Untypisch – so lässt sich die Pressemitteilung des Unterwäscheherstellers Snocks gut zusammenfassen. Man wollte etwas Neues probieren, und das gleich auf verschiedenen Wegen, angefangen mit OOH. Außenwerbung ist für das Unternehmen noch unbekanntes Terrain. Auch der Fokus ist ein anderer. Ziel der Kampagne sei kein höherer Abverkauf, sondern es gehe um Reichweitensteigerung der Marke.
OOH-Werbeflächen sind teurer und bedürfen guter Planung. Trotzdem wollte das Unternehmen die Kampagne nach eigenen Angaben mit einem niedrigen fünfstelligen Budget umsetzen. Dafür konnte man auf den positiven Rücklauf eines LinkedIn-Aufrufs bauen, in dem das Start-up nach Rat fragte. Ein weiterer Schlüssel zur Sparsamkeit: Die Kampagne sei komplett inhouse erstellt worden.
Kein Hintern wie der andere bei Snocks
Unabhängig von den eigenen Ambitionen des Unternehmens, erste Erfahrungen mit Außenwerbung zu sammeln, ist die Kampagne auch auf andere Art ein Vorreiter. Wer die ersten Bilder schon gesehen hat, dem wird vielleicht etwas aufgefallen sein: Keine definierten Körper, keine glattrasierten Beine, schlichtweg – keine Models. Stattdessen ein sehr diverser Haufen Hintern.
Was genau wurde dann gemacht? Um „jeden Arsch“ da draußen anzusprechen, hat man sich einfach viele davon ins Haus geholt. Nach einem Instagram-Aufruf des Unternehmens folgten 260 Personen der Einladung zu einem „Community-Shooting“. Alles, was sie machen mussten, war einmal ihren Hintern ablichten zu lassen. Einfacher sei echte Diversität gar nicht zu bekommen, so Yannika Hecht, Projektleiterin bei Snocks.
Und sie hat Recht, die bunte Auswahl an Hinterteilen der Snocks-Kund*innen spricht Bände. Ganz auf ihre bisherigen Kompetenzen im Performance und Influencer Marketing wollte das Start-up jedoch nicht verzichten und holte für die Kampagne den Freerunner und Influencer Jan Schlappen ins Boot. Sein populäres Gesäß war im Internet schon einige Male zu sehen. Das Interessante dabei: sein Hintern ist durch eine Narbe sehr markant und setzt gleich ein weiteres Zeichen gegen negative Schönheitsideale, von denen die Branche überladen ist.
Fazit: Die Kampagne finden wir arsch-gut.