Neun von zehn (91 Prozent) der deutschen Fach- und Führungskräfte sind offen für neue Jobangebote und 57 Prozent fühlen sich geschmeichelt, wenn sie angesprochen werden. Allerdings wollen Kandidaten nicht nur eine bloße Stellenbeschreibung erhalten, sondern auch Informationen über das Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt der Report „Inside the Mind of Today’s Candidate“ des weltweit größten Karrierenetzwerks LinkedIn.
Ohne Hintergrundwissen ab zum neuen Job
74 Prozent der deutschen Befragten und damit mehr als der weltweite Durchschnitt (69 Prozent) legen hierauf besonderen Wert. 38 Prozent bezeichnen Einblicke in die Unternehmenskultur als „Muss“ bei der Ansprache durch Recruiter. Auf der anderen Seite sagen 68 Prozent der Arbeitnehmer, welche vor kurzem ihre Position gewechselt haben, dass sie vor Antritt der Stelle sehr wenig oder gar nichts über ihren aktuellen Arbeitgeber gewusst hätten. Das bedeutet, dass Unternehmen aus einem wesentlich größeren Talentpool schöpfen könnten, wenn sie die Unternehmensmarke strategischer bei potenziellen künftigen Mitarbeitern aufbauen würden.
Kampf um Mitarbeiter wird härter
„Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von weniger als sechs Prozent ist der Arbeitsmarkt derzeit stark auf die Bewerber fokussiert. Fach- und Führungskräfte können sich ihre Jobs aus einer Vielzahl von Angeboten aussuchen“, sagt Barbara Wittmann, Direktorin für den Bereich Rekrutierungslösungen und Mitglied der Geschäftsleitung Deutschland, Österreich, Schweiz bei LinkedIn. „Der Kampf um Mitarbeiter wird dadurch natürlich härter. Die HR-Funktionen in Unternehmen müssen strategischer denken und arbeiten, um gefragte Mitarbeiter zu gewinnen. Die Ausrichtung der Arbeitgebermarke auf die wichtigsten Zielgruppen ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Recruiting.“
Tipps für starkes Employer Branding
Barbara Wittmann gibt Unternehmen folgende Tipps, um Talente zu gewinnen: „Vermitteln Sie möglichen Kandidaten einen Blick in Ihr Unternehmen. Halten Sie beispielsweise Ihre Homepage immer aktuell und füllen Sie diese mit den wichtigsten Informationen, die potenzielle Mitarbeiter benötigen könnten. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen in sozialen Netzwerken und posten Sie regelmäßig Einblicke aus dem Arbeitsalltag.“ Dazu sagt sie weiter: „Niemand kann glaubwürdiger zeigen, warum gerade Ihr Unternehmen ein Top-Arbeitgeber ist als die Mitarbeiter. Ermutigen Sie sie, Ihre Erfahrungen mit ihrem Netzwerk zu teilen, um den Talentpool zu erweitern.“
Zur Studie: Im April 2017 wurden 14.000 Arbeitnehmer in mehr als 20 Ländern weltweit befragt, darunter 7.700, die in den vergangenen drei Monaten eine Stelle in einem neuen Unternehmen angetreten haben.