Vielfalt in Religion, sexueller Orientierung, sozialer Herkunft, Alter, Nationalität, Geschlecht und körperlichen und geistigen Fähigkeiten: Das sind laut der Charta der Vielfalt die Kerndimensionen von Diversität. Sie soll dabei helfen, mehr Platz für Diversität am Arbeitsplatz zu schaffen und wurde bereits von 5500 Unternehmen und Institutionen unterschrieben. Doch was genau braucht es in der Praxis, um Vielfalt und Diversität im Arbeitsumfeld umzusetzen?
Aufgeschlossene Unternehmenskultur vorleben
Eine offene und aufgeschlossene Unternehmenskultur bildet das Grundgerüst für Diversität im Arbeitskontext. Sie verbessert nicht nur das Wohlbefinden und Sicherheitsgefühl der Mitarbeitenden, sondern wirkt sich gleichzeitig auch positiv auf das Unternehmen und seine Wettbewerbsfähigkeit aus. Eine Studie von Heidrick & Struggles, für die 500 CEOs befragt wurden, zeigt, dass Arbeitgeber, die ihre Mitarbeitenden und die Unternehmenskultur an erster Stelle positionieren, ein doppelt so hohes Umsatzwachstum erzielen als andere Unternehmen. Doch auch wenn es verlockend klingt, sollte dies natürlich nicht das ausschlaggebende Argument für eine aufgeschlossene Unternehmenskultur darstellen.
Engagement der Führungskräfte stärken
Neben dem Engagement der Mitarbeitenden spielt auch das der jeweiligen Führungskräfte eine große Rolle. Sie tragen einen enormen Teil zur Arbeitsatmosphäre bei und spiegeln durch ihr Verhalten und ihre Entscheidungen die Werte und Normen des Unternehmens wider. Um so wichtiger ist es, dass sie in puncto Diversität mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Vorbildfunktion erfüllen. Führungskräfte haben die Möglichkeit, sich für Chancengleichheit und Vielfalt im Arbeitsumfeld zu engagieren, ihre Teams zu dem Thema zu informieren und Diversity-Programme oder -initiativen ins Leben zu rufen.
Authentisch kommunizieren
Kommunikation ist im Bereich Diversität in Unternehmen das A und O. Firmen sollten authentisch und ehrlich kommunizieren und Diversität nicht nur im Pride Month oder zu besonderen Anlässen nach außen tragen. Stellungnahme und Repräsentation in Kampagnen, ob in Videos, auf Plakaten oder Flyern, fördert sowohl die Bindung und das Vertrauen der Kund*innen als auch die Glaubwürdigkeit und das Image des Unternehmens. Guhl zeigt, wie das gehen kann: Gemeinsam mit der Agentur David+Martin hat die Marke für Haarpflegeprodukte ein Video für die Kampagne „Echt vertraut“ veröffentlicht. In dem Werbevideo erzählt Andrea, die Downsyndrom hat, über sich und die Bedeutung ihrer Haare.
Diversity Management fördern
Unternehmen können sich noch so sehr um Aktionen zum Black History oder Pride Month bemühen – wenn Diversität nicht fest in den Werten und Zielen des Unternehmens verankert sind, kauft es ihnen niemand ab. Diversity Management umfasst nicht nur die Unternehmenskultur, das Engagement und die Kommunikation, sondern erstreckt sich über Diversity-Richtlinien, wie beispielsweise flexible Arbeitsmodelle oder die Auswahl neuer Mitarbeiter*innen. Zur Sensibilisierung können Schulungen oder Programme sowohl für Mitarbeitende als auch für Führungskräfte angeboten werden, um über das Thema aufzuklären und zu informieren. Außerdem können sie dazu dienen, mögliche Verbesserungen anzustoßen.