Bereits frühzeitig hatte der Verein via Social-Medien die Kommunikationshoheit über die Geschehnisse übernommen. So hielt der BVB seine Anhänger, aber auch die bundesweiten TV-Zuschauer, die sich fragten, ob das Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem AS Monaco stattfindet, via Twitter und Facebook auf dem Laufenden.
„Schreiben“ gefunden
Dabei waren den gesamten Abend über – wie auch am heutigen Mittwoch -, die Geschehnisse noch recht unklar. Am Mannschaftsbus der Dortmunder explodierten auf dem Weg ins Stadion drei Sprengsätze. Dabei wurde der Verteidiger Marc Bartra verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. Der Vorfall ereignete sich in unmittelbarer Nähe der Hotelausfahrt der Teamherberge im Dortmunder Stadtteil Höchsten. Laut Staatsanwaltschaft wurde am Tatort „ein Schreiben“ gefunden, in dem die Verantwortung für die Tat übernommen wird. Wie die Tagesschau berichtet, wird in dem Schreiben Bezug auf den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt genommen und behauptet, dass deutsche Tornados daran beteiligt seien, Muslime im Kalifat des „Islamischen Staates“ zu ermorden. Deshalb stünden ab sofort Sportler und andere Prominente „in Deutschland und anderen Kreuzfahrer-Nationen“ auf einer „Todesliste des Islamischen Staates.“
Dortmunder kümmerten sich um ihre Gäste
Es herrschte am gestrigen Abend eine recht große Unsicherheit. Gerade deshalb ist die Reaktion vieler Fans umso beeindruckender. Schnell waren mögliche Rivalitäten zwischen den Anhängern vergessen und die Dortmunder kümmerten sich um ihre Gäste. So entstand schnell der Hashtag #bedforawayfans.
Immerhin mussten die Fans von Monaco ja irgendwo übernachten, wenn sie bei der Wiederholung der Partie am heutigen Mittwoch um 18.45 Uhr noch dabei sein wollen. Der BVB selbst verbreitet zudem den Hashtag und die Anhänger posteten Bilder von gemeinsamen Abendessen mit den Gästefans.
https://twitter.com/olive_707/status/851935140561522690
Von der Aktion geht vor allem auch ein starkes Zeichen aus: In Zeiten von realen Bedrohungen, gelten vermeintliche Fan-Feindschaften nicht mehr. Schließlich geht es nur um Fußball.