Wir haben die Verantwortlichen von sieben Digitalunternehmen zu ihrem Engagement in Sachen Diversity befragt und wollten auch wissen, wie sie die LGBTQ+-Community in ihrem Unternehmen einbeziehen.
Usercentrics
„In einem vielfältigen, gerechten und integrativen Arbeitsumfeld fühlen sich alle Mitarbeiter*innen wertgeschätzt und respektiert, sie haben die Möglichkeit, sie selbst zu sein und sich zu verwirklichen. Wir haben eine Task-Force, die sich um DEI (Diversity, Equity & Inclusion) kümmert. Sie besteht aus sieben Personen (mich eingeschlossen) mit unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen. Für das nächste Jahr planen wir, eine(n) DEI-Verantwortliche(n) in Vollzeit einzustellen, der die Personalabteilung bei Einstellungsverfahren, bei der Entwicklung wichtiger Richtlinien, beim Aufbau von Mitarbeiter-Ressourcengruppen, bei der Diversity-Evaluierung und bei weiteren Initiativen wie der Arbeit mit der Task-Force, die weiterhin bestehen wird, unterstützen kann.
Im Moment konzentrieren wir uns darauf, Wissen und vor allem auch Bewusstsein zu schaffen; jeden Monat widmen wir uns deshalb einem bestimmten Thema, zu dem es dann Aktionen und Vorträge gibt. Anlässlich des Pride Month haben beispielsweise zwei unserer Mitarbeitenden, die der LGBTQ+-Gemeinschaft angehören, über ihre persönlichen Erfahrungen berichtet und über EU-Länder aufgeklärt, in denen Menschen wie sie in Angst leben müssen. Das war ein wirklich beeindruckender und auch berührender Vortrag. Wir dürfen nicht vergessen, dass es noch viele andere Minderheiten gibt, die anerkannt, gewürdigt und gefeiert werden sollten. Deshalb versuchen wir auch das gesamte Jahr über – und nicht nur im Pride Month –, unsere Mitarbeiter*innen für diese wichtigen Themen zu sensibilisieren.“
HubSpot
„Bei HubSpot haben wir verschiedene Communitys, um Diversität zu unterstützen, zum Beispiel die LGBTQ+-Alliance. Mitglieder arbeiten daran, lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und queere Mitarbeitende durch eine sichere, respektvolle Gemeinschaft zu stärken. Die Maßnahmen sind vielfältig: Diesen Juni haben wir zum Beispiel den Pride Month unter dem Motto ‚Queer Joy: Gather, Dream & Amplify‘ begangen, das Planungskomitee dafür bestand aus den Teams für DI&B und Employer Branding sowie der LGBTQ+-Alliance. Eine der Kernaktivitäten war die ‚Growing with Pride Challenge‘, bei der wir HubSpot-Mitarbeitende auf der ganzen Welt über Slack zu Challenges einladen und für die Teilnahme Punkte vergeben. Je mehr Punkte wir erreichen, desto mehr Geld spendet HubSpot an LGBTQ+-Non-Profits auf der ganzen Welt, letztes Jahr kamen 30.000 US-Dollar zusammen. Das Ziel der Diversitäts- und Inklusionsprogramme bei HubSpot besteht darin, eine global inklusive Kultur zu schaffen, die Vielfalt in Bezug auf Geschlechtsidentität, Ethnie, Nationalität, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Sprache, Perspektive, den sozioökonomischen Status, Alter und mehr umfasst.“
Semrush
„Das Auseinandersetzen mit dem Thema LGBTQ+ ist Teil unserer globalen Strategie zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) im gesamten Unternehmen. Unser Ansatz und unsere Vision spiegeln sich in unserem DEI-Manifest und unseren DEI-Richtlinien wider, die alle Mitarbeiter*innen offiziell unterzeichnen. Unser Culture Department ist der vorwiegende Treiber unserer Aktivitäten, wobei aber auch alle Personal- und Verwaltungsteams beteiligt sind. Darüber hinaus gibt es bei Semrush mehrere Arbeitsgemeinschaften, von denen sich eine mit der LGBTQ+-Community befasst. Wir setzen verschiedene Initiativen um, die das Bewusstsein schärfen und ein sicheres und integratives Umfeld schaffen sollen. So haben wir zum Beispiel gemeinsam ein Wörterbuch mit korrekten Begriffen entwickelt, unsere Wissensbasis erweitert und jüngst Merchandising speziell für die Mitglieder unserer DEI-Gemeinschaften herausgebracht und natürlich im Juni den Pride Month gefeiert – bis zum Jahresende sind noch weitere Aktivitäten geplant.“
Rexx Systems
