Mark Zuckerberg hat nicht zu viel versprochen. Drei Monate ist es her, dass der Facebook-Chef am Rande der vorletzten Quartalsbilanz mit der Äußerung überraschte, er rechne damit, dass das Stories-Format in Zukunft “größer” werde als Facebooks bisherige Cashcow, der Newsfeed.
Gestern nach Handelsschluss legte Zuckerberg nach. Bei Bekanntgabe von Facebooks starker Quartalsbilanz enthüllte der 34-Jährige zudem, dass die Foto-Tochter Instagram, die als erste aus der Facebook-Familie das Stories-Format von Snapchat geklont hatte, bereits über 500 Millionen täglich aktive Nutzer verfügt – ein Zuwachs von weiteren 100 Millionen Stories-Usern binnen nur sieben Monaten.
Was Instagram Stories Facebook’s last game-changing feature? 500 million people use Stories and receive ads from 2 million advertisers. It’s a tall order to follow which is why Zuckerberg will focus on updates that make „major improvements“ to people’s lives. (image: @TechCrunch) pic.twitter.com/HJbkHJhmJB
— Social Chain (@TheSocialChain) January 31, 2019
Bereits 2 Millionen Anzeigenkunden in Facebooks Stories-Familie
Zum Vergleich: Stories-Pionier Snapchat, der nächste Woche neue Geschäftszahlen und Nutzerdaten vorlegt, brachte es nach Rückgängen in den letzten beiden Quartalen auf gerade mal 186 Millionen Stories-Nutzer – und damit nur noch rund ein Drittel von Instagram.
Entsprechend ist Mark Zuckerberg bemüht, das Stories-Wachstum schnell zu monetarisieren. Wie der Facebook-Chef in der Telefonkonferenz mit Analysten mitteilte, schalten bereits zwei Millionen Werbekunden bis zu 15 Sekunden lange vertikale Anzeigen im Stories-Format der Facebook-Familie (Instagram, WhatsApp, Facebook, Messenger).
Facebook-Aktie gewinnt 13 Prozent an Wert
Anfang der Woche hatte die Deutsche Bank bereits in einer Kurzstudie auf die wachsende Bedeutung des Stories-Formats auch beim weltgrößten Social Network hingewiesen. „Anzeigenkunden haben ihr Stories-Budget im vergangenen Jahr um 124 Prozent hochgefahren“, wurde Facebooks Marketing-Partner Nanigans in der Studie zitiert.
Dank des anhaltenden Werbebooms konnte das durch diverse Daten- und PR-Skandale schwer in die Kritik geratene Social Network gestern die Wall Street mit einer überraschend starken Geschäftsbilanz für das vierte Quartal begeistern. Die Erlöse, die im Vorjahresquartal noch bei 12,77 Milliarden Dollar gelegen hatten, zogen zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember 2018 um 30 Prozent auf 16,91 Milliarden Dollar an.
Unterm Strich konnte der Mutterkonzern des weltgrößten sozialen Netzwerks seinen Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um stolze 61 Prozent auf bereits 6,88 Milliarden Dollar steigern. Die Wall Street reagierte enthusiastisch auf Facebooks Werbeentwicklung und schickte die im vergangenen Jahr schwer abgestürzte Aktie im heutigen Handelsverlauf um 11 Prozent auf wieder 167 Dollar nach oben.