Als der Ticket-Vorverkauf für den neuen Teil der Sternen-Saga Ende Oktober startete, brachen die Websites einiger Kinoketten zusammen. Der Trailer zu dem Streifen wurde im Internet millionenfach angeklickt und kommentiert, dazu besitzt jede große Marke irgendein Produkt, das sich mit Star Wars beschäftig: Lichtschwert-Grillgabeln, Han-Solo-Kühlschränke, Todesstern-Eiswürfel, Pullis, Actionfiguren und Rucksäcke, dazu Lichtschwerter und Star Wars Spiele für den PC. Im Disneyland in Anaheim gibt es zurzeit eine Ausbildung als Jedi-Nachwuchs und die Raumschiffattrappe „Star Tours“. Zudem wird der komplette Park „verstarwarst“: Es gibt Paraden mit Star-Wars-Figuren und einen Flug im X-Wing-Fighter.
Nicht nur Merchandising zum Anfassen
Nie zuvor wurde ein Film so stark und über so viele unterschiedliche Kanäle beworben. Denn was als Film mit Merchandising-Produkten zum Anfassen funktioniert, geht mittlerweile auch in der digitalen Welt. Dort erhitzen die Debatten über den Fortlaufe der Geschichte die Gemüter. Bewusst werden von der Marketing-Abteilung Gerüchte gestreut, die das Interesse nicht abflachen lassen bis der Film im Dezember endlich herauskommt. Vor allem endlose Kommentare über den Verbleib von Luke Skywalker bescheren extra Zugriffe in allen Foren. Vermarkter und Mediaagenturen wird es beglücken, wenn die Ad Impressions noch einmal in die Höhe schnellen.
Durchdachte Strategie
„Wir sind sehr, sehr vorsichtig, was wir wann veröffentlichen“, sagte Disney-Geschäftsführer Robert Iger bereits im Mai: „Wir haben unsere Marketingstrategie sehr sorgfältig entwickelt.“ Schon 2013 hatte er gesagt: „Wir dürfen das nur ja nicht über-kommerzialisieren oder über-hypen. Es ist meine Aufgabe, genau das zu verhindern.“ Flacht der Hype zu schnell ab, waren die Bemühungen der Marketingabteilung am Ende nicht gut genug geplant. Und das weiß Iger zu verhindern.
Und nicht nur das Marketing, auch die Einnahmen des Films könnten Rekorde brechen, schätzen Experten: Alleine am Eröffnungswochenende könnte der Film mehr als 500 oder sogar 600 Millionen Dollar weltweit einspielen. Der „Jurassic World“-Rekord wäre dann geknackt. Der spielte im Juni rund 524 Millionen Dollar am ersten Wochenende ein.