„Rexx Systems trägt das Hamburger Familiensiegel für besonders familienfreundliche Unternehmen. Dieser Auszeichnung versuchen wir tagtäglich gerecht zu werden. Unter Familie verstehen wir eben nicht nur Mutter, Vater, Kind, sondern auch Mitglieder der LGBTQ+-Community. Vor einigen Jahren hatte ein Transmensch, der langjährig bei uns beschäftigt war, sein Coming Out bei uns. Unter anderem war das verbunden mit dem Wunsch einen neuen Namen zu tragen. Damals war es für alle sehr, sehr ungewohnt. Aber die Leute im Unternehmen, auch die Vorgesetzten, haben das großartig unterstützt und so haben wir diese Person heute noch als Leistungsträgerin an Bord.“
TripleLift
„Diversität ist bei TripleLift ein wichtiger Unternehmenswert. Wir setzen uns daher für Gleichberechtigung ein und verfolgen auch intern eine inklusive Unternehmenskultur, die alle einbezieht. Jede(r) Mitarbeiter*in darf authentisch er oder sie selbst sein, ungeachtet von Religionszugehörigkeit, Hautfarbe, Geschlecht oder der sexuellen Orientierung. Im Pride Month steht vor allem unserer LGBTQ+-Community im Fokus. Um hier mehr Sichtbarkeit zu schaffen, unterstützen wir beispielsweise gemeinsam mit mehr als 250 anderen Unternehmen Aktionen gegen die Anti-LGBTQ+-Gesetzgebung. Als ‚Minority-owned‘ geführtes Unternehmen ist es uns zudem sehr wichtig, dass Minderheiten innerhalb des Unternehmens eine Stimme bekommen. Darüber hinaus engagieren wir uns auch gezielt für Publisher, die sich im Besitz von Frauen, Minderheiten und LGBTQ+ befinden. Das fördert die Gleichberechtigung und macht Zielgruppen sichtbarer, die in der Vergangenheit durch Werbung unterversorgt waren.
Um wirklich einen Wandel in der Gesellschaft zu bewirken, ist es unerlässlich, über den Pride Month und andere Aktionszeiträume hinaus stetig aktiv zu sein und so ein Zeichen zu setzen. Bei Triplelift gibt es daher seit Anfang dieses Jahres eine Person, die für den Bereich zuständig ist. Jonathan Teitloff ist unser ERG Lead, Pride & Equality und vertritt eine Gruppe von etwa 100 LGBTQ+-Menschen und Verbündeten bei Triplelift. Er ist dafür zuständig, die Sichtbarkeit von LGBTQ+ Menschen innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens zu erhöhen und sicherzustellen, dass die Unternehmensrichtlinien LGBTQ+-Personen schützen und zu Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Zugehörigkeit in unserem Unternehmen beitragen, damit sich alle Mitarbeiter*innen sicher und willkommen fühlen.”
Smoke Free
„Bei Smoke Free haben wir von Anfang an auf diverse Teams gesetzt, bei denen die Mitarbeitenden auf Augenhöhe miteinander und mit der Unternehmensleitung kommunizieren können. Da wir auch schon vor der Pandemie auf Remote Work gesetzt haben, können wir Talente unabhängig von ihrem Wohnort anwerben. Flexible Arbeitszeiten sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenskultur, dadurch können sich unsere Angestellten sehr kurzfristig auf plötzlich auftretende Veränderungen in ihrem privaten Umfeld einstellen. Wir sind stolz darauf, dass wir ein sehr vielfältiges Team sind, das aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen und Perspektiven schnell und kreativ Lösungen findet, wenn andere nur Probleme sehen.”
Offerista
„Bei Offerista standen wir schon immer dafür, dass jeder am Arbeitsplatz so sein kann, wie er möchte. Natürlich spielt das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung dabei keine Rolle. Diversität verleiht unserer Firma das gewisse Etwas, da wir fest daran glauben, dass vielfältige Teams unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Ideen mit sich bringen.
Juni ist zwar der offizielle Pride Month, aber das Thema Diversity muss dennoch weitergetragen werden, da es enorm wichtig bleibt. Als Unternehmen haben wir die Verantwortung, Menschenrechte zu fördern und einen Safe Space für unsere Mitarbeiter*innen zu schaffen, und das nicht nur im Juni. Unsere Pride Party, mit geschichtlichem Hintergrund, kam bei unseren Mitarbeiter*innen super an, dennoch haben wir auch gemerkt, dass wir noch viel mehr Workshops und Teachings rund um das Thema Diversity anbieten sollten.“
