Social Shopping: Nur gucken, nicht kaufen

Eine aktuelle Studie der Software-Vergleichsplattform GetApp zeigt, dass viele Verbraucher*innen beim Online-Shopping Inspiration auf Social Media suchen, aber nur selten dort auch kaufen.
john-schnobrich-2FPjlAyMQTA-unsplash
60 Prozent der Befragten teilen Informationen zu Produkten in privaten Kanälen. (© Unsplash / John Schnobrich)

Social Media spielt eine entscheidende Rolle beim Online-Shopping. 23 Prozent der an der Studie teilnehmenden Personen beginnen ihre Suche nach Produkten oder Dienstleistungen in den Sozialen Medien. Davon nutzen 81 Prozent Instagram, 71 Prozent YouTube und 43 Prozent recherchieren über TikTok. Die Befragten benutzen die Plattformen dabei hauptsächlich um neue Produkte oder Marken zu entdecken. Lediglich acht Prozent tätigen ihren Kauf letztendlich auch dort.

Allerdings können Verbraucher*innen beim Social Shopping gerne auf Werbung verzichten. 84 Prozent gaben an, zu viel Werbung auf Social Media zu erhalten. 49 Prozent haben daraufhin bestimmte Ads gesperrt, 31 Prozent haben die entsprechenden Marke blockiert oder sind ihr entfolgt. Für die Teilnehmenden ist entscheidend, ob Interesse an dem beworbenen Produkt besteht. Die Hälfte hält personalisierte Anzeigen für akzeptabel, bei genereller Werbung sind es nur 18 Prozent.

Deinfluencing und Dark Social

Besonderer Fokus der Studie lag auf der Erklärung von Kaufentscheidungen in den Sozialen Netzwerken. So gaben 57 Prozent der Befragten an, auf Social Media nach authentischen Rezensionen zu suchen. Dabei vertrauen 70 Prozent anderen Nutzer*innen, die explizit keine Influencer*innen sind. Nur 17 Prozent legen Wert auf das Urteil der Meinungsmacher. Die Studie erkennt hier einen Bedeutungszuwachs des „Deinfluencing„, also der gezielt kritischen Auseinandersetzung mit Produkten auf Social Media.

Des Weiteren legen Verbraucher*innen starken Wert auf Privatsphäre. 71 Prozent der Befragten wollen nicht, dass Soziale Medien wissen, was sie kaufen. Hier gewinnt „Dark Social“ an Bedeutung, sprich der Austausch innerhalb privater Kanäle und Chats. 60 Prozent gaben an, sich vor allem dort über Produkte und Informationen auszutauschen, 30 Prozent treffen basierend darauf regelmäßig Kaufentscheidungen.

Die Studie verdeutlicht, dass für Verbaraucher*innen vor allem Authentizität und eine als möglichst unbeeinflusst wahrgenommene Kauferfahrung bedeutsam ist. Laut GetApp müsssen Marken und Unternehmen in Zukunft stark auf Verbrauchertrends sowie unterschiedliche Bedürfnisse ihrer Zielgruppen achten und zudem die aktuellen Entwicklungen im Influencer Marketing berücksichtigen, um relevant zu bleiben.

Maurice Mühlberg (mm, Jahrgang 2003) ist seit August 2024 Werkstudent bei der absatzwirtschaft. Geboren und aufgewachsen nahe Leipzig, widmet er sich nun dort seinem Politikwissenschaftsstudium. Er ist zudem ehrenamtlich als Ressortleiter im Wissenschaftsressort der Leipziger Hochschulzeitung „luhze“ aktiv und beschäftigt sich als Autor viel mit dem Thema Nachhaltigkeit. Neben dem Schreiben ist er begeisterter Musiker.