Digitale Medien profitieren am meisten vom global steigenden Medienkonsum: 42 Prozent aller über 19.000 Befragten des „Global Media Outlook Report“ von Yougov haben in den vergangenen zwölf Monaten häufiger Websites, Apps und Videostreaming genutzt. Im Gegensatz dazu nimmt die Nutzung traditioneller Medien ab. 19 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen Monaten weniger Radio gehört zu haben. Für klassische Zeitungen und Magazine liegt der Wert bei 18 Prozent.
Digitale Medien sind die Zukunft
Die Studie zeigt darüber hinaus, dass Konsument*innen permanent zu digitalen Medien wechseln. 29 Prozent der Befragten möchten in Zukunft noch mehr Zeit auf Websites und Apps verbringen. Für Videostreaming liegt der Wert bei 27 Prozent. Auch der anhaltende Social-Media-Boom scheint sich fortzusetzen: 24 Prozent der Befragten gaben an, in den nächsten zwölf Monaten noch mehr Social Media zu nutzen. Dabei stechen vor allem asiatische Märkte hervor, der Studie zufolge sind Konsument*innen aus Indien, Indonesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten die Treiber dieses Wandels.
Allerdings möchten auch viele der Konsument*innen ihren aktuellen Konsum unverändert lassen. 42 Prozent der Befragten möchten ihren jetzigen Streaming-Konsum beibehalten. Im Bereich Social Media liegt dieser Anteil sogar bei 47 Prozent.
Der Studie zufolge möchten besonders Konsument*innen digitaler Medien ihr Verhalten fortsetzen. 92 Prozent derjenigen Befragten, die in den vergangenen zwölf Monaten Websites und Apps verwendet haben, möchten ihr Nutzungsverhalten auch künftig beibehalten. Das gilt auch für Konsument*innen von Videostreaming. 86 Prozent von ihnen wollen weiterhin das Angebot nutzen.
„Zum Stichwort Beständigkeit des Mediennutzungsverhaltens deuten die Daten des Reports darauf hin, dass ein hoher Anteil der Verbraucher*innen weltweit sein Medienverhalten in den nächsten zwölf Monaten wahrscheinlich nicht grundlegend ändern wird“, sagt Jules Newby, Sector Head of Media bei Yougov. Wachstumstreiber des Medienkonsums in den nächsten zwölf Monaten seien hingegen weiterhin digitale Medien. „Videostreaming-Dienste haben ihren Einfluss auf die Zuschauer*innen im Zuge der Pandemie weiter ausbauen können und werden im kommenden Jahr wahrscheinlich den größten Zuwachs beim Konsum verzeichnen“, prognostiziert Newby.
Medienkonsum steigt in Deutschland langsamer
Die Studie zeigt außerdem, dass der Wandel in Deutschland wesentlich langsamer vorangeht als in anderen Teilen der Welt. Dabei steigt auch hier der Konsum digitaler Medien: 27 Prozent der Befragten aus Deutschland haben in den vergangenen zwölf Monaten häufiger Websites, Apps und Videostreams genutzt. Im internationalen Vergleich jedoch ist das einer der geringsten Werte.
Vielmehr scheinen deutsche Konsument*innen auch beim Medienkonsum sehr beständig zu sein: 54 Prozent der Befragten haben im vergangenen Jahr etwa gleich häufig Live-Fernsehen geschaut und Radio gehört. Damit liegen sie über dem internationalen Durchschnitt von 44 Prozent. Bei der Nutzung von Websites und Apps zeigt sich dasselbe Muster: 57 Prozent der Deutschen haben diese unverändert häufig genutzt. Weltweit liegt der Durchschnitt nur bei 46 Prozent.
Deutsche abonnieren lieber Video als Audio
Darüber hinaus zeigt die Studie, dass etwas mehr als ein Fünftel (22 Prozent) der deutschen Befragten ein kostenpflichtiges Musik-Abonnement haben, das sie im nächsten Jahr fortsetzen möchten. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit im Mittelfeld. Angeführt wird diese Liste vom Herkunftsland von Spotify: Schweden. Hier haben 39 Prozent der Befragten ein solches Abonnement und möchten es weiterhin behalten.
Bei Video-Inhalten sind deutsche Konsument*innen derweil offenbar besonders bereit, ein Abonnement abzuschließen. So zeigt die Studie, dass 36 Prozent der Befragten ein Video-on-Demand-Abo haben und im nächsten Jahr fortführen wollen. Hierbei ist Spanien an erster Stelle: Bei spanischen Befragten liegt der Wert bei 49 Prozent.
Für den „Global Media Outlook Report“ hat Yougov Menschen aus den folgenden 17 Ländern befragt: Australien, China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Hong Kong, Indien, Indonesien, Italien, Mexiko, Polen, Singapur, Spanien, Schweden, UK, USA und Vereinigte Arabische Emirate.