Von Anita Stall und Jonas Stark
DIE Internet Culture gibt es nicht
Es gibt nicht die Internet Culture. Weil Nutzer*innen frei entscheiden, wann und was sie konsumieren, ist das Internet zersplittert in Tausende von Sub-Sub-Subkulturen. Das macht die Kommunikation absolut zielgruppenabhängig. Marken müssen die Subkulturen identifizieren, in denen ihre Zielgruppe sich aufhält.
Virtuelles Land für virtuelle Marken
Auf Plattformen wie „The Sandbox“, einem Metaverse-Prototyp, kann man virtuelles Land kaufen. Käufer*innen spekulieren damit auf eine virtuelle Welt, in der digitale Güter erhältlich sein werden. Das teuerste bisher bekannte Gut wurde im Dezember 2021 für 4,3 Millionen Dollar (umgerechnet circa 3,8 Millionen Euro) ergattert. Im Gegenzug bekam der Käufer 5,8 Quadratkilometer virtuelle Fläche.
Internet Culture ist nerdy
Nerds waren in den Anfängen des Internets Personen, die viel Zeit vor dem Bildschirm verbrachten. Laut den Boomer Papers der Agentur Brandneo und des Marktforschungsinstituts Appinio verbringen heute die meisten Menschen mehrere Stunden online. Sind wir jetzt alle Nerds? Nein. Aber die Internet Culture vergisst ihre Wurzeln nicht. Das zeigt sich besonders in Memes, die oft Ausschnitte aus Games sind. Zum Beispiel eine Szene aus „Grand Theft Auto: San Andreas“. Dabei murmelt der Protagonist: „Ah shit, here we go again.“ Inzwischen ist der Text im Clip zum allgemeinen Ausdruck von Verzweiflung geworden. Damit wird ein Meme zum Code. Wenn Marken diese Codes sinnvoll und richtig verwenden, symbolisieren sie Zugehörigkeit und Verständnis für ihre Zielgruppe.
Ein Rekord mit Ohrwurm-Potenzial: Am häufigsten wurde das Video „Baby Shark Dance“ auf YouTube geklickt. Das Kinderlied wurde 2016 hochgeladen und hat seitdem über 10,2 Milliarden Aufrufe. Songs für Kids sind beliebt – YouTube ist damit viel stärker in den Alltag eingebunden, als es Fernsehen jemals war. Diese Nähe vor allem zu jungen Konsument*innen sollten Marken nutzen.
Bitcoin-Stromverbrauch explodiert
Kryptowährungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Für Marken sind sie nicht als Spekulationsobjekt, sondern vielmehr als dezentrale Technologie relevant. Trotzdem wird Kritik am Stromverbrauch der bekanntesten Kryptowährung Bitcoin laut. Dieser liegt laut Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index jährlich bei schätzungsweise 145 Terawattstunden (TWh, Stand: 20.02.22, tägliche Aktualisierung). Zum Vergleich: Deutschland verbrauchte vergangenes Jahr 562 TWh.
Dieser Artikel erschien zuerst in der April-Printausgabe der absatzwirtschaft.