Corporate Social Responsibility (kurz: CSR) wird ein zunehmend wichtiges Erfolgskriterium für Unternehmen. Dies ist das Ergebnis des aktuellen CSR-Reports von Nielsen. Demzufolge sind rund 37 Prozent der Bundesbürger bereit, CSR-orientierte Unternehmen mit dem Kauf ihrer Produkte oder Leistungen zu belohnen und hierfür auch tiefer in die Tasche zu greifen. Zum Vergleich: vor zwei Jahren waren erst 32 Prozent dazu bereit. Damit liegt Deutschland derzeit im europäischen Durchschnitt und im Vergleich zu anderen Ländern sogar relativ weit hinten. So sind bereits zwei Drittel der Bewohner der Philippinen, Thailand und Indonesiens zu nachhaltigerem Konsum mit höheren Ausgaben bereit; in Indien sind es sogar drei Viertel der Befragten. Für die Studie wurden insgesamt 58 Länder analysiert.
Langer Weg von der Bereitschaft zum Handeln
Der CSR-Report zeigt auch die Ursache für die gestiegene Bereitschaft, in sozial erwirtschaftete Produkte mehr zu investieren: So glauben rund 41 Prozent der Befragten, dass Unternehmen durch ihre Geschäfte globale Probleme schaffen, aber nur 15 Prozent glauben, dass sie diese Probleme auch lösen. Allerdings gaben nur 26 Prozent der Deutschen an, in den vergangenen sechs Monaten ein Produkt oder eine Leistung gekauft zu haben, weil sie wussten, dass das Unternehmen soziale Verantwortung übernimmt. „Natürlich wird jemand, der die Bereitschaft dazu signalisiert, in der Realität nicht unbedingt tatsächlich mehr Geld für solche Produkte ausgeben“, analysiert Ingo Schier, Geschäftsführer von Nielsen Deutschland. „Dennoch ist das Umfrageergebnis für Unternehmen ein klares Signal, dass es hierzulande noch viel Spielraum für die richtigen CSR-Engagements gibt, um Verbraucher zu gewinnen und zu binden.“
Sozial verantwortliches Wirtschaften als Erfolgskriterium
Auch die traditionelle Unternehmensphilanthropie, wie das Spenden an Non-Profit-Organisationen, gewinnt laut Schier immer mehr an Beliebtheit. Er rät Unternehmen, ihre sozialen Programme authentisch an die unternehmenseigenen Ziele und Werte anzupassen, um Verbraucher erfolgreich anzusprechen. „Die Frage lautet heute nicht mehr, ob Verbrauchern soziales Wirken von Unternehmen wichtig ist, sondern welches genau und in welchem Umfang dieses stattfindet. Die Antwort muss nicht unbedingt klassisches soziales Engagement sein, sondern kann auch generell in erhöhtem Verantwortungsbewusstsein, bewussterem Wirtschaften oder nachhaltiger Innovation liegen. Egal welcher Ansatz verfolgt wird: Clevere Unternehmen untersuchen heutzutage sehr genau, wie sie diesen wichtigen Nerv der Verbraucher treffen können“, erklärt Schier.