internet-Nutzer in Deutschland hat das Gefühl, den Überblick über seine Datenfreigaben verloren zu haben. Acht Prozent der Befragten erklärten in einer Studie der Postbank, sie könnten nicht einmal sagen, bei welchen Anbietern sie einen Account besitzen und Daten freigegeben hätten. Weitere 27 Prozent wissen das demnach nur bei den wenigsten Anwendungen. Rund die Hälfte kann zumindest bei den meisten Diensten sagen, ob und welche Daten freigegeben wurden.
In der Postbank-Digitalstudie gaben die meisten Befragten auch an, dass sie einen Blick in die Datenschutzbestimmungen werfen. So erklärten 36 Prozent, sie überflögen die Datenschutzbestimmungen flüchtig, weitere 27 Prozent achten demnach auf einzelne Aspekte, die für sie wichtig sind. Unterdessen stimmen 16 Prozent nach eigener Aussage sofort zu, ohne die Datenschutzbestimmungen gelesen zu haben, während 21 Prozent angaben, die Texte ganz genau zu lesen.
Am sichersten fühlen sich die Bundesbürger mit ihren Daten demnach bei Ärzten und Kliniken, Krankenkassen und Banken – rund 80 Prozent vertrauen ihnen „sehr“ oder zumindest „eher“. Bei Online-Netzwerken liegt dieser Wert nur bei 22 Prozent und bei Suchmaschinen bei 29 Prozent.
Methodik: Die Postbank befragte für die repräsentative Studie im März dieses Jahres 3126 Bundesbürger.
mit dpa
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