Für viele Unternehmen ist Diversity zu einem essenziellen Thema geworden. Einer Studie von Bain & Company zufolge bringen bisherige Maßnahmen jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Nur 30 Prozent der befragten Beschäftigten* gaben an, sich voll einbezogen und geachtet zu fühlen, ganz gleich, welche Hautfarbe oder sexuelle Orientierung sie haben, und unabhängig von Alter oder ethnischer und sozialer Herkunft.
„Vielfalt und Integration zu fördern haben Unternehmen auf der ganzen Welt auf der Agenda, doch fällt es ihnen schwer, echte Fortschritte zu erzielen“, sagt Imeyen Ebong, Bain-Partner und Leiter der Praxisgruppe Organisation in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA). Dabei zeigt die Studie, dass die Beschäftigten selbst Wert auf Diversity legen. Für zwei Drittel von ihnen spielt ein inklusives Arbeitsumfeld eine wesentliche Rolle bei der Jobsuche.
Diversity gegen Fachkräftemangel
Zudem deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass eine mangelnde Einbindung aller Beschäftigten massive negative Folgen haben kann. Beschäftigte, die sich am Arbeitsplatz nicht als Teil des Ganzen fühlen, kündigen sechsmal häufiger als solche, die sich wirklich zugehörig fühlen.
Eine konsequente Diversity-Strategie scheint dementsprechend notwendig, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. So warnt Bain-Partnerin Mareike Steingröver vor mangelnder Inklusion in Unternehmen. In Zeiten zunehmender Personalknappheit drohe diese zu einem ernsthaften Risiko für Unternehmen zu werden.
Diversity macht Arbeitgeber attraktiv
Umgekehrt scheint sich gelebte Inklusion auch auszuzahlen. Denn der Studie zufolge empfehlen Beschäftigte, die sich vollumfänglich akzeptiert fühlen, ihre Arbeitgeber häufiger weiter. Der Net Promoter Score (NPS), der die Bereitschaft zur Weiterempfehlung misst, liegt für solche Beschäftigte bei 71 Prozent. Für Beschäftigte, die sich nicht vollständig einbezogen fühlen, liegt dieser Wert hingegen bei minus 83 Prozent. Beschäftigte in Unternehmen mit mangelnder Inklusion empfehlen ihren Arbeitgeber kaum weiter.
*Für die Studie wurden rund 10.000 Beschäftigte in Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und den USA befragt.