So entwickeln sich Warenkorbabbrüche

Die Tendenz der Warenkorbabbrüche in Online-Shops steigt weiter an. Das zeigt eine neue Studie der E-Commerce-Software Uptain.
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Die Quote der Warenkorbabbrüche variiert je nach Branche. (© Imago)

Einige Online-Shops haben mit steigenden Warenkorbabbruchraten zu kämpfen. Das zeigt der aktuelle Halbjahresreport des Software-Unternehmens Uptain. Die Warenkorbabbrüche wurden auf der Basis des Kaufverhaltens von 10 Millionen Nutzer*innen von über 1500 Online-Shops untersucht. Der Bericht analysiert die Daten der ersten Jahreshälfte 2024.

Tendenz der Abbrüche steigt

Zu Kaufabbrecher*innen zählen Personen, die mindestens ein Produkt in ihren Warenkorb ablegen, den Kauf allerdings nicht abschließen. Pro Jahr verlieren deutsche Online-Shops dadurch fast eine Milliarden Euro Umsatz. Laut dem Report beträgt die Warenkorbabbruchrate im ersten Halbjahr knapp 71,4 Prozent – Tendenz steigend. Im Vergleich zum letzten Jahr stieg die Quote um fast 1,7 Prozent an. Mit Blick auf die Tageszeit werden besonders am Abend viele Käufe abgebrochen. Morgens zwischen sieben und zehn Uhr morgens werden die meisten Online-Einkäufe getätigt, während sie zwischen 22 Uhr abends und zwei Uhr morgens am häufigsten abgebrochen werden.

Außerdem zeigt sich, dass Käufe per Smartphone deutlich öfter abgebrochen werden, als Käufe per Computer. Bei Smartphone-Nutzer*innen liegt die Abbruchquote bei 74 Prozent. Computer-Nutzer*innen brechen in 67 Prozent der Fälle ihre Einkäufe ab. Ein Grund dafür sei die schlechte Mobile-Experience, weil viele Online-Shops nicht gut genug für die Nutzung per Smartphone ausgerichtet seien.

Abbrüche variieren je nach Branche

Die Ergebnisse des Halbjahresreports zeigen außerdem, dass verschiedene Branchen unterschiedlich von Kaufabbrüchen betroffen sind. Die höchsten Abbruchraten liegen mit 96 Prozent in der Erotikbranche und mit 95 Prozent im Bereich Verträge und Versicherungen. Niedrigere Abbruchraten sind in den Bereichen Gastronomiebedarf mit 81 Prozent und bei Mobiltelefonen, Tablets und Computern mit 80 Prozent verzeichnet.

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Neben der Branche spielt außerdem das Preissegment eine wichtige Rolle bei den Warenkorbabbrüchen. Während die Abbruchquote in der Preiskategorie 120-150 Euro bei 66 Prozent liegt, beträgt sie bei Produkten, die 1-30 Euro kosten ganze 77 Prozent.

Die Ursachen für Warenkorbabbrüche variieren. Zu den häufigsten Gründen zählen unter anderem zu hohe Lieferkosten, begrenzte Zahlungsarten, technische Probleme und eine komplizierte Kaufabwicklung. Durch die steigende Tendenz der Abbrüche ist es für Unternehmen essenziell die Ursachen zu bekämpfen, um sie zu verringern.

Den vollständigen Report finden Sie hier.

(img, Jahrgang 2000) ist seit November 2022 Werkstudentin in der Redaktion der absatzwirtschaft. Sie ist in Bochum aufgewachsen und wohnt nun aufgrund ihres Sozialwissenschaftsstudiums in Düsseldorf. Neben ihrer Begeisterung für abstrakte Kunst besitzt sie ebenfalls eine Leidenschaft dafür, sich den unterschiedlichsten Themen zuzuwenden und darüber zu schreiben.