Top 4: Security und KI am wichtigsten bei der Softwareentwicklung
Der Schutz vor Angriffen aus dem Internet als integraler Bestandteil der Entwicklung stellt den mit Abstand wichtigsten Trend in der Softwareentwicklung dar. Dies hat eine Expertenumfrage ergeben, die die internationale Technologie- und Innovationsberatungsgesellschaft Invensity auf ihrem Innovationstag 2016 durchgeführt hat. Demnach vertreten mehr als drei Viertel der Fachleute die Meinung, dass Cyber-Security von Anfang an in die Softwareentwicklung integriert werden muss. Die jüngsten Angriffe auf die Kunden der Deutschen Telekom könnten als aktuelle Untermauerung dieser Einschätzung gelten.
An zweiter Stelle steht nach Ansicht der Experten die verstärkte Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Softwareentwicklung. Gut zwei Drittel der Fachleute sind der Überzeugung, dass die Entwicklungsprozesse in den Unternehmen an die KI- und Sicherheitsanforderungen angepasst werden müssten. Allerdings könnten die mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz verbundenen Fragestellungen nicht von der Softwareentwicklung allein gelöst werden; vielmehr sei hierüber ein gesellschaftlicher Konsens und gegebenenfalls sogar eine gesetzliche Regelung erforderlich, meinen über die Hälfte der Experten. Lediglich 11 Prozent lehnen eine Mitwirkung von Gesellschaft und Gesetzgeber bei Fragen der Künstlichen Intelligenz vollständig ab. Einer zunehmenden Formalisierung des modernen Entwicklungsprozesses durch Qualitäts- und Sicherheitsmanagement blicken gut zwei Drittel der befragten Fachleute entgegen.
Die Expertenumfrage fand unter dem Titel „Der ethische Algorithmus, sein Entwickler und ich“ auf dem Invensity Innovationstag 2016 statt. Ziel war es, den „Paradigmenwechsel in der Entwicklung komplexer autonomer und selbst veränderlicher Systeme“ zu thematisieren. Auf dem Innovationstag kamen Technische Geschäftsführer, Entwicklungs- und Abteilungsleiter aus allen Branchen sowie Persönlichkeiten aus Forschung und Lehre im Darmstädter Future Innovation Lab zusammen.
Top 5: Kaufkraft in Deutschland steigt 2017 um 1,7 Prozent
Die pro-Kopf-Kaufkraft steigt im Jahr 2017 nominal um 1,7 Prozent auf 22.239 Euro. Die 25 einwohnerstärksten Kreise vereinen bereits ein Viertel der gesamtdeutschen Kaufkraft. Dies sind Ergebnisse der heute vorgestellten GfK Kaufkraftstudie 2017. GfK prognostiziert für das kommende Jahr eine Kaufkraftsumme von 1.827,5 Milliarden Euro für Gesamtdeutschland. Das sind nominal 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ergibt eine durchschnittliche rechnerische pro-Kopf-Kaufkraft von 22.239 Euro, die die Deutschen im Jahr 2017 für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung haben. Unter Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld. Einerseits werden durch wachsende Löhne in vielen Branchen und die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt steigende Einkommen erwartet, was sich positiv auf die Kaufkraftentwicklung auswirkt. Andererseits wuchs die Einwohnerzahl Deutschlands von 2015 auf 2016 um 1,2 Prozent. Daraus ergibt sich das Phänomen, dass die Kaufkraftsumme Deutschlands um 2,9 Prozent deutlich wächst, aber die pro-Kopf-Kaufkraft mit +1,7 Prozent nur moderat steigt. Wie viel vom nominalen Kaufkraftzuwachs real übrigbleibt, hängt von der Entwicklung der Verbraucherpreise in 2017 ab.
Auf Ebene der Bundesländer verändert sich wenig. Bei den Stadtstaaten ist eine positive Entwicklung in Berlin (2,0 Prozent mehr pro-Kopf-Kaufkraft) festzustellen. Hamburg und Bremen weisen mit +1,3 bzw. +1,1 Prozent ein eher gedämpftes Wachstum auf. Die Rangfolge der Top 10 der Stadt– und Landkreise ist ebenfalls nahezu unverändert zum Vorjahr. Der Landkreis Starnberg ist wie in den Vorjahren der Kreis mit der höchsten Kaufkraft pro Kopf. Mit rechnerisch 32.194 Euro pro Kopf steht den Starnbergern rund 45 Prozent mehr als dem Bundesdurchschnitt zur Verfügung. Der Stadtkreis München überholt den Main-Taunus-Kreis und kommt auf Rang 4. Der Landkreis Görlitz bildet mit 17.496 Euro pro Kopf weiterhin das Schlusslicht der 402 deutschen Kreise. Genau im Bundesdurchschnitt liegt der Landkreis Ahrweiler.
Interessant für den Handel sind nicht nur die durchschnittlichen Ausgabepotenziale pro Kopf, sondern auch, wo sich die Kaufkraft ballt. Die 25 einwohnerstärksten der 402 deutschen Kreise machen bereits ein Viertel der gesamten Kaufkraftsumme Deutschlands aus. Die Kaufkraftsumme eines Kreises hängt natürlich eng mit der Einwohnerzahl zusammen. Doch übertrifft etwa der Stadtkreis München aufgrund seiner weit überdurchschnittlichen pro-Kopf-Kaufkraft auch in der Kaufkraftsumme den einwohnerstärkeren Stadtkreis Hamburg.
Mit Ausnahme Münchens kommt allerdings keiner der einwohnerstarken Kreise in Deutschland an die pro-Kopf-Werte der Top 10 heran. Die 25 einwohnerstärksten Kreise haben zusammen eine pro-Kopf-Kaufkraft, die nur rund 4,6 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt. Viele der Stadtkreise, die unter den 25 einwohnerstärksten Kreisen zu finden sind und eine sehr hohe Kaufkraftsumme aufweisen, haben unterdurchschnittliche pro-Kopf-Werte. In großen Stadtkreisen sammeln sich auch viele weniger kaufkräftige Menschen, wie etwa Studenten in Universitätsstädten. In der Liste der 25 einwohnstärksten Kreise fällt entsprechend etwa der Stadtkreis Duisburg auf, der bei der pro-Kopf-Kaufkraft 15 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Aber auch andere Ruhrgebiet-Stadtkreise wie Dortmund und Essen oder die Städteregion Aachen liegen unter dem gesamtdeutschen Kaukraftdurchschnitt, ebenso wie Bremen. Auch die drei einwohnerstärksten ostdeutschen Kreise – Berlin, Leipzig und Dresden – liegen zwischen 8 und 13 Prozent unter der gesamtdeutschen Durchschnittskaufkraft. Sie bieten aber ebenso wie die anderen einwohnerstarken Kreise aufgrund ihrer Kaufkraftmasse attraktive Rahmenbedingungen beispielsweise für Handelsstandorte. Weitere Informationen zu den regionalen Marktdaten von GfK finden Sie hier.