Social Web als Imagefaktor für Automobilbranche

Das Branchenimage der Automobilindustrie wird im Internet heutzutage zunehmend vom Social Web bestimmt: 77 Prozent der Diskussionen rund um des Deutschen liebstes Thema finden auf Facebook, Twitter und Co. statt. Auf klassische Onlinemedien entfällt nur gut ein Viertel des Web-Dialogs, allerdings sind sie häufig der Auslöser für die spätere Diskussion im Social Web. Besonders intensiv tauschen sich die User dort derzeit über alternative Antriebe aus, das Top-Thema ist Elektromobilität. Unter den Herstellern war Audi die meist erwähnte Marke von Mitte März bis Mitte April dieses Jahres, wie der aktuelle Branchen-Benchmark-Report „Social Review“des Analyse-Spezialisten Interactivelabs in Kooperation mit der Online-Marketing Agentur Zieltraffic zeigt.

„Im Kontext mit ‚Auto‘ und vergleichbaren Begriffen diskutieren User im Social Web Social Web hauptsächlich branchenrelevante Themen wie den Benzinpreis, den Biosprit oder Probleme mit ihrem Kfz“, analysiert Interactivelabs-Gründer Thorsten A. Gropp. Die Pläne der Europäischen Union (EU) zur Neubesteuerung von Benzin- und Dieselkraftstoff verzeichneten das höchste Diskussionsvolumen pro Tag im gewählten Monitoring-Zeitraum (knapp 12 000 Nennungen). Großen Informations- und Redebedarf gebe es im deutschen Social Web auch zu den Themen Biosprit und alternative Antriebe. Die meisten positiven Nennungen erziele dabei der Elektroantrieb (33 Prozent positive Statements) vor Erdgas (29 Prozent) und der Hybridtechnologie (23 Prozent). Eifrig über E-Mobility geschrieben werde vor allem in Blogs (zu 40 Prozent), Foren (17 Prozent) und auf Twitter (sechs Prozent). Beim Online-Dialog rund um den mangelhaft kommunizierten „Biosprit“ E10 zählten vor allem Facebook und das Forum von Spiegel Online zu den populärsten Web-Multiplikatoren: Bei Betrachtung der zehn Top-Einflussnehmer zeige sich, dass 28 Prozent der Beiträge über den Biosprit auf dem Freundschaftsnetzwerk Facebook und 29 Prozent auf Deutschlands führender News-Webseite diskutiert würden.

Lediglich neun Prozent der Erwähnungen zum Thema „Automotive“ stehen laut Studie bei der Gesamtbranchen-Abfrage („Automotive“ u.a.) im konkreten Zusammenhang mit einem Autohersteller. Den höchsten Share of Voice erreiche hierbei Audi. Mit 2 040 Nennungen seien die Ingolstädter die meisterwähnte Marke im Monitoring-Zeitraum, dicht gefolgt von Ford (1 889 Nennungen) und BMW (1 609 Nennungen). Bei Kombination der „alternativen Antriebsarten“ jeweils mit den Automobilmarken verfüge BMW jeweils über den höchsten Share of Voice im Netz.

Immer ein Thema sei die Onlinesuche nach Rat und Meinungen beim Kauf eines Neu- oder Gebrauchtwagens. Bevorzugte Anlaufstellen sind dabei etablierte Communitys wie motor-talk.de genauso wie Foren reichweitenstarker Medienportale. „Die Fahrzeugrecherche findet heute meist Online statt – Suchende treffen ihre Kaufentscheidung zunehmend auf Grundlage von Meinungen und Erfahrungen der Web 2.0-Community“, betont Gropp. Richtig genutzt, könnten soziale Netzwerke ein wichtiges Vertriebsinstrument werden. Für die Analyse entscheidend sei dabei die richtige Konfiguration des Social Media Monitorings: Nur wer die Diskussionsgewohnheiten und -kanäle der User kennt, gewinne wertvolle Einblicke, aus denen sich eine zielgerichtete Social Commerce-Strategie ableiten lasse.

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