Studie: Unternehmen halten an Homeoffice fest

Während der Pandemie arbeiteten Viele von zu Hause aus. Eine Studie zeigt, dass Homeoffice in Unternehmen weiterhin eine feste Größe ist, trotz der Diskussionen über eine Rückkehr ins Büro.
dillon-shook-3iPKIXVXv_U-unsplash
Der Anteil an Unternehmen, die 2026 Homeoffice anbieten wollen, wird Erwartungen von Unternehmen zufolge weiter ansteigen. (© Unsplash)

Die aktuelle Debatte um die Rückkehr in die Büros hat in vielen Unternehmen keine Abkehr vom Homeoffice bewirkt. In 82 Prozent der Unternehmen der Informationswirtschaft arbeiten die Mitarbeiter mindestens einmal pro Woche von zu Hause aus, wie eine Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt. Im verarbeitenden Gewerbe, das auf feste Arbeitsplätze angewiesen ist, liegt dieser Anteil bei 48 Prozent.

Laut Daniel Erdsiek, dem Leiter der Studie, bleibt der Anteil der Firmen, die ihren Beschäftigten mindestens einen Homeoffice-Tag pro Woche ermöglichen, seit der Corona-Pandemie auf einem konstant hohen Niveau. Anzeichen für einen Rückgang dieser Angebote sind aktuell nicht zu erkennen. Im Vorjahr lag der Anteil der Firmen mit solchen Regelungen bei 80 Prozent in der Informationswirtschaft und bei 45 Prozent im verarbeitenden Gewerbe.

Debatten um Büro-Rückkehr

In den letzten Monaten gab es Diskussionen darüber, ob Unternehmen wie SAP und die Deutsche Bank ihre Beschäftigten vom Homeoffice zurück ins Büro holen sollten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach sich kürzlich für ein Recht auf Homeoffice aus. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung ist vorgesehen, dass Arbeitnehmer – je nach Beruf – ein Anrecht auf Homeoffice erhalten sollen, doch bisher wurde dies nicht umgesetzt.

Die Studie verdeutlicht, wie sehr sich das Arbeiten von zu Hause in den vergangenen Jahren etabliert hat: Vor der Pandemie hatten nur 48 Prozent der Firmen in der Informationswirtschaft, zu der auch die IT- und Kommunikationsbranche sowie wissensintensive Dienstleister gehören, entsprechende Regelungen. Im verarbeitenden Gewerbe lag dieser Wert sogar nur bei 24 Prozent.

Mit Blick auf die kommenden zwei Jahre erwarten die Unternehmen keine Reduzierung der Homeoffice-Angebote. Im Gegenteil: Der Anteil der Firmen, die bis 2026 Homeoffice anbieten wollen, soll auf 88 Prozent in der Informationswirtschaft und 57 Prozent im verarbeitenden Gewerbe steigen. Auch die Nutzung dieser Angebote durch die Beschäftigten wird voraussichtlich zunehmen.

Größere Firmen, mehr Homeoffice

Die Studie zeigt zudem, dass mit zunehmender Unternehmensgröße auch das Homeoffice-Angebot ausgeweitet wird. Derzeit erlauben 22 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft ihren Mitarbeitern, an fünf Tagen pro Woche von zu Hause zu arbeiten, vor der Pandemie waren es nur 12 Prozent.

An der repräsentativen Befragung, die im Juni durchgeführt wurde, nahmen etwa 1.200 deutsche Unternehmen aus der Informationswirtschaft und dem verarbeitenden Gewerbe teil. Die Befragung umfasste Fragen zum aktuellen Anteil der Homeoffice-Nutzung und den Erwartungen bis 2026.

Mit Material der dpa

(amx, Jahrgang 1989) ist seit Juli 2022 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Er ist weder Native noch Immigrant, doch auf jeden Fall Digital. Der Wahlberliner mit einem Faible für Nischenthemen verfügt über ein breites Interessenspektrum, was sich bei ihm auch beruflich niederschlägt: So hat er bereits beim Playboy, in der Agentur C3 sowie beim Branchendienst Meedia gearbeitet.